Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 13.02.2006:
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Schule im Spital sichert Zukunft der Kinder

Schule im Spital sichert Zukunft der Kinder

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Wien (RK). "Die Wiener Heilstättenschule als Teil des öffentlichen Wiener Schulwesens ist österreichweit, aber auch international beispielgebend für die gelungene Zusammenarbeit des Gesundheits- und Bildungswesens. Kinder, die im Laufe eines Schuljahres so schwer erkranken, dass sie stationär in einem Krankenhaus ...

Wien (RK). "Die Wiener Heilstättenschule als Teil des öffentlichen Wiener Schulwesens ist österreichweit, aber auch international beispielgebend für die gelungene Zusammenarbeit des Gesundheits- und Bildungswesens. Kinder, die im Laufe eines Schuljahres so schwer erkranken, dass sie stationär in einem Krankenhaus aufgenommen werden müssen, können damit am Unterricht weiter teilhaben. Dies ist nicht nur wichtig für den gesamten weiteren Bildungsweg des Kindes, sondern kann sich auch positiv auf den Genesungsprozess auswirken", stellte Wiens Gesundheits- und Sozialstadträtin Renate Brauner heute im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wiens Amtsführender Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl fest.

Brauner weiter: "Für viele dieser jungen PatientInnen bedeutet ein Krankenhausaufenthalt auch die Sorge, dass sie den versäumten Lernstoff in der Schule nachholen müssen. In allen Kinderabteilungen der Wiener Gemeindespitäler ist daher der Schulunterricht normaler Bestandteil des Spitalsalltags."****

Die Wiener Amtsführende Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl unterstrich, dass Wien mit seinen Heilstättenschulen den Anspruch des "Rechts auf Bildung für alle" in der Realität verwirkliche: "In Wien hat jedes Kind ein Recht auf Bildung unter Berücksichtigung seiner körperlicher, geistigen und psychischen Verfassung. Mit den derzeit 34 Spitalsklassen an 11 Wiener Spitälern sowie an der Jugendpsychiatrischen Tagesklinik des Psychosozialen Dienstes garantieren wir den Kindern - unabhängig von ihrer Erkrankung - eine aktive Partizipation am Schulunterricht und somit letzthin eine echte Teilhabe am normalen' Leben. Es ist von unschätzbarem Wert, dass SchülerInnen, die aufgrund ihrer gesundheitlichen Situation Nachteile erleiden, dieserart das zusätzliche Manko eines größeren Schullaufbahnverlustes erspart werden kann."

Als besonders positiv hob Brandsteidl die enge Kooperation der SchülerInnen der Heilstättenschule mit ihren Stammschulen und -klassen hervor: "Gerade wenn man schwer erkrankt ist, schenkt es Kraft und Mut, wenn der Kontakt zur eigentlichen und gewohnten Schulklasse erhalten bleibt. Und dabei geht es dann nicht nur um 'Schule im engeren Sinn', sondern auch um Freundschaften und Zusammengehörigkeitsgefühl sowie ganz konkret um eine Verbindung zu der Welt da draußen'."

Details zur Heilstättenschule

Als Kernelemente der Heilstättenschule bezeichnete die für die Heilstättenschule zuständige Schuldirektorin Mag. Ingrid Schierer folgende Grundsätze:

  • Die Heilstättenschule ist ein Teil des öffentlichen Schulwesens
    und hat das Ziel, Kindern mit langer Erkrankungsdauer ein
    erfolgreiches Bestehen der Schullaufbahn gemeinsam mit den
    Kindern der Herkunftsklasse zu ermöglichen.
  • Die Heilstättenschule kooperiert und vernetzt sich auf
    breitester Ebene - sowohl mit der Stammschule als auch mit allen
    involvierten Einrichtungen im Dreieck von Medizin, Schule und
    Psychologie.
  • Die Heilstättenschule bringt durch den Schulunterricht Alltag
    ans Krankenbett, ermöglicht Erfolgserlebnisse und sichert
    Zukunftschancen.
  • Die Heilstättenschule gewährleistet durch den regelmäßigen
    Unterricht einen strukturierten Tagesablauf und hilft somit auch
    beim Erhalt der sozialen Bezugssysteme.

5.000 Kinder werden jährlich betreut

Quantitativ betrachtet werden von LehrerInnen der Heilstättenschule pro Schuljahr ca. 5.000 Kinder betreut, im Schnitt sind dies 300 bis 400 Kinder pro Tag. An folgenden Krankenanstalten (Standorten, Exposituren) unterrichten geprüfte PflichtschullehrerInnen erkrankte SchülerInnen: Krankenanstalt Rudolfstiftung, St. Anna Kinderspital, Universitätsklinik und Universitätskliniken, AHK-Interdisziplinäre Tagesklinik, AKH- Jugendneuropsychiatrie, Preyer'sches Kinderspital, UKH-Meidling, Orthopädisches Spital Speising, Krankenhaus Hietzing mit Neurologischem Zentrum Rosenhügel, Otto Wagner Spital, Wilhelminenspital, Lorenz Böhler Unfallkrankenhaus, SMZ Ost, Jugendpsychiatrisches Tageszentrum.

Heilstättenschule findet breite Zustimmung

Auch aus Sicht der Spitäler, an denen die Heilstättenschule tätig ist, kommt dem Konzept der "Schule im Spital" eine bedeutende Rolle zu. So stellte der Ärztliche Direktor des St. Anna-Kinderspitals hierzu fest: "Der Schulunterricht für die krebskranken Kinder im Krankenhaus und zuhause ist eine sehr wertvolle Ergänzung und Unterstützung zur medizinischen Behandlung. Den schwerkranken Kindern, die aufgrund der Schwere der behandlungsbedingten Immunschwäche über längere Zeit keinen normalen Schulunterricht haben können, wird dadurch die Hoffnung auf Integration nach Abschluss der Behandlung gegeben. Aus der Erfahrung wissen wir, dass dieses Angebot des Stadtschulrates Wien sowohl die betroffenen Kinder, deren Eltern als auch die Mitschüler der Stammschulen zu schätzen wissen!"

Bestätigt wird diese positive Sicht auch von Elternseite selbst. So verwies Ingeborg Köstldorfer, Obfrau der "Elterninitiative für krebskranke Kinder Wien, NÖ und Burgenland", einerseits auf ihre persönlichen Erfahrungen als betroffene Mutter, andererseits stellte sie generell im Namen der Elterninitiative fest, dass "die Heimstättenschule ein Stück Hoffnung verkörpert, dass nach der Therapie die Rückkehr in ein normales Leben ohne zusätzliche Sorge um den Widereinstieg in die Schule möglich ist. Durch den Einsatz der Heilstättenlehrer ist eine große Sorge von Kindern und Eltern genommen worden und dafür möchte ich in meiner Eigenschaft als Obfrau der Elterninitiative für krebskranke Kinder, der Stadt Wien ganz herzlich danken."

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) ssr

  • Rückfragehinweis:
    Matias Meißner
    Medien- und Pressereferat des Stadtschulrates
    Tel.: 525 25/77014
    e-mail: matias.meissner@ssr-wien.gv.at
    Mag.a Cécile-Veronique Brunner
    Mediensprecherin Stadträtin Mag.a Renate Brauner
    Tel.: 4000/81238
    Handy: 0664 345 045 1
    e-mail: brc@ggs.magwien.gv.at

(RK vom 13.02.2006)