Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 06.08.2007:
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Sima: Auftakt zu "Richtig trennen bringt's!"

Sima: Auftakt zu "Richtig trennen bringt′s!"

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Wien (RK). "Die getrennte Müll-Sammlung in Wien ist eine Erfolgsgeschichte, seit dem vollen Systemausbau vor rund 20 Jahren ist die gesammelte Altstoffmenge bis heute auf das Zehnfache gestiegen", erläuterte Umweltstadträtin Mag.a Ulli Sima heute, Montag, in einem gemeinsamen Mediengespräch mit Dr. Gerald Hirss- ...

Wien (RK). "Die getrennte Müll-Sammlung in Wien ist eine Erfolgsgeschichte, seit dem vollen Systemausbau vor rund 20 Jahren ist die gesammelte Altstoffmenge bis heute auf das Zehnfache gestiegen", erläuterte Umweltstadträtin Mag.a Ulli Sima heute, Montag, in einem gemeinsamen Mediengespräch mit Dr. Gerald Hirss-Werdisheim, Geschäftsführer der AGR, und ARGEV- Geschäftsführer Dr. Christoph Scharff. "Im Jahr 2006 sammelte die MA 48 rund 326.000 Tonnen Altstoffe wie Papier, Glasverpackungen, Plastikflaschen oder Biomüll, das sind 195 Kilogramm pro WienerIn und Jahr. Und die Tendenz ist erfreulicherweise weiter steigend." Das Sammelmaterial kann in den Produktionskreislauf zurückgeführt werden, dadurch wurde in der Vergangenheit Deponievolumen gespart, der Einsatz des gesammelten Materials als Sekundärrohstoff schont die Umwelt und spart Energie und trägt dadurch zum Klimaschutz bei. "Dennoch", so Sima, "landen auch in Wien noch immer Altstoffe im Restmüll, die viel zu kostbar für den Mist sind. Deshalb wollen wir in einer gemeinsamen Kampagne mit unseren Partnern im ARA- System, der AGR und der ARGEV, die WienerInnen an die Wichtigkeit der Mülltrennung, neben der Abfallvermeidung und der umweltgerechten Abfallverwertung die tragende Säule des Wiener Abfallwirtschaftskonzepts, erinnern und uns sowohl bei der Sammelmenge als auch bei der Qualität des gesammelten Materials weiter steigern. Denn: Richtig trennen bringt's für die Umwelt."****

Die Kampagne konzentriert sich auf vier Fraktionen - Glasverpackungen, Plastikflaschen, Bio-Müll und kaputte Elektrokleingeräte. Mit einem breiten Medien-Mix werden die WienerInnen in den nächsten Monaten auf die richtige Müll-Trennung und ihre Bedeutung für den Umweltschutz aufmerksam gemacht. Die umweltgerechte Entsorgung der Altstoffe wird den WienerInnen leicht gemacht, die MA 48 betreut - neben den 211.000 Restmüll- Behältern - insgesamt 186.863 Sammelbehälter für die verschiedenen Fraktionen auf Liegenschaften und mehr als 2.500 Altstoffsammelinseln, daneben stehen 19 Wiener Mistplätze und 53 Problemstoffsammelstellen im Dienste der umweltgerechten Müll- Trennung.

Glasverpackungen - Richtig trennen bringt's!

"Österreich ist beim Glasrecycling ein Musterstaat, die Recyclingquote beträgt über 80 %, das heißt, fünf von sechs gebrauchten Glasverpackungen werden wieder verwertet", betonte Dr. Gerald Hirss-Werdisheim, Geschäftsführer der Austria Glas Recycling GmbH (AGR). "Allein in Wien wurden im Vorjahr 26.400 Tonnen Glasverpackungen gesammelt, das ergibt die beachtliche Leistung von 16 Kilogramm pro Kopf. Dank der jüngst erfolgten Umstellung auf neue lärmarme Doppelkammerbehälter ist die Wiener Altglassammlung noch moderner und attraktiver geworden." Überall in Wien, wo es technisch möglich ist, erfolgte der Wechsel auf die neuen Hubbehälter, die nicht nur weniger Lärm verursachen, sondern auch mehr Sammelvolumen bieten. Insgesamt stehen für die Sammlung von Weiß- und Buntglas in Wien 8.904 Sammelbehälter zur Verfügung.

