Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 28.05.2003:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

90 Jahre Krankenhaus Lainz

90 Jahre Krankenhaus Lainz

Copyright: Christian Fürthner

Download (0.47 MB)

90 Jahre Krankenhaus Lainz

Copyright: Christian Fürthner

Download (0.42 MB)

Wien (RK). Zur 90-Jahre-Feier des Krankenhauses Lainz luden am Mittwoch Gesundheitsstadträtin Prim. Dr. Elisabeth Pittermann- Höcker, Univ. Prof. Dr. Eugen Hauke, Generaldirektor des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV), und Prim. Dr. Ludwig Kaspar, Direktor der KAV-Spitäler, ein. Im Rahmen der Begrüßungsrede ...

Wien (RK). Zur 90-Jahre-Feier des Krankenhauses Lainz luden am Mittwoch Gesundheitsstadträtin Prim. Dr. Elisabeth Pittermann- Höcker, Univ. Prof. Dr. Eugen Hauke, Generaldirektor des Wiener Krankenanstaltenverbundes (KAV), und Prim. Dr. Ludwig Kaspar, Direktor der KAV-Spitäler, ein.

Im Rahmen der Begrüßungsrede überreichte der ärztliche Direktor des Krankenhauses Lainz, Prim. Univ. Prof. Dr. Fritz Gschnait, einen goldenen Spaten an Kaspar. Der Spaten solle dem Spitäler-Chef symbolhaft für weitere Grundsteinlegungen am Krankenhausgelände zur Verfügung stehen. "Seit etlichen Jahren bin ich nicht nur als Direktor, sondern auch emotional an der Entwicklung dieses bedeutenden Schwerpunktspitals der Stadt Wien beteiligt", so Kaspar, der seine medizinische Ausbildung zum Internisten im Krankenhaus Lainz absolviert hatte. "Dieses Spital ist für die medizinische Versorgung der Wienerinnen und Wiener unverzichtbar."****

Das älteste Spital der Gemeinde Wien

"Das Krankenhaus Lainz ist das älteste Spital der Gemeinde Wien", erklärt Pittermann-Höcker im Rahmen ihrer Festansprache: "Es wurde zu einer Zeit errichtet, in der Wien eine Zwei- Millionen-Stadt war und die sozialen Verhältnisse in einem für das heutige Verständnis unvorstellbarem Zustand waren."

Angepasst an die "gewachsenen" Bedürfnisse der Stadt, so Pittermann-Höcker, habe sich auch das Krankenhaus Lainz des KAV im Laufe der vergangenen Jahrzehnte gewandelt. "Heute verfügt das Hietzinger KAV-Spital, in dem 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind, über 18 bettenführende Abteilungen und sieben Institute. Allein 2002 wurden 50.241 Aufnahmen gezählt - das sind um 10.000 Aufnahmen mehr als noch vor zehn Jahren", berichtet KAV-Generaldirektor Hauke.

Am 3. Februar 1913 wurden die ersten Patienten aufgenommen

Im Jahr 1907 fiel im Wiener Gemeinderat der Beschluss zur Erbauung des Krankenhauses Lainz. Zum damaligen Zeitpunkt standen neben den Universitätskliniken lediglich die überwiegend von geistlichen Orden oder Stiftungen geführten Privatspitäler zur Verfügung. Am 31. März 1908 wurde schließlich mit dem Bau des Krankenhauses begonnen und am 3. Februar 1913 öffnete das Hietzinger Gemeinde-Spital seine Pforten für die ersten Patienten. Bereits damals verfügte das Spital über acht Abteilungen und drei Institute: zwei Interne, eine Chirurgische und eine Dermatologische Abteilung, eine HNO-, eine Augen- sowie je eine Gynäkologische und Urologische Abteilung, ein Zentralröntgen, eine Physikalische Therapie und eine Pathologie.

Zahlreiche Um- und Neubauten in den vergangenen neun Jahrzehnten

Seit der Gründung des Spitals konnten zahlreiche Modernisierungen, Ausbauten und Erneuerungen durchgeführt werden. Im Jahr 1924 wurde die Schule für Gesundheits- und Krankenpflege eröffnet, in den Jahren 1929 und 1930 kamen Abteilungen für Rheuma, Tuberkulose und Stoffwechselerkrankungen hinzu. In den darauffolgenden Jahren wurde das Krankenhaus Lainz um die Strahlenabteilung und je eine weitere Chirurgische und Medizinische Abteilung vergrößert. Der Ausbildungsbereich wurde 1970 mit der Akademie für den radiologisch-technischen Dienst erweitert. 1974 wurde die Kardiologie eröffnet und zwei Jahre später die Neurologische Abteilung. In den Achtziger- und Neunziger-Jahren wurden etliche Abteilungen und Stationen ausgebaut und einiges neu eröffnet, wie beispielsweise die die vor wenigen Jahren völlig neu adaptierte, zentrale Blutbank, die es ermöglicht, bei längerfristig geplanten Eingriffen Eigenblutreserven anzulegen.

