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Gemeinderat, 12. Sitzung vom 28.06.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 73 von 106

 

EUR möchte ich nicht unerwähnt lassen. 2012 wurde der Jubiläumsfonds der Stadt Wien für die Universität für Bodenkultur Wien gegründet und fördert seitdem erfolgreich den wissenschaftlichen Nachwuchs an der BOKU.

 

Der zweite Punkt, den ich ansprechen möchte, ist die Wissenschaftsvermittlung. Ein besonders tolles Wissenschaftsvermittlungsformat ist das Format der Wiener Vorlesungen, das viele hier im Haus sicher kennen. Das Jahresthema „Die Zukunft der Städte - Die Stadt der Zukunft“ wurde im 1. Halbjahr 2020 von der Corona-Pandemie geprägt. Dabei wurde zu den Themen Europa in Zeiten der Krise, zur psychischen Stabilität, zu Fragen der Solidarität und zur Arbeitssituation im Homeoffice diskutiert. Das Format wurde relativ schnell umgestellt und online zur Verfügung gestellt, man halt also auf diese Krisensituation prompt reagiert. Seitdem werden die Vorlesungen auch live gestreamt, wie auf Facebook, über die Homepage, und sind nachträglich natürlich auch kostenlos online abrufbar.

 

Wie gut das angekommen ist, kann man anhand der Zahlen ablesen, die eine stark steigende Nutzung verzeichnet haben. Auch die gleichzeitige Ausstrahlung im Fernsehen hat den Wiener Vorlesungen nochmals eine stärkere Präsenz verliehen. Damit wurde das Angebot geschaffen, dass man mehr Interessierte an einem tollen Angebot der Stadtpolitik teilhaben lässt. Die Vorteile der digitalen Wissensvermittlung können so nämlich zum Vorteil aller genutzt werden. Natürlich kann das nicht den lebendigen Austausch ersetzen, aber die zusätzliche Möglichkeit der digitalen Wissensvermittlung kann man nicht von der Hand weisen. Ich kann nur jeden dazu einladen, sich dieses tolle Format anzusehen, vielleicht gleich am 6. Juli zum Thema „Schimpfen zwischen Scherz und Schmerz. Das funktionale Spektrum im Wienerischen.“

 

Der dritte Punkt, den ich hier noch ansprechen möchte, ist Wien Geschichte Wiki, die historische Wissensplattform der Stadt Wien. Seit 2014 besteht Wiki und hat zu Jahresende 2020 bereits knapp über 470.000 Beiträge und über 12.000 Bilder verfügt. Die Zugriffszahlen sind beachtlich und sind während des Lockdowns natürlich gestiegen. Alleine das Online-Lexikon wurde 2020 von etwa 3,1 Millionen Besucherinnern und Besuchern genutzt. 250.000 Zugriffe erfolgen zirka jeden Monat auf die mehr als 46.000 veröffentlichten Lexikoneinträge. Da sieht man auch, wie gewichtig Langfristigkeit und Kontinuität sind. Auch die Aufbereitung von Beständen führt immer wieder zu Themenschwerpunkten. Dabei wurde zum Beispiel die Geschichte der Wiener Kinos, die auch von den Bezirksmuseen mit Vorträgen und vielen Vorführungen begleitet wurde, behandelt.

 

Zum Abschluss möchte ich sagen, dass es, denke ich, ganz wichtig ist, dass alle Menschen dieser Stadt Zugang zu Kunst und Kultur haben. Die kulturelle Teilhabe ist ein wirklich wichtiger Gradmesser und hat auch ganz viel mit Chancengleichheit, Inklusion und einer gut funktionierenden, demokratischen Gesellschaft zu tun. Wichtig ist es, durch ein breites, vielfältiges, kostengünstiges, bestenfalls auch kostenfreies Angebot sicherzustellen, dass möglichst viele Menschen am Kunst- und Kulturprogramm der Stadt teilnehmen können.

 

Im Wissenschaftsbereich ist das Ziel, Wien bis 2030 zu einer der fünf führenden Forschungs- und Investitionsmetropolen Europas zu machen. Da sind wir, denke ich, auf einem sehr guten Weg, die Attraktivität der Stadt für internationale Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher wesentlich zu erhöhen. Mit mehr als 200.000 Studierenden und 45.000 Forscherinnen und Forschern ist Wien die größte Universitätsstadt in Mitteleuropa. Der Wiener Wissenschaftsstandort steht für Dialog und baut auf das Wissen seiner Unis und Hochschulen. Wien ist Stadt der Wissenschaft, darauf können wir, denke ich sehr, sehr stolz sein. - Danke.

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Huemer. Die fraktionelle Restredezeit ist acht Minuten, ich werde diese einstellen.

 

17.28.40

GRin Mag. Barbara Huemer (GRÜNE)|: Vielen Dank, sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Auch die ZuseherInnen via Livestream oder später via Video begrüße ich ganz herzlich!

 

Ich möchte die Wissenschaftsdebatte zum Rechnungsabschluss der Stadt Wien für das Jahr 2020 noch um einige Punkte ergänzen. Meine Kollegin Julia Malle hat schon viele Punkte angesprochen, von meiner Seite gibt es eben noch Ergänzungen und Vertiefungen. Es ist der Rechnungsabschluss 2020 aus einem Jahr, das noch von rot-grüner Regierungsbeteiligung geprägt war, deswegen möchte ich auch mit Stolz darauf hinweisen, dass es uns damals wirklich substanziell gelungen ist, das Wissenschaftsbudget aufzustocken. Das war einfach wirklich dringend notwendig, und das freut mich, dass das auch jetzt weiter fortgesetzt wird. Also man darf ja auch das Gute weiterloben.

 

Wien als Stadt der Wissenschaft und auch als Wissenschaftsmetropole braucht wirklich deutlich mehr öffentliche Aufmerksamkeit. Sie braucht natürlich auch öffentliche Förderungen. Wie gesagt, schön, dass da nicht der Sparstift regiert, sondern eine offensive Wissenschaftsförderpolitik. Wir brauchen die Wissenschaft und die Forschung ganz dringend für die gegenwärtigen, großen Herausforderungen.

 

Julia Malle hat es schon angesprochen, es geht aus meiner Sicht eben nicht nur darum, dass Life-Science-Forschung oder Mathematik und Naturwissenschaften gefördert werden, ganz traditionelle Forschungsfelder in der Stadt Wien, die besonders dotiert sind, sondern es geht auch darum, den neuen Herausforderungen mit neuen Schwerpunkten in der Wissenschaftsforschung zu begegnen. Die Umwelt- und Klimaforschung sehe ich da genauso wie das große Themenfeld der Public-Health-Forschung. Ich denke, dass auch Geisteskultur und Sozialwissenschaften von sehr großer Bedeutung sind, wenn wir von Integration, von Diversität, von Gender oder auch eben Digitalisierung sprechen.

 

Positiv hervorheben möchte ich auch die Corona-Hilfsmaßnahmen der Stadt Wien 2020 für die Wissenschaft. Ich glaube, das war nicht selbstverständlich,

 

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