Durch die Verpackungsglassammlung und -verwertung konnte 2006 in Österreich an Rohstoffen eingespart werden:

  • 150.000 Tonnen Quarzsand,
  • 48.000 Tonnen Kalk und Dolomit,
  • 37.000 Tonnen Soda,
  • 524.000 m3 Abbauvolumen,
  • 195.000 m3 Deponievolumen für Einwegglas,
  • 204.810.000 kWh elektrische Energie,
  • und 5.450.000 m3 Erdgas.

"Diese Zahlen belegen, dass die Altglas-Sammlung einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt leistet", so Hirss- Werdisheim: "Es ist schade um jede Glasflasche, die nicht im Altglas-Behälter sondern im Restmüll landet. Daher ist die Kampagne 'Richtig trennen bringt's!' der MA 48 außerordentlich wichtig."

  • Was wird gesammelt?

Damit die Vorteile des Glasrecyclings voll zum Tragen kommen, sind einige wenige Regeln zu beachten:

  • Nur Glasverpackungen sammeln: Flaschen, Konservengläser,
    Parfumflakons, Medizinfläschchen.
  • Weißglas und Buntglas sorgfältig trennen: In den
    Weißglasbehälter gehören ausschließlich völlig durchsichtige
    Glasverpackungen. Gefärbte - auch ganz hell gefärbte - gehören
    zur Buntglassammlung.
  • Keine anderen Glasarten zum Altglas geben: Trinkgläser,
    Glasgeschirr, Glühbirnen, Spiegel, Fensterglas etc. gehören in
    den Restmüll oder zum Mistplatz.
  • Keine anderen Materialien zum Altglas geben.

Plastikflaschen - Richtig trennen bringt's!

"Die Mülltrennung und die Verpackungssammlung in einer Millionenstadt sind besonders schwierig zu organisieren", erklärte Dr. Christoph Scharff, Geschäftsführer der ARGEV Verpackungsverwertungs-Ges.m.b.H., "umso bemerkenswerter sind die Wiener Erfolge. Wiener Modellversuche haben mittlerweile eine Vorreiterrolle und somit beispielgebende Wirkung für die Verpackungssammlung in ganz Österreich." Mit der ab 2004 erfolgten Umstellung auf die Sammlung von Plastikflaschen in den Sammelbehältern mit der neuen charakteristischen Einwurföffnung, den "Kermits", stieg die Qualität des in Wien gesammelten Materials deutlich an: Die Zahl der Fehlwürfe konnte von vorher knapp 40 % auf unter 14 % verringert werden. "Dieser Erfolg ist der erstklassigen Logistik und Öffentlichkeitsarbeit der MA 48 zu verdanken, für die die Stadt Wien mit dem ARGEV-Qualitätspreis für Kommunen ausgezeichnet wurde", so Scharff. Mehr als 5.500 Tonnen Plastikflaschen haben die WienerInnen im Vorjahr gesammelt. Für die Sammlung von Kunststoffverpackungen stehen in Wien 10.085 Sammelbehälter bereit.

