Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 16.10.2006:
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Wiener Auszeichnungen für Hansi Lang und Marie Thérèse Escribano

Wiener Auszeichnungen für Hansi Lang und Marie Thérèse Escribano

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Wien (RK). Zwei Ausnahmekünstler des Wiener Kulturlebens wurden heute, Montag, im Wiener Rathaus ausgezeichnet: Sängerin Marie Thérèse Escribano erhielt das "Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien", Hansi Lang, Gründungsmitglied der Hallucination Company, Solosänger und Schauspieler, das "Goldene ...

Wien (RK). Zwei Ausnahmekünstler des Wiener Kulturlebens wurden heute, Montag, im Wiener Rathaus ausgezeichnet: Sängerin Marie Thérèse Escribano erhielt das "Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien", Hansi Lang, Gründungsmitglied der Hallucination Company, Solosänger und Schauspieler, das "Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien".****

"Hansi Lang verkörpert die österreichische Variante des New Wave, die ohne ihn nicht denkbar gewesen wäre", so Wiens Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny im Rahmen der Verleihung. "Marie Thérèse Escribano hat in ihrem Schaffen eine ungeheure Wandlungsfähigkeit bewiesen". Beide hätten immer wieder künstlerisches Neuland betreten und stünden für die künstlerische Vielfalt der Stadt.

Dr. Johannes Poigenfürst bezeichnete in seiner Laudatio Escribano als "singenden Engel" und würdigte besonders ihre künstlerische Breite: "Sie spricht viele Sprachen und spielt alle Stückln".

Musikproduzent Thomas Rabitsch hielt die Laudatio auf seinen langjährigen Freund und Weggefährten: "Hansi Lang hat nur eine Bedingung an seine Kunst gestellt: Sie muss ehrlich sein und aus der Tiefe seiner Seele kommen". Hansi Lang habe sich nie an den Mainstream angebiedert und führe ein Leben ohne künstlerische Kompromisse.

Biographie Marie Therese Escribano

Marie-Thérèse Escibano wurde 1926 in Paris als Kind einer belgischen Mutter und eines spanischen Vaters geboren und wuchs in Madrid auf, wo sie auch am Real Consevatorio studierte. Nach dem frühen Tod ihrer Eltern ging sie nach Belgien an das Brüsseler Conservatoire. 1955 entschloss sie sich zu einem Gesangsstudium an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien. Sie inskribierte Oper bei Josef Witt und Lied und Oratorium bei Erik Werba und entdeckte bald ihre besondere Affinität zur zeitgenössischen Musik.

1959 wurde sie von Friedrich Cerha für ein Konzert des neu gegründeten Ensembles "die reihe" engagiert und brachte dabei im Schubert-Saal des Wiener Konzerthauses die "Improvisations sur Mallarmé" von Pierre Boulez zur österreichischen Erstaufführung. Ab diesem Zeitpunkt wurde sie zur gefragten Interpretin für zeitgenössische Musik. Sie konzertierte dabei unter Größen wie Lorin Maazel, Paul Sacher, Mauricio Kagel, Pierre Boulez u.a.

Im Jahre 1965 gründete Escribano gemeinsam mit Klaus und Michael Walter das Ensemble "les menestrels", das sich der mittelalterlichen Musik widmete und mit dem sie als Sängerin dann zehn Jahre lang auftrat. 1975 verließ sie das Ensemble und beschritt abermals komplett neue Wege, indem sie eigene Programme entwarf, die ein Mittelding zwischen Kabarett und Konzert darstellen. Daneben tritt sie auch mit spanischen Liedern und Liedern sephardischer Juden auf.

Biographie Hansi Lang

Hansi Lang wurde 1955 in Wien als Kind eines amerikanischen Besatzungsoffiziers und einer böhmischen Mutter geboren. Im Alter von 13 Jahren hatte er seinen ersten Auftritt als Schlagzeuger in einer Amateurband. Bald jedoch entdeckte er seine größere Begabung als Sänger und sang bei verschiedenen Bands ("Plastic Drug" von Peter Schleicher, "Lord Proof and the Proofcats"). Mit der Gruppe "Nostradamus" ging er auf Tournee durch Holland.

Ende 1975 kam Lang nach Wien zurück und stieß zur "Hallucination Company", bei der er bis 1979 blieb. 1980 begann seine Solokarriere. Seine erste eigene LP spielte er 1982 unter dem Titel "Keine Angst" ein, die zweite "Der Taucher" folgte bereits im selben Jahr. Neben seinen Soloauftritten konzertierte er auch weiterhin mit der "Hallucination Company".

In der Folgezeit entwickelte sich sein Interesse an Literatur und Schauspiel. Von 1990 bis 1992 spielte Lang im Wiener Stadttheater ("Männerschmerzen") und im Metropol ("Wiener Lust"), bis er an das Theater in der Josefstadt engagiert wurde, wo er in dem Stück "Tingel-Tangel" und in "Außer Kontrolle" an den Kammerspielen auftrat.

1993 setzte er seine Karriere als Sänger fort, indem er seine erste CD unter dem Titel "Losgeher" aufnahm. Das Jahr 2000 steht ganz im Zeichen der "Falco Cyber Show" im Wiener Ronacher, in der Hansi Lang den Citizen Kain spielt. Beeindruckt von der Technik in diesem Musical baut er sich ein eigenes Heimstudio. 2003 verkauft er die in seinem Heimstudio entstandene englischsprachige Komposition "one heart" an Starmania. 2005 gelang ihm mit der CD "This is the Slow Club" ein großer Wurf, auf der er Lieder von Nat King Cole, Cole Porter und Billy Holiday interpretiert.

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(Schluss) rar

(RK vom 16.10.2006)