Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 27.10.2006:
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Sima: Tragtaschen aus Mais für den Klimaschutz

Sima: Tragtaschen aus Mais für den Klimaschutz

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Wien (RK). "Plastiksackerln", wie bei uns umgangssprachlich Tragtaschen aus Kunststoff genannt werden, sind in der ganzen Welt präsent: verwendet von Menschen in hochindustrialisierten Großstädten bis zu BewohnerInnen entlegenster Weltgegenden. Letztendlich landen sie zu Abertausenden als Abfall bestenfalls auf der ...

Wien (RK). "Plastiksackerln", wie bei uns umgangssprachlich Tragtaschen aus Kunststoff genannt werden, sind in der ganzen Welt präsent: verwendet von Menschen in hochindustrialisierten Großstädten bis zu BewohnerInnen entlegenster Weltgegenden. Letztendlich landen sie zu Abertausenden als Abfall bestenfalls auf der Mülldeponie oder schlimmstenfalls verunreinigen sie alles, von den Städten bis zum Meer, in dem dann auch eine Unzahl an Meerestieren daran ersticken. Das es zu den Kunststoff-Tragtaschen durchaus Alternativen gibt, zeigte die Stadt Wien in den letzten Tagen über zweitausend Wienerinnen und Wienern. Diese bekamen für den Transport der von der Wiener Umweltschutzabteilung kostenlos abgegebenen heimischen Hecken ganz besondere Tragtaschen, nämlich aus Maisstärke in einer gemeinsamen Aktion mit "ÖkoKauf Wien" - einem Projekt des Klimaschutzprogramms "KliP Wien" zum ökologischen Einkauf der Stadt. "Die Vorteile nachwachsender Rohstoffe können mittel- bis langfristig zur Lösung von wirschafts-, umwelt- und gesellschaftsrelevanten Problemen beitragen", stellt dazu Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima fest, in deren Geschäftsgruppe Umwelt z.B. auch von der Wasserwerke- Abteilung bereits Trinkbecher aus nachwachsenden Rohstoffen bei deren Aktionen eingesetzt werden.****

Der Vorteil des nachwachsenden Rohstoffes Maisstärke gegenüber der sonst für Tragtaschen verwendeten Kunststoffe ist vielfältig. Maisstärke ist ein nachwachsender Rohstoff, der wieder zu Erde zerfällt. Nicht nur Mais kann als nachwachsender Rohstoff für die Erzeugung vieler Produkte die bisher aus Kunststoffen erzeugt werden, sondern auch andere Pflanzen die Stärke, Zucker oder Zellulose beinhalten. Mit diesem Material sind daher die Stoff- und Energiekreisläufe geschlossen. Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen, wie die von der Stadt Wien eingesetzten Tragtaschen, sind auch klimaneutral, da das CO2, dass bei jeder Entsorgung (Verbrennung, Kompostierung etc.) freigegeben wird, vorher im Mais gebunden wurde. Denn Produkte aus pflanzlichen Rohstoffen geben nach Gebrauch bei ihrer Verbrennung oder bei der Kompostierung immer nur die Menge an CO2 frei, die sie während des Wachstums der Atmosphäre entnommen haben. Im Gegensatz zu fossilen Rohstoffen sind sie dadurch weitgehend CO2-neutral. Dies steht im positiven Gegensatz zu dem für die herkömmlichen Kunststofftaschen verwendeten Rohstoff Rohöl. Ihre Verwendung kann somit helfen, den sich verstärkenden Treibhauseffekt abzumildern und globalen Klimaveränderungen entgegenzuwirken. Der stellvertretende Leiter des Klimaschutzprojekts "ÖkoKauf Wien", Georg Patak, dazu: "Die Nutzung nachwachsender Rohstoffe erlaubt den Einstieg in Kreislaufwirtschaftssysteme und damit die Entwicklung einer nachhaltigen Wirtschaftsform im Sinne des "Sustainable Development" und der Agenda 21."

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) ma

(RK vom 27.10.2006)