Seit der heurigen Sommersaison stehen auch in den Freibädern der Stadt Wien eigene Behälter für die getrennte Sammlung von Getränkeverpackungen bereit, die ARGEV stattete die Bäder mit den bewährten gelben "Kermits" für Plastikflaschen und blauen "Kermits" für Getränkedosen aus. "Damit können jährlich rund 700.000 Getränkeverpackungen getrennt erfasst, stofflich verwertet und zu neuen Rohstoffen und Produkten verarbeitet werden. Die Kermits sind ein weiterer Schritt, um die Verpackungssammlung für die Bevölkerung nicht nur zu Hause, sondern auch in den Freizeiteinrichtungen selbstverständlich zu machen", erklärte Scharff, der auf die hohe Akzeptanz der Plastikflaschen-Sammlung bei den WienerInnen verwies: "Laut einer aktuellen IMAS-Studie kennen 89 % der WienerInnen die Plastikflaschen-Sammlung, 80 % geben an, die Sammelbehälter auch zu nutzen. Das zeigt, dass wir gemeinsam mit der MA 48 auf einem sehr guten Weg sind, aber noch Potenzial haben. Jetzt wollen wir die Sammelmenge weiter steigern. Und mit dem ,Knick-Trick' kann das Volumen der eingeworfenen Plastikflaschen reduziert und der Platz in den Sammelbehältern besser ausgenützt werden."

  • Was wird gesammelt?

Die Wiener "Kermits" freuen sich über vollständig entleerte und Volumen-sparend geknickte Plastikflaschen für

  • Getränke (PET-Flaschen),
  • Flaschen für Wasch- und Putzmittel (z.B. Haushaltsreiniger,
    Spülmittel, Waschmittel, Weichspüler),
  • Plastik-Flaschen für Körperpflegemittel (z.B. Shampoos,
    Duschgel),
  • Plastik-Flaschen für Lebensmittel (z.B. Essig, Speiseöl),
  • und andere Plastikflaschen (z.B. für destilliertes Wasser,
    etc.).
  • Durch einfaches Knicken der Plastikflaschen kann das Volumen
    auf ein Fünftel reduziert werden. Das spart Platz im Behälter,
    der dadurch seltener entleert werden muss. Dadurch entstehen
    weniger LKW-Fahrten, was der Umwelt, dem Klimaschutz und damit
    jedem Menschen nutzt.

Flaschen für Motoröl haben in der Gelben Tonne nichts verloren. Sie müssen bei einer Problemstoff-Sammelstelle entsorgt werden. Große Verpackungen (Kübel, Kanister) und große Folien können beim nächsten Mistplatz entsorgt werden. Die restlichen Plastikverpackungen sind im Restmüll gut aufgehoben. Dieser wird in den Müllverbrennungsanlagen zur Erzeugung von Energie und Fernwärme genutzt.

Bio-Müll - Richtig trennen bringt's!

"Das Wiener Modell der Sammlung von Bio-Abfällen ist ein gelungenes Beispiel für echte Kreislaufwirtschaft", unterstrich Umweltstadträtin Sima, "im Kompostwerk Lobau erzeugt die MA 48 daraus Kompost in Spitzenqualität, der im biologischen Landbau der Stadt statt chemischer Düngemittel zum Einsatz kommt." Im Vorjahr wurden 71.920 Tonnen biogenes Material (Baum- und Strauchschnitt) von den WienerInnen gesammelt, zusätzliche rund 30.000 Tonnen wurden über die 19 Wiener Mistplätze oder in der Abfallbe- handlungsanlage der MA 48 direkt angeliefert. Insgesamt stehen 73.840 Bio-Sammelbehälter in Wien zur Verfügung. Sima: "Den aus dem Sammelmaterial erzeugten Kompost bester Qualität können die WienerInnen auch für ihre eigenen Gemüsebeete oder Pflanzenkisten nutzen. Bis zu 2 m3 stehen für jeden auf den Wiener Mistplätzen zur Verfügung - und das kostenlos!"

Um die Sammelqualität bei biogenem Material zu steigern, hat die MA 48 in den vergangenen Jahren ihre Sammellogistik verfeinert. In den Grüngebieten Wiens können Liegenschaftseigentümer die von der MA 48 kostenlos zur Verfügung gestellten Bio-Tonnen auf ihrem eigenen Grund aufstellen. Die Zahl der Fehlwürfe reduziert sich im Vergleich zu Bio-Tonnen auf öffentlichem Grund dabei deutlich und tendiert gegen Null. Dementsprechend abgestimmt wurden auch die Sammelfahrten der 48er, das Ergebnis ist Kompost bester Qualität.

