Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 14.07.2004:
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Frauenstadträtin Wehsely präsentiert Studie zum Thema Stalking

Frauenstadträtin Wehsely präsentiert Studie zum Thema Stalking

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Wien (RK). Gemeinsam mit ExpertInnen präsentierte Frauenstadträtin Maga Sonja Wehsely am Mittwoch in einem Mediengespräch eine aktuelle Studie zum Thema Stalking. Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern gibt es in Österreich derzeit keine geeignete gesetzliche Handhabe, um gegen sogenannte Stalker ...

Wien (RK). Gemeinsam mit ExpertInnen präsentierte Frauenstadträtin Maga Sonja Wehsely am Mittwoch in einem Mediengespräch eine aktuelle Studie zum Thema Stalking. Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern gibt es in Österreich derzeit keine geeignete gesetzliche Handhabe, um gegen sogenannte Stalker vorzugehen. Der Exekutive sind somit oft die Hände gebunden. Ein Anti-Stalking-Gesetz soll hier Abhilfe schaffen.

Verfolgen, Abpassen und Warten vor dem Haus oder der Arbeitsstelle, Telefonterror, körperliche Übergriffe: all das lässt sich unter dem Begriff Stalking zusammen fassen. Auf breites (Medien-)Interesse stoßen meist jene Fälle, in denen Prominente Opfer sind. Viel häufiger aber sind "Menschen wie du und ich" betroffen. "Meist sind es Frauen, die Opfer von Stalking werden - vor allem gegen oder nach dem Ende einer Partnerschaft", stellt Wehsely klar.****

Seitens des Frauenressorts der Stadt Wien gab es zwei wesentliche Initiativen, mit dem Ziel über dieses Thema zu informieren, zu sensibilisieren und einen Diskussionsprozess in Österreich anzuregen: Bei einer internationalen Psychoterror- Konferenz im November 2003 im Wiener Rathaus wurde erstmals in Österreich die Thematik Stalking einer breiten Fachöffentlichkeit vorgestellt. Dr.in Christa Pelikan vom Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie Wien wurde von der Frauenabteilung mit der Erstellung einer Studie zum Thema Psychoterror/Stalking beauftragt, in der unter anderem die gesetzliche Handhabe in verschiedenen Ländern untersucht wurde.

Eine Umfrage von IFES im Jahr 2003 unter 1000 Frauen in Wien ergab, dass jede vierte Befragte Erfahrung mit dieser Form des Psychoterrors hat. Am häufigsten kommt auch hierzulande die Belästigung durch ungewollt Telefonanrufe vor. Jede zehnte Anruferin wendet sich wegen Psychoterror an den 24- Stunden Frauennotruf und in jedem fünften persönlichen Beratungsgespräch steht diese Problematik im Vordergrund.

Die Erfahrungen aus der Konferenz und die Ergebnisse der Studie bestärken Frauenstadträtin Wehsely die Forderung nach einem Anti-Stalking-Gesetz in Österreich zu intensivieren. "Die Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass es sich bei Stalking um üblen Psychoterror mit schwerwiegenden Folgen für die Opfer handelt. Diese Opfer müssen vor den Nachstellungen der Stalker geschützt werden. Und dazu brauchen wir ein Gesetz!" so Wehsely.

Der Rechtsexperte Dr. Albin Dearing hat eine Punktation für ein solches Gesetz entworfen. Wichtigster Punkt ist die Schaffung eines gerichtlichen Straftatbestandes der fortgesetzten groben Belästigung; dieser Tatbestand soll auch dann erfüllt sein, wenn eine gerichtliche oder polizeiliche Verfügung, das Opfer in Ruhe zu lassen, missachtet wird."Mein Ziel ist, im Herbst eine möglichst breite Basis auf Wiener Ebene für die Schaffung eines solchen Bundesgesetzes zu finden", stellt Wehsely klar.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) bes

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(RK vom 14.07.2004)