Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 18.04.2005:
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Mit Spiel und Spaß Bio schmackhaft machen

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Wien (RK). "Mamamio, alles bio!" heißt der Film, der schon vom Titel her signalisiert was er bezweckt: mit Spiel und Spaß Kindern Bio-Lebensmittel schmackhaft machen. Der Film wurde am Montag von Umweltstadträtin Ulli Sima und der Amtsf. Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl einer Schar von Kindergarten- und ...

Wien (RK). "Mamamio, alles bio!" heißt der Film, der schon vom Titel her signalisiert was er bezweckt: mit Spiel und Spaß Kindern Bio-Lebensmittel schmackhaft machen. Der Film wurde am Montag von Umweltstadträtin Ulli Sima und der Amtsf. Stadtschulratspräsidentin Susanne Brandsteidl einer Schar von Kindergarten- und Volksschulkindern präsentiert. "Nur mit Spaß sind Kinder für so ein wichtiges Thema wie gesundes Essen zu gewinnen" stellte Stadträtin Sima fest. Stadtschulratspräsidentin Brandsteidl unterstützt diese Aktivität, denn "die Kinder für gesunde Ernährung durch didaktisch gut aufbereitetes Unterrichtsmaterial zu gewinnen, ist mir ein Anliegen." Der Film für kleine und große Kinder zum Thema "Biologische Lebensmittel" wurde im Auftrag von "ÖkoKauf Wien" - ein Projekt des Klimaschutzprogramms der Stadt Wien für ökologischen Einkauf - von media wien produziert und ist Teil des Umweltbildungsprogramms EULE von Stadträtin Sima. Jede Volksschule in Wien bekommt in den nächsten Wochen für die Verwendung in der 1. und 2. Schulstufe je ein Video "Mamamio, alles bio!" mit Begleitfolder und einem 162- Seiten starken Handbuch zum Video mit Kopiervorlagen für Arbeitsblätter, sowie Spiel- und Bastelvorlagen zugestellt.

Die Präsentation von "Mamamio, alles bio!" fand bei media wien (ehemalige Landesbildstelle) statt. Eingeladen zur Filmpräsentation waren nebst den "SchauspielerInnen" des Films aus dem Kindergarten Gerspergasse und der Film-Crew ein fachkundiges Publikum: Kinder der Kindertagesheime 21., Gerspergasse und 17., Rötzergasse sowie der Volksschule 17., Kindermanngasse. Als Rahmenprogramm gab es mit dem Ernährungs-Clown "Schlaufix" für die Kinder vor und nach der Film-Präsentation diverse Spiele wie Gemüsetanz, Gurkenwachstum und Blattlauslauf und die gemeinsame Gestaltung einer "kreativen Jausenwerkstatt" mit Bio- Lebensmitteln.

Der Inhalt von "Mamamio, alles bio!"

Was ist biologische Landwirtschaft? Was unterscheidet biologische Lebensmittel von anderen? An welchen Prüfzeichen erkennt man sie? Wie leben Tiere artgerecht? Auf alle diese und noch mehr Fragen geht der Film ein, der für Kinder und Erwachsene gleichermaßen unterhaltsam gestaltet ist. Der "Kompostwurm" als Symbol für die biologische Landwirtschaft begleitet eine Gruppe von Kindergartenkindern durch den Film. Witzige Sequenzen aus den Kindern sicher bekannten Zeichentrickfilmen bringen die eigentlich wichtigen Botschaften des Films humorvoll an die jungen ZuschauerInnen. Das Video soll bei kleinen und großen ZuschauerInnen zur Erreichung von mehr Qualitätsbewusstsein bei der Auswahl der Lebensmittel führen und die Vorzüge und den Wert von Bio-Lebensmittel vermitteln.

Zielgruppe sind Kinder ab fünf Jahren (Kindergarten, Vorschule sowie 1. und 2. Schulstufe) sowie deren Eltern und Großeltern. Jede Volksschule in Wien bekommt in den nächsten Wochen für die Verwendung in der 1. und 2. Schulstufe je ein Video "Mamamio, alles bio!" mit Begleitfolder und einem 162-Seiten starken Handbuch zum Video mit Kopiervorlagen für Arbeitsblätter, sowie Spiel- und Bastelvorlagen (erstellt von Volksschullehrerin Gerda Berthold) zugestellt. Zusätzlich bekommt jede Volksschule eine "BIOBOX", die fünf Kartenspiele und eine Tierstimmen-CD enthält. Auch alle städtischen und privaten Kindergärten in Wien bekamen bereits das Video im Zusammenhang mit der Verteilung der "BIOBOX" an sie inklusive einem eigenen für diese Zielgruppe konzipierten 104-Seiten starken Handbuch angeboten.

Die Produktion von "Mamamio, alles bio"!

Der Filmemacher Manfred Corrine wurde nach vielen Briefings vom "ÖkoKauf Wien"-ExpertInnen-Team (Bruno Klausbruckner, Renate Marschalek, Georg Patak, Eva Persy, Ekkehard Philipp) mit der Erstellung eines Drehbuches für den Film beauftragt. Als Autor zahlreicher Fernsehdokumentationen hat er auch im Auftrag von media wien bereits viele sehenswerte Beiträge zu Umweltthemen geliefert. media wien zeichnete für die Durchführung der Produktion unter der Produktionsleitung von Prof. Walter Sommer und der Herstellungsleitung von Günther Andexlinger verantwortlich.

