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Landtag, 9. Sitzung vom 24.11.2011, Wörtliches Protokoll  -  Seite 32 von 60

 

gehen haben.

 

In dem Aspekt möchte ich auch darauf hinweisen, dass ich mir im Bezug auf die Unterbringung von Kindern und Jugendlichen den Fall von diesem 16-jährigen Jungen, der auf der Psychiatrie bei den Kindern keinen Platz gefunden hat, sondern auf die Erwachsenenpsychiatrie gehen musste, natürlich ganz genau angeschaut habe. Da muss ich sagen, keine Frage, die Regionalisierung der psychiatrischen Abteilungen ist in vollem Gange und es ist ein Muss, dass wir in Kürze soweit kommen werden, dass dieses Problem erledigt ist und dass es eine Kinder- und Jugendpsychiatrie gibt, so wie wir sie uns auch alle wünschen.

 

Was man zu dem Ärztemangel oder zu dem Mangel an niedergelassenen Kinder- und Jugendpsychiatern und –innen sagen muss, das ist, dass es halt schon ein Ausbildungsproblem ist. Erstens einmal in Bezug auf die Ärztekammer, aber auch in Bezug auf Ausbildungsplätze. Das ist ein Faktum, da kann die Politik oder die Stadt nicht sehr viel Einfluss nehmen, das muss man hier auch festhalten. In Bezug auf die - das wollte ich noch anmerken, weil mir das persönlich sehr wichtig ist - in Bezug auf die Medikamente oder auf die Psychopharmaka zum Beispiel, wenn es gerade um Kinder- und Jugendpsychiatrie geht, ist es so, dass viele Ärzte und Psychiater nach wie vor Psychopharmaka für Kinder und Jugendliche verschreiben und anwenden, die jedoch keine Prüfphase für Kinder und Jugendliche durchlaufen haben und daher bei diesen oft ganz schwere Nebenwirkungen haben, dass die Eltern darüber nicht informiert werden und dadurch die Kinder wirklich zu großen Problemen kommen können. Und da denke ich mir, haben wir ein gesellschaftliches und politisches Auftragsgebiet, wo wir noch wirklich viel zu tun haben.

 

Abschließend möchte ich festhalten, es ist angesprochen worden, die Schnittstellenproblematik. Wir haben mit dem PIK-Projekt schon vom Krankenhaus und den Patienten wieder zu Hause eine ganz gute Schnittstellenentlastung herbeigeführt und eine wirkliche Problemlösung, wo wir sicherlich noch sehr viel besser werden können und müssen. Im Sinne der Pflege ist es, dass wenn es um einen Pflegeplatz oder um die konkrete Information, was gibt es für die Menschen, wenn sie tatsächlich Pflege brauchen, besser ambulant, besser stationär, besser zu Hause. Es wird notwendig sein, die Menschen besser zu informieren und ich danke auch deshalb der Wiener Pflege- und Patienten- und Patientinnenanwaltschaft, dass sie hier schon einen Großteil übernimmt, aber natürlich nicht alles in diesem Kompetenzfeld machen kann, sondern es noch mehr an Unterstützung bedarf.

 

Abschließend möchte ich sagen, dass die Tätigkeit der Wiener Patienten- und Pflegeanwaltschaft einen wichtigen Beitrag für das gesundheitspolitische Entscheiden liefert, aber nicht nur das, sondern auch für eine laufende Systemverbesserung des Gesundheitswesens, und vor allem und das möchte ich hier an den Anfang gestellt haben und auch an den Schluss, vor allem geht es darum, dass Herr Dr Brustbauer und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Menschen zusammentreffen und ihnen gegenüber ein menschliches Verhalten an den Tag legen, ihnen zuhören und schon zum einen nicht nur die Sorgen abnehmen, weil sie was erlebt haben, was ihnen nicht gepasst hat, was schwer war, überhaupt in einer emotionalen Krankheit, sondern einfach es schon wichtig ist, dass es hier eine Stelle gibt - und Herr Dr Brustbauer hat das auch selber immer wieder betont -, wo man Menschen auch außergerichtlich sagen kann, es müsse zu einer Einigung kommen und es kann zu einer Entschädigung kommen, wo ihnen nicht nur emotional geholfen wird, sondern auch praktisch, eben mit einer Entschädigung, die der Pflege- und Patientenanwalt für sie erkämpft. Danke schön. (Beifall bei SPÖ und GRÜNEN.)

 

Präsidentin Marianne Klicka: Zum Wort gemeldet ist Herr Abg Mag Jung. Ich erteile es ihm.

 

12.15.49

Abg Mag Wolfgang Jung (Klub der Wiener Freiheitlichen)|: Danke, Frau Präsidentin! Frau Stadträtin! Meine Damen und Herren!

 

Zunächst eine grundsätzliche Vorbemerkung nicht zur Person, aber zur Vorrednerin hinsichtlich der Methode, die jetzt von der SPÖ angewendet wird: Sie ziehen dauernd Ihre Redner zurück, ändern die Ordnung, um das letzte Wort zu haben. Das ist hie und da vielleicht einmal möglich, aber das ist ein Spiel, das können wir auch treiben. Sie werden damit nur den Vorsitz in Verlegenheit bringen. Aber bitte, Sie können es haben, wenn Sie es wollen.

 

Zum Inhaltlichen des gegenwärtigen Punktes: Mein Kollege hat überhaupt nirgendwo gesagt, dass es darum geht, die Eltern im Stich zu lassen oder sonst was dieser Art. Dass man diesen Eltern helfen muss, ist gar keine Frage. Es geht auch gar nicht darum, den - wie der Ausspruch so berühmt geheißen hat - Göttern in Weiß, überall die Mauer zu machen, aber es geht darum, dass Komplikationen, gerade bei Geburten auch auftreten können und wenn diese nicht fahrlässig oder grob fahrlässig verursacht sind, man den Arzt nicht grundsätzlich zu solchen Zahlungen verurteilen kann, denn sonst werden Sie bald keinen mehr finden, der eine komplizierte Geburt übernehmen will. Das und nichts anderes hat mein Kollege gesagt. Denn sonst könnten Sie das auf alle anderen Berufe auch übertragen und dann müsste die Frau StRin Brauner womöglich den Frankenkredit und die daraus entstanden Kosten zurückzahlen, und das werden Sie bei den Politikern auch nicht wollen, Frau Kollegin. (Beifall bei der FPÖ.)

 

Präsidentin Marianne Klicka: Es gibt keine Wortmeldung mehr und ich ersuche nun Herrn Prof Dr Brustbauer um seine Ausführungen.

 

12.17.31

†Wiener Pflege- Patientinnen- und Patientenanwalt Prof Dr Konrad Brustbauer|: Sehr geehrte Frau Präsidentin! Frau Landesrätin, muss ich hier sagen! Geschätzte Abgeordnete!

 

Ich danke herzlich, dass mir die Möglichkeit gegeben wird, kurz zum Bericht Stellung zu nehmen und vielleicht auch zu dem, was heute gesagt wird, wenn ich zu einer Lösung beitragen kann.

 

Wir konnten auf 78 Seiten natürlich nicht die Tätigkeit von 24 Kolleginnen und Kollegen, die das ganze Jahr über tätig sind, niederschreiben, es wurde nur punktuell

 

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