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Landtag, 14. Sitzung vom 23.06.2022, Wörtliches Protokoll  -  Seite 58 von 83

 

gendlichen einmal ein Angebot für eine Gemeindewohnung vermittelt wird, um zumindest die hohen Kosten am privaten Markt und auch die mühsame Wohnungssuche zu ersparen. Dennoch braucht es mehr, das reicht offensichtlich nicht, sonst wären die Zahlen und die Lebensrealitäten dieser jungen Erwachsenen nicht so, wie sie sind. Und deswegen haben wir uns auch im Regierungsprogramm ganz klar dazu bekannt, dass wir den Übergang in die Selbstständigkeit für diese jungen Erwachsenen verbessern wollen.

 

Konkret werden wir in den nächsten Monaten ein zusätzliches Sicherheitsnetz vorstellen, also einen ersten Schritt, damit diese Jungen eben nicht im Regen stehen gelassen, sondern aufgefangen werden, wenn sie es brauchen. Und für mich ist ganz klar das Ziel, dass es Unterstützung für junge Erwachsene, die es brauchen, bis 24 Jahre geben soll, und das auch in Form einer Beziehungskontinuität. Das heißt, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen, die sie schon einmal betreut haben, sollen sie nach Möglichkeit bis zu ihrer Verselbstständigung weiter betreuen, weil diese Beziehung ein ganz ein wichtiger Faktor bei der Weiterentwicklung jeder einzelnen Person ist. Auch ein Rückkehrrecht in die Betreuung durch die Kinder- und Jugendhilfe ist mir ein großes Anliegen, weil es nun einmal so ist, dass man, wenn man mit 18 erwachsen wird und vorher schon einige Jahre in einer Fremdunterbringung verbracht hat, halt auch ein bissel den Drang hat, selbstständig leben zu können, vielleicht aber noch nicht bereit ist und ein halbes Jahr später draufkommt, hoppala, ich schaffe es nicht. Da muss es die Möglichkeit geben, wieder in die Unterstützung zurückzukommen. Das ist mein Ziel, einen ersten Schritt werden wir in den nächsten Monaten vorstellen, Sie dürfen gespannt sein, ich hoffe, wir können dann gemeinsam das auch verbreiten. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Abschließend, liebe Kolleginnen und Kollegen, noch ein paar Worte zur Kinder- und Jugendstrategie. Wir haben durch die Umsetzung der Kinder- und Jugendstrategie bis heute schon sehr viele Maßnahmen hingesetzt. Das wären die Ehrenamtswoche, das Handbuch für Kinder- und Jugendpartizipation, das queere Jugendzentrum, die Schülerinnen- und Schülermitgestaltung, die Mehrfachnutzung bei neuen Bildungscampusstandorten, Beschattung, Trinkbrunnen, und so weiter, und so fort. Vielleicht ist es bei all diesen Maßnahmen noch nicht ganz ersichtlich, wie sie im Einzelnen mit der Kinder- und Jugendstrategie zusammenhängen, aber das, was ganz klar und offensichtlich ist, ist, dass Kinder und Jugendliche mitzudenken, in allen Teilbereichen dieser Stadt, im ganzen Magistrat angekommen ist. Das ist offensichtlich und das ist breiter, als es jemals zuvor der Fall war.

 

Ganz besonders natürlich hier mit der partizipativen Million, mit der wir eine Beteiligung geschaffen haben, die auch international in diesem Ausmaß ihresgleichen sucht. Eine Million im Jahr, die direkt von Kindern und Jugendlichen für Projekte ausgegeben wird, ist viel. Der Prozess, der jetzt gerade das erste Mal läuft, ist auch ein umfassender. Es ist sehr spannend, das zu beobachten, weil Kinder und Jugendliche sich da sehr engagiert einbringen, in Austausch mit den Dienststellen treten, mit den Bezirken, aber natürlich auch untereinander mit anderen Kindern und Jugendlichen. Also der Punkt ist, genau im Sinne der erarbeiteten und vom Gemeinderat beschlossenen Kinder- und Jugendstrategie wird da magistratsübergreifend aktuell an diversesten Themen gearbeitet, und das ist wunderbar.

 

Ich möchte an dieser Stelle auch ein Dankeschön an alle Abteilungen, die sich dabei einbringen, richten, natürlich in allererster Linie an die großartige Koordinierungsstelle vom Verein wienXtra, die mit der partizipativen Million, aber auch mit den Jugendparlamenten gerade etwas komplett Neues auf die Beine stellt und großartige Arbeit leistet. Danke schön aber auch ganz allgemein an alle Kolleginnen und Kollegen in dieser Stadt, die sich in irgendeiner Art und Weise mit Kindern und Jugendlichen beschäftigen, an die offene Jugendarbeit, die Kinder- und Jugendhilfe, aber auch natürlich in den Kindergärten, Schulen, und so weiter. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Dir, lieber Ercan, und bitte richte das auch der Dunja und vor allem auch den ganzen Kolleginnen und Kollegen in der Kinder- und Jugendanwaltschaft aus, ein herzliches Dankeschön für eure Expertise. Herzlichen Dank fürs laut und auch parteiisch für Kinder und Jugendliche Sein. Es ist manchmal auch ungemütlich für uns, aber es ist sehr wichtig, denn ihr seid schon auch ein Treiber für uns, unsere Angebote eben zu reflektieren und ständig weiter zu verbessern, und das ist gut so. - Danke. (Beifall bei SPÖ und NEOS.)

 

Präsident Ernst Woller: Bitte noch um Desinfektion des Rednerpultes. Als Nächste ist Frau Abg. Emmerling zu Wort gemeldet, und ich erteile es ihr

 

15.37.19

Abg. Mag. Bettina Emmerling, MSc (NEOS)|: Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Landesrat! Sehr geehrter Herr Kinder- und Jugendanwalt! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!

 

Ich möchte vielleicht auch mit einem Dank an die zwei Kinder- und Jugendanwälte beginnen, auch der Kollegin natürlich sei mein Dank allerherzlichst ausgerichtet, aber auch an das gesamte Team in der Kinder- und Jugendanwaltschaft für ihr Engagement, für ihren Einsatz für die Kinder und Jugendlichen in der Stadt und ihre wichtige Funktion auch als politische Ratgeber für uns. Durch ihre Arbeit und ihren Bericht wird uns genau aufgezeigt, wo wir noch näher hinschauen müssen und wo es in dieser Stadt noch mehr braucht.

 

Der Bericht, den Sie heute vorlegen, ist nicht nur umfangreich, sondern ich würde auch sagen, durchaus kritisch an eigentlich vielen Stellen. Aber wie auch schon erwähnt, ist es ja absolut Ihre Aufgabe. Sie nehmen sich der Kinderrechte an, um diese in allen Bereichen der Stadt zu wahren, und schauen überall dort hin, wo es vielleicht auch Gelegenheiten gibt, diese zu verbessern, besser zu wahren und wo es auch Missstände gibt. Ich glaube, man liest das auch aus jeder einzelnen Seite heraus, mit welcher Gewissenhaftigkeit und mit welchem Engagement Sie sich dem tagtäglich annehmen und für

 

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