Archivmeldung der Rathauskorrespondenz vom 28.11.2001:
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Faymann: Günstige Wohnungen für junge Familien in der City X

Faymann: Günstige Wohnungen für junge Familien in der City X

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Wien (RK). "Besonders junge Familien müssen jeden Schilling dreimal umdrehen, bevor sie ihn ausgeben können. Daher ist für eine junge Familie eine Neubauwohnung, die trotz verschiedener Beihilfen immer teurer ist als eine ältere und ausfinanzierte, oft nicht erschwinglich. Mit dem neuen Baurechtsmodell, bei dem die ...

Wien (RK). "Besonders junge Familien müssen jeden Schilling dreimal umdrehen, bevor sie ihn ausgeben können. Daher ist für eine junge Familie eine Neubauwohnung, die trotz verschiedener Beihilfen immer teurer ist als eine ältere und ausfinanzierte, oft nicht erschwinglich. Mit dem neuen Baurechtsmodell, bei dem die Stadt das Grundstück nicht verkauft, sondern den Bauträgern gegen einen geringen Baurechtszins zur Verfügung stellt, gelingt es uns, die Kosten für Neubauwohnungen so zu senken, dass sie auch für Kleinverdiener leistbar und attraktiv sind. Ein Teil der insgesamt 588 Wohnungen, die hier in Favoriten auf dem Grundstück der ehemaligen Schmidtstahlwerke errichtet werden, sind sogar überhaupt eigenmittelfrei", erklärte Wohnbaustadtrat Werner Faymann am Mittwoch.

"Das Baurechtseigentum findet auch bei den Eigentumswohnungen der City X Anwendung. Auch hier sind die Kosten im Vergleich zu anderen Neubauwohnungen extrem günstig. Bei Eigenmitteln von rund 5.500 Schilling beträgt der monatliche Gesamtaufwand pro Quadratmeter rund 82 Schilling. Der erst nach ca. 30 Jahren fällige Grundanteil kann dann von den MieterInnen z.B. mit einem angesparten Bausparvertrag bezahlt werden. Neben den Vorzügen dieser stufenweisen langfristigen Eigentumswohnungsfinanzierung genießen die Käufer aber schon bei der Vertragserrichtung alle Rechte und Pflichten eines Eigentümers auf Basis des Wohnungseigentumsgesetzes".

City X - ein neuer Stadtteil in Favoriten

In der Favoritenstraße/Ecke Katharinengasse auf dem Grundstück der ehemaligen Schmidtstahlwerke entstehen insgesamt 588 neue Miet- und Eigentums-Wohnungen, 359 Heimplätze und 34 Lokale. Die Stadt fördert dieses Projekt mit 411 Millionen Schilling Wohnbauförderung und stellte das Grundstück als Baurecht zur Verfügung.

Während in den Jahren 1994/95, also vor Einführung der Bauträgerwettbewerbe, die Baukosten für geförderte Wohnungen bei rund 19.500 bis 20.000 Schilling pro Quadratmeter lagen, liegen die Siegerprojekte des Wettbewerbes Favoritenstraße mit rund 16.500 Schilling Baukosten pro Quadratmetertrotz hohen Qualitätsstandards deutlich unter diesen Beträgen. Auch der planerische Standard ist hoch: Natürliche Belichtung in den Gängen, Leerverrohrungen für spätere Installationen, Kommunikationsbereiche im Erdgeschoss, die mit den zukünftigen Nutzern festgelegt werden sollen und teilweise flexible Grundrisse werden von fast allen Wettbewerbsteilnehmern angeboten. In der Ökologie sind Niedrigenergie ebenso wie Solartechnik, Brauchwasserleitungen, Einzelwasserzähler etc. Standard. Als zusätzliches Angebot wird es bei diesem Bauvorhaben ein Mutter-Kind-Zentrum, ein Betreuungsnetz für ältere Bewohner bis in die umliegenden Wohnungen und ein ärztliches Zentrum geben.

Der Bauträgerwettbewerb für die City X wurde im Jahr 1998 als zweistufiges Verfahren für ein ca. 40.000 m² großes Grundstück zwischen Favoritenstraße, Katharinengasse, Südosttangente und Maria-Rekker-Gasse ausgeschrieben. Das städtebauliche Leitbild stammt von Architekt Otto Häuselmayer. Das Grundstück liegt im dichtverbauten Gebiet des 10. Bezirks und bietet daher gute Infrastruktur in unmittelbarer Umgebung. Auch im Projektgebiet selbst werden infrastrukturelle Einrichtungen wie Volksschule, Kindertagesheim, Wohnheim, Polizeiwachzimmer, Arztordination und Jugendzentrum entstehen.

Das Wettbewerbsgebiet wird durch die Straßenbahnlinie 67 an den öffentlichen Verkehr angeschlossen, die Erschließung für den Individualverkehr erfolgt über die Maria Rekker-Gasse, die Katharinengasse und die Absberggasse. Parkmöglichkeiten wird es in einer Tiefgarage an der Favoritenstraße und in einer Hochgarage an der Südosttangente geben.

Qualitäts- und Informationsmanagement

Auf Grund der Komplexität des Bauplatzes wurde ein neues Modell für Bauvorbereitung und -durchführung entwickelt. Alle Wettbewerbssieger mussten einen Kooperationsvertrag unterzeichnen, um folgende gemeinsame Ziele zu erreichen:

  • Gemeinsame Baustellenabwicklung, dadurch verkürzte Bauzeit und
    geringere Belastung für die Anrainer
  • gemeinsame Entwicklung von Lärmschutzmaßnahmen
  • Entwicklung weiterer Einsparungspotentiale
  • Erdgeschossnutzung
  • Entwicklung eines gemeinsamen Spielplatzkonzeptes (Dach der
    Hochgarage wird Jugendtreff)
  • Freiraumgestaltung

Auch die optimale Information zwischen Bezirk und Bauträgern soll durch dieses Management gesichert werden. Fragen wie die Nutzung der Geschäftslokale, sinnvolle Infrastruktureinrichtungen etc. sollen im Dialog zwischen Bauträgern und Bedürfnissen des Bezirks gelöst werden.

