Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 15.11.2006:
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Wien Museum: Barbara Pflaum, Chronistin einer Ära

Wien Museum: Barbara Pflaum, Chronistin einer Ära

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Wien (RK). Das Wien Museum am Karlsplatz widmet der "First Lady der österreichischen Pressefotografie", Barbara Pflaum (1912 - 2002) einen Retrospektive, die vom 16. November bis 18. Februar 2007 zu sehen ist. Rund 300 Bilder Pflaums verdichten sich in der von Gerald Piffl und Susanne Winkler kuratierten Schau zu ...

Wien (RK). Das Wien Museum am Karlsplatz widmet der "First Lady der österreichischen Pressefotografie", Barbara Pflaum (1912 - 2002) einen Retrospektive, die vom 16. November bis 18. Februar 2007 zu sehen ist. Rund 300 Bilder Pflaums verdichten sich in der von Gerald Piffl und Susanne Winkler kuratierten Schau zu einer Bildchronik der Zweiten Republik, von den 50er bis zu den 70er- Jahren, in denen die spät berufene Autodidaktin Pflaum die österreichische Pressefotografie prägte. Es sei ihr, so Dir. Wolfgang Kos in der Pressepräsentation am Mittwoch, gelungen, mit Bildern an der Schnittstelle von öffentlicher und privater Sphäre die "Zeit auf die Pointe" zu bringen. In der Ausstellung, die das Wien Museum auch als Beitrag zum "Monat der Fotografie" präsentiert, begegnet der Besucher internationaler und nationaler Prominenz aus Politik und Kultur, die Pflaum mit Vorliebe auch in ausdrucksstarken Porträts, ihrer besonderen Stärke festhielt, aber auch Wiener Typen, die zur Atmosphäre der Stadt gehörten: insgesamt ein ebenso informativer wie von Witz und Charme geprägter Bilderbogen einer Ära.****

Auswahl aus reichem Nachlass

Die Ausstellung ist die Essenz des reichen Nachlasses von Pflaum, der 15.000 Prints und 150.000 Negative umfasst. Die ungeheure Fülle des Materials rührt von Pflaums Tätigkeit als Bildjournalistin her, mit der sie den Aufbruch dieser Sparte in den 50er- und 60er-Jahren mit trug. In ständiger Konfrontation mit den aktuellen Ereignissen, in der Begegnung mit den Mächtigen und Berühmtheiten ihrer Zeit schuf sie Bilder, die in ihrer individuellen Prägung, Dynamik und Atmosphäre neue Maßstäbe im Bildjournalismus setzten. Mit Themenfeldern, die der Pressefotografie im politischen Bereich, dem Porträt in einer "Hall of Fame", der Theaterfotografie und in einer "Hommage an Wien" der Stadt und ihrer Bevölkerung gewidmet sind, zeigt die Ausstellung die Spannweite ihres Schaffens. Sie hielt die Kennedys bei ihrem Wien-Besuch ebenso im Bild fest, wie die Größen der österreichischen Innenpolitik von Figl bis Raab, von Kreisky bis Benya, bis hin zum umstrittenen Innenminister Franz Olah für eine "Wochenpresse"-Cover, das zum Zeitdokument wurde. Aber auch die Künstler der Ära von der Primadonna Maria Callas bis zu Helmut Qualtinger als "Herr Karl", die Maler der Wiener Gruppe und viele andere bildende Künstler, Schriftsteller wie Doderer, Bachmann, Torberg, Artmann und Turrini in jungen Jahren, Legenden wie Hans Moser und internationale Stars wie Otto Preminger hielt sie in Porträts fest, die sie mit mit großer fotografischer Sorgfalt, mit dem ihr eigenen Blick zu Charakterstudien von höchster Qualität entwickelte. In ihren Bühnenfotografien werden Theaterereignisse mit Oskar Werner, Josef Meinrad, Vilma Degischer und vielen anderen Stars wieder lebendig. Mit gleicher Präzision und fotografischer Phantasie zeichnete sie die Wiener Bevölkerung , den "Mann von der Straße" in vielen Bildern, die heute prägnante und oft humorvolle Zeitdokumente des Alltagslebens darstellen.

Die Ausstellung im Wien Museum ist Dienstag bis Sonntag und Feiertag von 9 bis 18 Uhr zu sehen. Ausnahmen bilden die Weihnachtsfeiertage: Sonntag , 24. Dezember: 9 bis 15 Uhr, Sonntag, 31. Dezember: 9 bis 13 Uhr, 25. Dezember und 1. Jänner geschlossen. Der Eintritt ins Wien Museum kostet 6 Euro, es gibt verschiedene Ermäßigungen.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) gab

(RK vom 15.11.2006)