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Landtag, 4. Sitzung vom 23.10.2025, Wörtliches Protokoll  -  Seite 12 von 52

 

Was mir ganz wichtig zu sagen ist, natürlich kann man ausdifferenzieren, woher ein Kind kommt. Ich glaube, gerade in der Kinder- und Jugendhilfe und in der MA 11 ist ganz klar: Jedes Kind, das in Wien lebt, ist ein Wiener Kind. Dementsprechend werden wir es optimal versorgen und werden mit allen Maßnahmen und Einrichtungen, die wir zur Verfügung stellen, entgegenwirken und alles dafür tun, dass dieses Kind behütet, gut umsorgt und unterstützt aufwächst. (Beifall bei NEOS und SPÖ.)

 

Präsident Ing. Christian Meidlinger: Die 3. Zusatzfrage kommt von Frau Abg. Seidl. - Bitte.

 

9.56.32

Abg. Mag. Alice Seidl, BA (SPÖ): Einen schönen guten Morgen auch von meiner Seite, sehr geehrte Frau Landeshauptmann-Stellvertreterin! Trifft die Wiener Kinder- und Jugendhilfe zusätzliche Maßnahmen, um den steigenden Bedarf an Plätzen bei Kleinkindern abzufedern? Das wäre meine Frage.

 

Präsident Ing. Christian Meidlinger: Bitte um Beantwortung.

 

Lhptm-Stv.in Mag. Bettina Emmerling, MSc: Danke für die Frage. Ich habe bereits ausgeführt, was wir in die Rekrutierung von Krisenpflegeeltern und Pflegeeltern stecken. Natürlich geht es aber auch darum, dass wir auf der einen Seite natürlich auch nie genügend haben werden und deswegen auch in die Krisen-WGs investieren müssen.

 

Kollegin Berner hat schon ausgeführt, dass 2019 ein Kleinkindkrisenzentrum eröffnet wurde. Wir haben im November 2024 ein weiteres Kleinkindkrisenzentrum für Kinder ab drei Jahren eröffnet. Weitere sind von der Wiener Kinder- und Jugendhilfe geplant, weil wir sie eben auch brauchen.

 

Außerdem konnten trotz anfänglicher Verzögerungen - leider spielt in diesen Bereich auch immer der Personalmangel hinein - bis September 2025 drei geplante Kleinkindwohngemeinschaften eröffnet werden, die auch für die längerfristige Versorgung gedacht sind. Eine weitere Eröffnung ist im November 2025 vorgesehen, das heißt, in sehr unmittelbarer Zukunft.

 

Klar ist, Pflegeeltern und Krisenpflegeeltern sind einfach das Mittel unserer Wahl. Dorthin werden wir weiterhin unseren Fokus legen. Trotzdem braucht es ein umfassendes Angebot. Deswegen auch der Schritt Richtung Kleinkindwohngemeinschaften, wo auch eine längerfristige und zu guten Bedingungen unterstützende Versorgung der Kinder gewährleistet werden kann.

 

Präsident Ing. Christian Meidlinger: Die 4. Zusatzfrage wird von Frau Abg. Keri gestellt. - Bitte.

 

9.58.25

Abg. Sabine Keri (ÖVP): Guten Morgen! Eine Frage: Wir haben ja jetzt in den Medien gehört, dass auf Grund des Personalmangels auch Mitarbeiter der MA 11 Krisenpflegekinder übernehmen oder übernommen haben. Können Sie mir die Rahmenbedingungen schildern, unter denen die Mitarbeiter der MA 11 diese Kinder übernommen haben?

 

Ich präzisiere Rahmenbedingungen. Ich meine, bekommen sie auch Krisenpflegegeld? Haben sie eine Ausbildung, und wenn ja welche? Wie lang haben sie die Kinder? Sind sie vom Beruf freigestellt, und wenn ja, wer macht dann ihren Job in der MA 11? Also alles in diese Richtung bitte. Wie viele betrifft es zirka? - Danke.

 

Präsident Ing. Christian Meidlinger: Frau Vizebürgermeisterin, bitte.

 

Lhptm-Stv.in Mag. Bettina Emmerling, MSc: Vielen Dank für die Frage. Das war ein Projekt - nennen wir es einmal so -, das auf Grund dessen, dass wir eben einen akuten Mangel an Krisenpflegeeltern haben, direkt in der MA 11 entstanden ist.

 

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der MA 11 beschäftigen sich tagtäglich mit den Schicksalen von Kindern, die sonst niemanden haben. Deswegen ist diese Initiative auch irgendwie naheliegend, und es ist nachvollziehbar, dass die MitarbeiterInnen dann selbst gesagt haben: Ich erkläre mich bereit, ich gehe quasi hier in die Verantwortung und übernehme ein Krisenpflegekind.

 

Der aktuelle Stand sind, glaube ich, vier Fälle, die es betroffen hat, also vier MitarbeiterInnen, die ein Krisenpflegekind aufgenommen haben. Sie haben natürlich auch die komplette Ausbildung, weil sie ja auch in der MA 11 in diesem Bereich arbeiten. Geplant ist, dass das auch wieder ausläuft, denn es ist natürlich kein tragfähiges Modell, das hier weiterverfolgt werden soll. Es ist einfach aus einer Not heraus entstanden, wofür ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch sehr dankbar bin. Wie gesagt, die Ausbildung liegt natürlich vor, inwiefern das im Rahmen ihrer ursprünglichen Tätigkeit der MA 11 den Einklang gefunden hat, kann ich in der Form und in der Konkretisierung nicht beantworten. Ich bin mir jedoch sicher, da das natürlich im Einvernehmen mit der ganzen Abteilung und der Abteilungsleitung passiert ist, dass hier der richtige Weg gefunden wurde, beides in Einklang zu bringen.

 

Präsident Ing. Christian Meidlinger: Die 5. Zusatzfrage wird von der Frau Abg. In der Maur-Koenne gestellt. - Bitte.

 

10.01.07

Abg. Dr. Maria In der Maur-Koenne (NEOS): Guten Morgen, Frau Landesrätin! Mich würde interessieren, gibt es eigentlich nur in Wien diese zusätzlichen Herausforderungen, Krisenpflegeeltern und Pflegeeltern zu finden?

 

Präsident Ing. Christian Meidlinger: Bitte, Frau Vizebürgermeisterin.

 

Lhptm-Stv.in Mag. Bettina Emmerling, MSc: Danke für die Frage. Es ist, glaube ich, evident, dass wir hier aus Wiener Sicht natürlich ein Thema haben und - wir haben das jetzt auch schon ausgeführt - dass wir Krisenpflegeeltern dringend suchen. Wir haben leider nicht die Situation, dass wir uns Krisenpflegeeltern von irgendwo anders hernehmen können und sagen, wir hätten Plätze frei, wie das ja so oft die Diskussion auch in anderen pädagogischen Berufsfeldern ist.

 

Der Mangel ist, glaube ich, sogar europaweit relativ hoch. Es wurde mir von Berlin, Zürich, Hamburg mitgeteilt, dass vor allem in Ballungsräumen auch extreme Versorgungsengpässe herrschen, was Krisenpflegeeltern betrifft. Warum in Ballungsräumen? - Wo viele Menschen zusammenkommen, wo viele Belastungen zusammenkommen - ich habe es vorher ein bisschen aufgeführt, was da alles in der Summe auch da ist - führt

 

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