  • Was wird gesammelt?

Wichtig für gute Kompostqualität ist gutes Ausgangsmaterial. In die Bio-Tonne gehören

  • Rasen-, Baum-, Hecken- und Strauchschnitt, Unkraut, Laub,
  • Fallobst, Obst- und Gemüseabfälle, Reste von Zitrusfrüchten,
    Bananenschalen,
  • altes Brot,
  • abgestorbene Zimmerpflanzen und alte Blumenerde.

Nichts in der Bio-Tonne verloren haben hingegen

  • Fleisch, Wurst und Knochen,
  • flüssige, stark fettige oder gesalzene Speisereste,
  • Speiseölreste,
  • Windeln,
  • Katzenstreu,
  • lackiertes oder beschichtetes Holz,
  • und Plastiksackerl, auch nicht als Verpackung für sonst
    einwandfreien Bio-Müll.

Kaputte Elektrokleingeräte - Richtig trennen bringt's!

Elektrogeräte enthalten einerseits Abfälle mit gefährlichen Inhaltsstoffen und andererseits eine Vielzahl von Rohstoffen, besonders Kleingeräte - das sind solche mit einer Kantenlänge von maximal 50 Zentimeter - wie Fön, Bügeleisen oder elektrische Rasierapparate bestehen im Wesentlichen aus zwei Drittel Metallen und einem Drittel Kunststoff. "Die Stadt Wien bemüht sich, durch Förderung von Initiativen wie dem Reparatur- und Servicezentrum R.U.S.Z. oder dem Reparaturnetzwerk die Lebensdauer von Elektrogeräten zu verlängern", so Umweltstadträtin Sima: "Was nicht mehr repariert werden kann, hat im Restmüll nichts verloren. Auf den 19 Wiener Mistplätzen können kaputte kleine und große Elektroaltgeräte kostenlos entsorgt werden." Nach erfolgter Trennung dienen die Elektrogeräte als "Bergwerk über Tage", aus der Metallfraktion werden etwa Eisen, Aluminium, Zink, Messing, Kupfer, Silber, Platin oder Gold abgetrennt.

Die EAG-VO schreibt für Österreich eine Sammelquote von 4 kg/Einwohner bei Elektroaltgeräten vor. In Wien wurden im Vorjahr 7.943 Tonnen erfasst, das entspricht einer Sammelmenge von 5,1 Kilogramm pro WienerIn. Ulli Sima: "Wien übertrifft die Vorgabe deutlich, dennoch wollen wir uns weiter steigern und Elektrogeräte aus dem Hausmüll verbannen. Denn gerade bei dieser Fraktion wird sichtbar, was für die Mülltrennung insgesamt gilt: Die Rückgewinnung von Rohstoffen schont Ressourcen und Energie und stellt einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz dar. Genau so wie es in unserem Kampagnen-Motto heißt: Richtig trennen bringt's!"

  • Infos

Alle Fragen zur getrennten Müll-Sammlung werden am Misttelefon der MA 48 unter der Wiener Nummer 01/546 48 kompetent beantwortet. Informationen im Internet finden Sie unter: www.wien.gv.at/

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) wög

  • Rückfragehinweis:
    Mag. Karl Wögerer, MAS
    Mediensprecher Umweltstadträtin Mag.a Ulli Sima
    Tel.: +43/1/4000/81 359
    E-Mail: karl.woegerer@wien.gv.at
    Monika Piber-Maslo
    Austria Glas Recycling GmbH
    Tel.: ++43/1/214 49 00/31
    E-Mail: piber-maslo@agr.at
    Fotos und Grafiken zum Download und kostenlosen Abdruck:
    www.agr.at/ , Link "Für die Presse"
    Andrea Hiller
    Leiterin Kommunikation ARGEV
    Tel.: ++43/1/521 49/2185
    E-Mail: andrea.hiller@argev.at

(RK vom 06.08.2007)