Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 28.02.2003:
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Hohe Auszeichnung für namhafte Wissenschafter

Hohe Auszeichnung für namhafte Wissenschafter

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Wien (RK). Landeshauptmann Dr. Michael Häupl überreichte am Freitag Univ.-Prof. Dr. Werner Welzig, dem Präsidenten der Akademie der Wissenschaften, den Ehrenring der Stadt Wien sowie Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Alfred Ebenbauer, dem ehemaligen Rektor der Universität Wien, und Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Greisenegger, dem ...

Wien (RK). Landeshauptmann Dr. Michael Häupl überreichte am Freitag Univ.-Prof. Dr. Werner Welzig, dem Präsidenten der Akademie der Wissenschaften, den Ehrenring der Stadt Wien sowie Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Alfred Ebenbauer, dem ehemaligen Rektor der Universität Wien, und Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Greisenegger, dem Dekan der Wiener Fakultät für Human- und Sozialwissenschaften und ebenfalls ehemaligen Rektor der Universität Wien, das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien. An der Ehrung nahmen zahlreiche prominente Gäste aus Wissenschaft und Forschung teil. Die Laudationes hielt der Leiter des Referates Wissenschafts- und Forschungsförderung in der Kulturabteilung der Stadt Wien, OSR Dr. Hubert Christian Ehalt.****

Landeshauptmann Dr. Michael Häupl thematisierte in seiner Begrüßung das ambivalente Verhältnis der Wissenschaftsgeschichte mit der Stadt Wien. Es sei ein langer, aber sich positiv entwickelnder Weg des Zueinander und Miteinander, woran die zu Ehrenden sehr großen Anteil hätten.

OSR Dr. Ehalt betonte, dass den drei zu ehrenden Persönlichkeiten nicht nur für Wien, sondern auch international große Bedeutung in den Bereichen Wissenschaft und Kulturpolitik zukäme. Präsident Dr. Welzig sei es zu verdanken, dass die Akademie der Wissenschaften einen wichtigen Stellenwert im Geistesleben der Stadt und der Republik einnehme, besonders durch eine kritische gesellschaftspolitische Haltung.

Univ.-Prof. Dr. Ebenbauer bezeichnete Dr. Ehalt als "Universitätsmanager" im positivsten Sinne, dem es gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Greisenegger gelungen sei, den Universitätscampus als Schnittstelle des städtischen und universitären Lebens zu positionieren.

Univ.-Prof. Dr. Werner Welzig wurde 1935 in Wien geboren. Nach Abschluss seines Studiums habilitierte er sich für neuere deutsche Literaturgeschichte und wurde 1968 Ordinarius an der Universität Wien. Im Studienjahr 1973/74 war er Dekan der philosophischen Fakultät. Ab 1971 war Dr. Welzig in verschiedenen Funktionen in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften tätig. 1991 wurde er Präsident der Akademie und hat damit eine zentrale Position in der Wissenschaftsorganisation Österreichs inne. Zum 150jährigen Jubiläum der Akademie hat die Stadt Wien 1997 den "Jubiläumsfonds der Stadt Wien für die Österreichische Akademie der Wissenschaften" ins Leben gerufen. Dr. Welzigs besonderes Bemühen gilt dem Ansehen des Wissenschaftsstandortes Wien, wobei das in Kooperation mit der Firma Boehringer Ingelheim gegründete Institut für Molekulare Biotechnologie und der Aufbau eines Forschungszentrums für Molekulare Medizin erwähnenswert sind. Im Zuge seiner wissenschaftlichen Arbeitsschwerpunkte stellt das von Dr. Welzig herausgegebene Wörterbuch der Redensarten zu der von Karl Kraus herausgegebenen Zeitschrift "Die Fackel" einen wichtigen Wien-Bezug dar. Der erste der drei Bände hat einem Wiener Buch erstmals die internationale Auszeichnung "Das schönste Buch der Welt" verschafft.

Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Ebenbauer wurde 1945 in der Steiermark geboren. Nach Abschluss seines Studiums habilitierte er sich 1978 für Ältere Deutsche Literatur. 1980 wurde er als Professor nach Heidelberg berufen, kehrte aber 1981 bereits nach Wien auf den Lehrstuhl für Ältere Deutsche Sprache und Literatur zurück. Er veröffentlichte eine Reihe von Arbeiten über Mittelhochdeutsche Literatur. In seiner Amtszeit als Rektor wurde der Universitätscampus Wien auf dem Gelände des ehemaligen Allgemeinen Krankenhauses ausgebaut. Von 1986 bis 1989 war er Dekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultät. Als Rektor lenkte er die Universität durch die turbulenten Reformjahre 1991 bis 1998. 1991 bis 1993 war er Präsident, von 1993 bis 1998 Vizepräsident der Österreichischen Rektorenkonferenz. Für diese Verdienste wurde er 2000 zum Ehrensenator der Universität Wien ernannt.

Univ.-Prof. Dr. Wolfgram Greisenegger wurde 1938 in Wien geboren. Nach Abschluss seines Studiums wurde er Universitätsassistent am Institut für Theaterwissenschaft in Wien. 1977 habilitierte er sich als Dozent für Theaterwissenschaft, war Gastprofessor in München und wurde 1982 zum außerordentlichen Universitätsprofessor ernannt. 1986 erfolgte die Berufung zum ordentlichen Professor. Lange Jahre war er Inhaber des einzigen Lehrstuhls für Theaterwissenschaft in Österreich. Im Zuge seiner Forschungsarbeit gilt er als Experte in Fragen des Theaters im Mittelalter und Barock, der Bühnentechnik, des Theaterbaus sowie der Theatersoziologie. Greisenegger veröffentlichte zahlreiche wissenschaftliche Werke und förderte über sein Spezialfach hinaus den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft durch eigenständige Akzente. 1998/99 war Greisenegger Rektor der Universität Wien.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) du/rr

(RK vom 28.02.2003)