Das Projekt im einzelnen:

  • Bauplatz 1
    Bauträger: Domizil, 53 Wohnungen, SEG 102 Wohnungen
    Architekt: Margarethe Cufer
    155 Wohnungen, Elternberatungsstelle, Geschäftslokal,
    Büroeinheiten, Cafe, Tagesmutterraum.
  • Bauplatz 2
    Bauträger: Arwag 104 Wohnungen, Daheim 53 Wohnungen
    Architekt: Hanno Ganahl, Walter Ifsits, Werner Larch
    157 Wohnungen, Telearbeitsbüros, Arztordination,
    Polizeiwachzimmer, Kinderspielraum, Seniorenclub, Sauna.
  • Bauplatz 3
    Bauträger: Österreichisches Kolpingwerk
    Architekt: Otto Häuselmayer
    359 Heimplätze, Cafe, Kiosk, Kapelle, Tagesheimbetreuung,
    Tages- und Lehrlingswerkstätte, Kinderspielraum
  • Bauplatz 4
    Bauträger: Familienhilfe und Migra,
    Architekt: Walter Stelzhammer
    54 Wohnungen, Lokale/Ateliers, WG für Behinderte
  • Bauplatz 5
    Bauträger: Gesiba und GSG
    Architekt: Albert Wimmer
    132 Wohneinheiten, Teleworkingcenter, Sauna,
  • Bauplatz 6
    Bauträger: Gebös
    Architekt: Gert Mayr-Keber
    90 Wohnungen, 3 Lokale
  • Bauplatz 8
    Bauträger: Gebös
    Architekt: Gert Mayr-Keber
    497 Stellplätze

Am Bauplatz 8 wird eine gemeinsame Hochgarage für alle Bauplätze errichtet. Bei den Bauplätzen 1 bis 3 kann die Stellplatzverpflichtung in den Tiefgaragen nur zum Teil erfüllt werden. Der Hauptanteil der Stellplätze wird sich in der Gemeinschaftsgarage befinden.

Das ESG-Projekt

In der Favoritenstraße/Ecke Katharinengasse auf dem Grundstück der ehemaligen Schmidstahlwerke errichtet die SEG 102 geförderte Wohnungen im Baurechtseigentum. Eine neuartige Finanzierungsform bietet den Vorteil, dass die künftigen Eigentümer zunächst nur das Geld für die Errichtung bezahlen müssen und erst nach 30 Jahren den Grundkostenanteil. Diese Finanzierungsmöglichkeit ist besonders für junge Käufer interessant, da sie meist über wenig Eigenmittel verfügen und daher von der geringeren Anfangsbelastung profitieren.

Der nach ca. 30 Jahren fällige Grundanteil kann dann z.B. mit einem angesparten Bausparvertrag bezahlt werden. Neben den Vorzügen der stufenweisen Eigentumsfinanzierung genießen die Käufer schon bei der Vertragsunterzeichnung alle Rechte und Pflichten eines Eigentümers auf Basis des Wohnungseigentumsgesetzes.

  • Die Wohnungen

Die Wohnungen sind in den Größen 34 bis 114 m2 verfügbar. Alle zwei bis vier Zimmer-Wohnungen sind mit einer Terrasse oder Loggia ausgestattet. Im Innenhof der Anlage befindet sich ein eigener Hausgarten mit ca. 600 m2, der den zukünftigen Bewohnern zusätzliche Lebensqualität bietet.

Ein weiteres Plus der Wohnanlage ist ihre ausgezeichnete Infrastruktur. Geschäfte, Apotheke, Gastronomie, Schulen, Kindergärten und Freizeiteinrichtungen befinden sich in unmittelbarer Nähe oder sind im Gebäudekomplex selbst untergebracht. Mit der Straßenbahnlinie 67 vor der Haustür, ist die Fußgängerzone Favoriten in nur wenigen Minuten bequem zu erreichen.

  • Ausstattung:
    Bad und WC: Fliesen
    Nebenräume: Fliesen
    Wohnräume: Teppich (Parkettböden gegen Aufpreis möglich)
    Fenster: Holz-Alu
    Kosten/Zeitplan
  • Bauträger:
    SEG Stadterneuerungs- und Eigentums-Wohnungsges.m.b.H.
    1110 Wien, Guglgasse 6 /Gasometer
    Tel.: 313 66-0*
    www.seg.at/
    Planung: Mag. Arch. Margarete Cufer
  • Baubeginn: Frühjahr 2001
    Bauende: vorauss. Frühjahr 2003
    Vergabe der Wohnungen: ab sofort
  • Kosten (durchschnittlicher m2-Preis) Eigentumswohnungen:
    Eigenmittel: ca. ATS 5.448,--
    monatl. Aufwendungen ca. ATS 82,--
    Garagenplatz
    monatl. Aufwendungen ca. ATS 800,--
  • Sonstiges
    Einkommensgrenzen für geförderte Eigentumswohnungen § 14
    (Jahres-Haushalts-Netto-Einkommen / 14 x):
    1 Person: ATS 498.120,00
    2 Personen: ATS 747.180,00
    3 Personen: ATS 846.860,00
    4 Personen: ATS 946.540,00
    pro weitere Person zusätzlich ATS 54.740,00

rk-Fotoservice: www.wien.gv.at/

(Schluss) gmp

(RK vom 28.11.2001)