Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 20.08.2004:
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"Nachtasyl - na dnje" - Theater in zwei Sprachen im Kabelwerk

"Nachtasyl - na dnje" - Theater in zwei Sprachen im Kabelwerk

Copyright: M. Lang

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Wien (RK). Mit dem Stück "Nachtasyl" des russischen Autors Maxim Gorki (1868 - 1936) setzt Regisseur Manfred Michalke - ab 10. September - auf die Intensität künstlerischer Aufarbeitung der Flüchtlingsproblematik durch Betroffene und ihre ganz besondere Ausdruckskraft durch Authentizität. Das Wiener Kabelwerk dient ...

Wien (RK). Mit dem Stück "Nachtasyl" des russischen Autors Maxim Gorki (1868 - 1936) setzt Regisseur Manfred Michalke - ab 10. September - auf die Intensität künstlerischer Aufarbeitung der Flüchtlingsproblematik durch Betroffene und ihre ganz besondere Ausdruckskraft durch Authentizität. Das Wiener Kabelwerk dient dabei als Kulisse der zweisprachigen Aufführung in Deutsch und Russisch.

EU-Osterweiterung spiegelt sich wieder

Nach dem Vorjahreserfolg mit dem Stück "Warten auf Godot" ist es ist es Michalke - vom "Wiener Vorstadttheater - integratives Theater Österreichs" - heuer gelungen, das ursprüngliche Ensemble, bestehend aus Bewohnern des Wiener Integrationshauses, im Sinne der EU-Osterweiterung mit Migranten aus Osteuropa zu vergrößern. Neben Darstellern aus Sierra Leone, Armenien, Polen, Georgien, dem Kosovo, Äthiopien, dem Iran und Sudan trägt die Inszenierung die Handschrift österreichischer Akteure.

"Alle Mitwirkenden sind zugleich auch Betroffene und artikulieren ihre Probleme und Anliegen durch die Gestaltung ihrer Rollen. Wir wollen unsere Arbeit nicht nur als Bereicherung innerhalb der darstellenden Kunst, sondern auch als enorm wichtigen sozialpolitischen Faktor verstanden wissen", betont der Regisseur. Integration ist nur dann zielführend, wenn die Betroffenen selbst die Initiative ergreifen. "Multikulturell" ist kein zeitgeistiges Etikett, sondern ein echtes Erfordernis im weiten Feld der künstlerischen Arbeit, sind sich die Mitwirkenden einig.

Maxim Gorki verleiht Sprache

Sprache ist in der zweisprachigen Aufführung (Russisch und Deutsch) nicht nur Kommunikationsmittel. Sie ist ein künstlerisches Ausdrucksmittel, das gemeinsam mit Lichteffekten und Musik die Verständlichkeit über sämtliche Sprachbarrieren hinweg möglich macht. Es scheint daher kaum verwunderlich, dass Maxim Gorki in seinem Stück "Nachtasyl" folgendes Zitat verwendet: "...es ist nicht wichtig, wie ein Wort gesprochen wird, sondern warum es gesprochen wird...". Vom Inhalt her beschreibt das Stück "Nachtasyl", welches 1902 in Moskau seine Uraufführung erlebte und ursprünglich den Titel "Szenen aus der Tiefe" trug, eine Gruppe gescheiterter Menschen, die am Tiefpunkt angelangt sind und sich an die Hoffnung auf ein Entrinnen aus dem Elend klammern.

Allgemeine Informationen:

  • Internet: http:/ /www.integrationshaus.at/events/nachtasyl.htm
  • Spielstätte: KABELWERK, Oswaldgasse 33-35, 1120 Wien
  • Aufführungstermine: 10. September 2004 (Premiere)
    11.,12.,15.,16.,17. und 18. September 2004, Beginn: 20.00 Uhr
  • Erreichbarkeit: U6-Station Tscherttegasse
  • Karten: 18 Euro, ermäßigt 15 Euro
  • Reservierungen: Telefon/Fax 406 68 69 (Tonband) oder
    per E-Mail: wr.vorstadttheater@chello.at

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) ef

(RK vom 20.08.2004)