"Allein in den vergangenen zehn Jahren wendete der Wiener Krankenanstaltenverbund insgesamt 113 Millionen Euro für Neuinvestitionen im Krankenhaus Lainz auf, mehr als 22 Millionen Euro flossen in die Instandhaltung der Gebäude", erklärt Hauke. So wurden beispielsweise die Stationsinfrastruktur der Gynäkologie, der Urologie sowie der Augen- und Lungenabteilung komplett erneuert. Auch die 2. Medizinische Abteilung wurde generalsaniert und mit einer modernen Zahn- und Kieferstation ausgestattet. Außerdem bekam das Krankenhaus ein neues Personalwohnhaus sowie einen Betriebskindergarten.

Alle 2,4 Minuten sucht ein Patient medizinische Hilfe im Krankenhaus Lainz

Insgesamt wurden im Krankenhaus Lainz in den vergangenen zehn Jahren 450.000 Patientinnen und Patienten stationär und mehr als 800.000 ambulant behandelt. Statistisch betrachtet sucht alle 2,4 Minuten ein Patient medizinische Hilfe im Krankenhaus Lainz. Etwa alle dreizehn Minuten wird ein Schwerkranker per Rettung eingeliefert. Im Krankenhaus Lainz stehen insgesamt 435 Ärztinnen und Ärzte und etwa 900 Krankenpflegepersonen rund um die Uhr zur Verfügung.

Heute ist das KAV-Spital in Lainz auf einer Fläche von 153.087 m² in 13 Pavillons untergliedert. Es fungiert als Schwerpunktkrankenhaus der Stadt Wien und nimmt eine Reihe zentraler Aufgaben wahr. So verfügt die KAV-Einrichtung unter anderem über Zentren für Herzchirurgie und Rheumatologie. Für den Erfolg des Spitals macht Gschnait nicht allein die modernste medizinisch-technische Ausstattung und hohe Kompetenz des Personals, sondern vor allem die gute interdisziplinäre Zusammenarbeit und das ausgezeichnete Betriebsklima im Haus verantwortlich.

Zahlreiche Projekte schaffen Synergieeffekte

"Bedingt durch die stagnierenden Mittel für das Gesundheitswesen wird es jedoch notwendig", so Gschnait, "durch intensive Zusammenarbeit verschiedener Krankenanstalten Synergieeffekte zu nutzen und somit trotz finanzieller Einschränkungen die Leistungen für die Patienten zu erhalten und mehren." Daher wird an einem regionalen Versorgungskonzept gearbeitet, das eine noch engere Kooperation zwischen dem Krankenhaus Lainz, dem benachbarten Geriatriezentrum Am Wienerwald sowie dem Neurologischen Zentrum Rosenhügel anstrebt, wodurch schließlich den Patienten ein Sozialmedizinisches Zentrum im Süd- Westen Wiens zur Verfügung stehen wird.

"Erste wichtige Schritte zur Nutzung von Synergieeffekten sind bereits erfolgt", so Hauke. So sei beispielsweise im vergangenen Jahr die einstige Hospizeinrichtung des Geriatriezentrums Am Wienerwald als Palliativstation in das Krankenhaus Lainz eingegliedert worden. Daraus ergäben sich erhebliche Kosten- und Betreuungsvorteile für die Patienten. Ebenso seien zwischen dem Krankenhaus Lainz und dem Geriatriezentrum Am Wienerwald im Laborbereich Synergieeffekte erzielt worden. Aber auch im Verwaltungsbereich des Neurologischen Zentrums Rosenhügel war es möglich, durch Zusammenlegungen Einsparungen zu erzielen.

"Noch einige andere Projekte sind bereits in Planung", ergänzt Direktor Gschnait. Geplant seien unter anderem der Um- bzw. Neubau der 1., 2. und 4. Medizinischen Abteilungen. Außerdem stehen derzeit Stationserneuerungen an der 2. Chirurgischen Abteilung, eine Erneuerung des Operationssaales der plastischen Chirurgie und die Erneuerung der Neurologie vor der Durchführung.

Allgemeine Informationen:

  • Krankenhaus Lainz: http:/ /www.wienkav.at/kav/khl/

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) bw/gn

  • Rückfragehinweis:
    Wiener Krankenanstaltenverbund/Public Relations
    Birgit Wachet
    Tel.: 53114/60103
    e-mail: birgit.wachet@wienkav.at
    Wiener Krankenanstaltenverbund/Stabsstelle PR
    Gabriele Nigl,
    Tel.: 53114/60012
    e-mail: gabriele.nigl@wienkav.at

(RK vom 28.05.2003)