Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 09.01.2006:
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Schuleinschreibung: Wiener Modell der Frühförderung gestartet

Wien (RK). "Mit der heute beginnenden Schuleinschreibung für das nächste Schuljahr startet das neue Wiener Modell der Frühförderung. Ziel dieser Initiative ist es, Kinder mit sprachlichen Defiziten bereits vor Beginn des Schuljahrs durch ein qualitatives Förderangebot auf den tatsächlichen Schulbeginn vorzubereiten ...

Wien (RK). "Mit der heute beginnenden Schuleinschreibung für das nächste Schuljahr startet das neue Wiener Modell der Frühförderung. Ziel dieser Initiative ist es, Kinder mit sprachlichen Defiziten bereits vor Beginn des Schuljahrs durch ein qualitatives Förderangebot auf den tatsächlichen Schulbeginn vorzubereiten und hierdurch eine optimale Bildungskarriere von Anfang an zu ermöglichen", stellte Wiens Amtsführende Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl anlässlich der heute startenden und bis 20. Jänner andauernden Schuleinschreibung für 2006/2007 fest.

Hintergrund: Seit dem Schuljahr 1996/97 sind in Wien vorschulische Vorlaufgruppen eingerichtet. Zielsetzung des Projektes ist die Unterstützung von Kindern mit Sprachdefiziten als Vorbereitung auf den Schuleinstieg und ein Beitrag zum schulischen Integrationsprozess. Das neue Modell des Bundes erlaubt nun eine Erweiterung des erfolgreichen Wiener Modells. Wien setzt daher einen weiteren bildungspolitischen Meilenstein und startet mit dem Schuljahr 2006/2007 eine große Förderoffensive für alle SchülerInnen. So wird ab dem kommenden Schuljahr allen Taferlklasslern, bei denen im Zuge der Schuleinschreibung und einer damit verbundenen standardisierten Sprachstandserhebung Defizite festgestellt werden, ein frühsprachliches Förderangebot zur Vorbereitung auf den Schulbeginn im September gelegt. Alle Kinder, deren Deutschkenntnisse mangelhaft sind, sollen so gefördert werden, dass sie mit Eintritt in die erste Klasse Volksschule die Unterrichtssprache Deutsch ausreichend beherrschen. In Zukunft sollen Gruppen mit jeweils rund 10 Kindern, die den Bedarf einer zusätzlichen Förderung haben, zwischen Ende Februar und Ende Juni 2 mal in der Woche je 3 Stunden Sprachunterricht erhalten. Die Kursteilnahme ist freiwillig.****

Schuleinschreibung für 2006/2007 bereits im Jänner

Um diese Förderung möglichst intensiv und somit erfolgreich zu gestalten, wurde die Schuleinschreibung für das kommende Schuljahr von Ende Februar/Anfang März auf Jänner vorgezogen. Dank dieser Vorziehung wird es möglich, dass die Kinder bereits das gesamte 2. Semester Förderkurse in Wiens Kindergärten besuchen können. An der formalen Einschreibung selbst - so Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl - habe sich hierdurch nichts geändert. Die Eltern erhielten Anfang Dezember ein Schreiben des Stadtschulrats, in dem sämtliche Details zur SchülerInnenaufnahme festgehalten sind.

Bei der mit dem heutigen Tag beginnenden Schuleinschreibung stellen die DirektorInnen nun fest, ob für ein Kind ein spezieller Förderbedarf besteht. Gleichzeitig wird erhoben, ob das Kind derzeit einen Kindergarten besucht oder nicht und die Eltern - im zweiten Fall - zustimmen, dass ihr Kind einen Sprachförderkurs besucht. Handelt es sich um Kinder, die derzeit einen Kindergarten besuchen, wird die Schulung in den nächsten 6 Monaten durch die KindergartenpädagogInnen durchgeführt. Damit ist gewährleistet, dass die Kinder nicht aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen werden. Handelt es sich um Kinder, die derzeit keinen Kindergarten besuchen, werden die Kinder zu einem Sprachkurs in einem Kindergarten in Wohnnähe eingeladen. Die Schulung ist für die Kinder gratis, sie wird seitens des Bundes und seitens der Stadt Wien unterstützt. Die Eltern haben lediglich einen Materialkostenbeitrag in der Höhe von 10 Euro zu leisten.

Schulungen durch qualifiziertes Personal gewährleistet

Die Schulungen in Wien erfolgen durch HortpädagogInnen, KindergartenpädagogInnen, VolksschullehrerInnen, die in Vorlaufgruppen tätig waren, u.a. Zur Unterstützung der Unterrichtenden werden entsprechende Unterrichtsmaterialien und Schulungen angeboten.

Doch hinter dem Projekt "Sprachförderung" steht mehr als eine vorschulische Fördermaßnahme. Brandsteidl: "Wir werden all jene Kinder, die in den Genuss dieser Förderung kommen, zu Beginn des Schuljahres erneut in ihrer sprachlichen Entwicklung überprüfen, um einerseits den Status der Kinder als 'ordentliche' oder 'außerordentliche' SchülerInnen festzulegen und gegebenenfalls weitere individuelle Fördermaßnahmen in der Schule anzubieten." (Schluss) ssr

(RK vom 09.01.2006)