Mit dem Kindertagesheim Gerspergasse 7 im 21.Bezirk wurde ein idealer Drehort gefunden. Für 22 Kinder gab es ein aufregendes Casting. Aus diesen Bildern entstand auch ein kurzer Trailer. Auch für die Rolle des "Kompostwurmes" wurde unter mehreren Darstellerinnen ausgewählt. Die Wahl fiel auf Marlies Magdalena Lick. Ihre umfassende künstlerische Ausbildung führte sie nach drei Jahren Filmschule Wien und die Internationale Sommerakademie für Film und Fernsehen zu Cerry Coyle nach New York. Zur Zeit spielt sie in Wien am Theater. Johannes Hoffmann spielt "Den Fremden". Alle anderen Rollen sind mit Kindern besetzt, die zum Drehzeitpunkt das Kindertagesheim Gerspergasse besuchten, mit Ausnahme von Amelie Patak, die die Rolle der Sandra spielt. Die Hauptrolle der Julia wurde mit Esther-Maria Kronthaler (Ersatz: Stefanie Schönhofer) besetzt, die ihre Texte selbst im Studio synchronisierte. In den weiteren Rollen: Peter: Mario Murtinger, Florian: Marc Mukanovic, Basti: Markus Kriwka.

In nur zwei halben Tagen wurde vom Filmteam von media wien der Film unter der Regie von Manfred Corrine abgedreht. Die Kamera führte Klaus Stefan, für den Ton war Ewald Tscheppen und für das Licht Willy Dirtl zuständig. Die Begeisterung der Kinder, bei den Aufnahmen dabei zu sein, machte die Arbeit am Set für das ganze Team - das insgesamt aus neun Personen bestand - zu einem Erlebnis. Das Ergebnis sind mehr als drei Stunden Material, aus dem im digitalen Schnittstudio von media wien die 12-minütige Fassung des Filmes geschnitten wurde. Die Musik zum Film komponierte Mag. Said el Mahdi.

Besonders erwähnenswert ist, daß die Realisierung des Films ohne Unterstützung einzelner Firmen und Institutionen nicht zustande hätte kommen können: Wiener Krankenanstaltenverbund - Generaldirektion, Wiener Städtische - Allgemeine Versicherung Aktiengesellschaft, Firma Saubermacher, MA 48 - Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark und MA 59 - Marktamt.

Warum ein Bio-Film für Kinder?

Den Anstoß für die Produktion eines Films für Kinder zum Thema "Biologische Lebensmittel" ging vom Leiter des Bereiches Umweltschutz im Wiener Krankenanstaltenverbund, Prof. Ing. Bruno Klausbruckner, aus. Dieser hatte im Jahr 1996 im Wiener Krankenanstaltenverbund (Wr. KAV) begonnen, Bio-Lebensmittel einzuführen. Einer der wesentlichsten Antriebe, das Projekt zu starten, war der Tierschutzgedanke, weil in der biologischen Landwirtschaft die Tiere artgerecht gehalten werden. Die Gentechnikfreiheit und der Verzicht auf Herbizide und Pestizide im Biolandbau waren weitere wesentliche Gesichtspunkte. Auch soziale Fragen sowie die Sicherung der Böden spielten eine wesentliche Rolle, ebenso die Verringerung der CO2 - Emissionen durch die Produktion von biologischen Lebensmitteln.

Im März 1999 wurde das Projekt "ÖkoKauf Wien" als Teil des Klimaschutzprogramms der Stadt Wien ins Leben gerufen. Im Rahmen dessen wurde die wienweite "Arbeitsgruppe Lebensmittel" gegründet, deren Leitung ebenfalls Prof. Klausbruckner übernahm und die zur Aufgabe hatte, die bereits gemachten Erfahrungen mit Bio- Lebensmitteln auf andere Institutionen auszuweiten und deren Aktivitäten zu koordinieren.

Im November 1999 erfolgte ein Beschluss des Wiener Gemeinderates, der u.a. auch eine Erhöhung des Biolebensmittelanteiles in den öffentlichen Einrichtungen der Stadt Wien auf dreißig Prozent bis zum Jahre 2005 vorschrieb. In der Folge stellten die Wiener Pensionistenwohnhäuser, die Kindergärten und Kindertagesheime sowie die Schulen Teile ihrer Essenversorgung auf Biolebensmittel um. Die erreichten Prozentsätze liegen derzeit im Wr. KAV bei 30 %, im Kuratorium der Wiener Pensionistenwohnhäuser bei 16 %, in den Kindergärten und Kindertagesheimen bei 43 %.

Ziel ist, diese Prozentsätze noch weiter zu steigern. Dafür ist es aber auch notwendig, die "Endverbraucher" zu gewinnen. So entstand die Idee, das Thema "Biologische Lebensmittel" auf für Kinder begreifbare und lustige Art aufzubereiten. Denn die Eßgewohnheiten werden erwiesenermaßen im Kindesalter geprägt.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) ma

(RK vom 18.04.2005)