Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 11.07.2002:
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Auszeichnung für Dassanowsky, Koch und Zuzak

Auszeichnung für Dassanowsky, Koch und Zuzak

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Wien (RK). Gestern, Mittwoch, überreichte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny an Elfriede von Dassanowsky, Rita Koch und Eleonore Zuzak das "Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien". Die fundierten und gedankenreichen Laudationes hielt Dr. Walter Obermaier, Direktor der Wiener Stadt- und Landesbibliothek.**** ...

Wien (RK). Gestern, Mittwoch, überreichte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny an Elfriede von Dassanowsky, Rita Koch und Eleonore Zuzak das "Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien". Die fundierten und gedankenreichen Laudationes hielt Dr. Walter Obermaier, Direktor der Wiener Stadt- und Landesbibliothek.****

Die Auszeichnung des Landes Wien sei Ausdruck von Dank und Wertschätzung für das bisherige Lebenswerk der Ehrengäste, so Mailath-Pokorny in seinen einleitenden Worten. Jede habe auf ihre Weise dazu beigetragen, das kulturelle und geistige Leben Wiens zu bereichern.

Professorin Elfriede von Dassanowsky wurde 1924 in Wien geboren. Sie studierte Klavier und Gesang an der Akademie für Musik und darstellende Kunst. Mit ihrem Debüt als Susanna in "Figaros Hochzeit" am Stadttheater St. Pölten begann eine erfolgreiche Bühnenkarriere mit Auftritten in Wien und Hamburg. Sie sang die Agathe im "Freischütz", die Titelpartien in "Hänsel und Gretel", die Ines und die Azucena in "Il Trovatore" und viele mehr. 1946 gründete sie gemeinsam mit dem Stummfilmregisseur Emmerich Hanus das Filmstudio "Belvedere Film". Viel Gespür bewies sie, indem sie junge Talente entdeckte, u. a. Nadja Tiller, Gunther Philipp und Oscar Werner. Seit 1962 lebt sie in Los Angeles, wo sie als Stimmtrainerin mit Hollywood-Größen zusammenarbeitete. 1999, im Alter von 75 Jahren, erweckte sie gemeinsam mit ihrem Sohn die "Belvedere Film" zu neuem Leben und feierte bereits erste große Erfolge: Der Kurzfilm "Semmelweis" erhielt beim diesjährigen renommierten "New York First Run Film Festival" Ende April einige Auszeichnungen.

Professor Dr. Rita Koch wurde 1931 in Wien geboren. Im Volksschulalter musste sie nach Italien fliehen, wo sie von 1940 bis 1943 Kriegsinternierte war. 1944, nach der Befreiung durch die Alliierten, ging sie nach Israel, wo sie das Herzl-Gymnasium in Tel-Aviv besuchte. Nach der Matura im Jahr 1950 kehrte sie nach Wien zurück und studierte Romanistik und Anglistik und absolvierte eine Dolmetschausbildung. Seitdem arbeitete sie als Dolmetscherin und erlangte in diesem Beruf höchste Anerkennung und Ruhm: Sie dolmetschte für ranghohe Politiker - Minister und Regierungschefs zählten zu ihrer Klientel. Als Journalistin schrieb sie Essays im "Jüdischen Echo", in der "Neuen Illustrierten Welt", im "Wiener Journal" und anderen intellektuellen Zeitschriften. Ihre große Liebe gilt der Welt der Oper und der Musik. Als künstlerische Beraterin und Unterrichtsassistentin von Giulietta Simionato knüpfte sie Kontakte zu den bedeutendsten Opernstars unserer Zeit.

Die Autorin Eleonore Zuzak wurde 1925 in Wien geboren. Nach der Pflichtschule eignete sie sich Bürokenntnisse in Kursen an und trat 1945 in eine Versicherungsfirma ein, wo sie als Schreibkraft begann und im Laufe der Jahre zur Abteilungsleiterin aufstieg. Ihre literarische Tätigkeit begann sie 1953 mit ersten Veröffentlichungen in der Zeitschrift "Neue Wege". Ihr Werk umfasst Gedichte, Hörspiele und Erzählungen. Als Vorstandsmitglied des Österreichischen Schriftstellerverbandes brachte sie mit viel Sachkenntnis eine Lyrik- und eine Prosa-Anthologie heraus mit Beiträgen von jeweils cirka 140 Mitgliedern des Österreichischen Schriftstellerverbandes. Eleonore Zuzak erhielt für ihr Werke, insbesondere ihre Kinderbücher, zahlreiche Preise und Auszeichnung, etwa den Theodor Körner Preis und das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich. Eleonore Zuzak ist auch Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Autorinnen, die 1980 gegründet wurde und aus feministischer und literaturhistorischer Sicht eine wichtige Vereinigung darstellt.

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) rap

(RK vom 11.07.2002)