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Gemeinderat, 12. Sitzung vom 28.06.2021, Wörtliches Protokoll  -  Seite 72 von 106

 

deshalb heute auch einen Beschlussantrag ein und fordern ein Maßnahmenpaket für Bezirksmuseen, in dem wir zum einen eine Erhöhung der Förderung fordern und zum anderen eine ordentliche Evaluierung betreffend die Räumlichkeiten unserer Bezirksmuseen. Vielleicht schaffen wir es ja dann, weg von den schönen, leeren, inhaltslosen Überschriften zu einer echten Auseinandersetzung mit unseren 23 Bezirksmuseen zu kommen. - Vielen Dank.

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau GRin Mag. Dr. Samel. Die selbstgewählte Redezeit ist neun Minuten.

 

17.19.41

GRin Mag. Dr. Ewa Samel (SPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Liebe ZuseherInnen via Livestream!

 

Zu Beginn möchte auch ich mich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Magistratsabteilungen der Geschäftsgruppe Kultur und Wissenschaft und natürlich auch beim Büro der Stadträtin bedanken, die wirklich tolle Arbeit geleistet haben.

 

Ich möchte ihnen wirklich ein großes Dankeschön für ihr enormes Engagement im letzten Jahr aussprechen. Aber natürlich vor allem auch den zig Tausenden Kulturschaffenden in Wien, die diese Stadt natürlich tagtäglich bereichern. Danke, dass Sie für diese Stadt kulturell tätig sind und Wien Tag für Tag neu lebenswert machen. Danke, dass Sie diese Stadt tagtäglich mit Kunst und Kultur durchfluten.

 

Ja, die Wiener Kunst- und Kulturszene hat zweifelsohne ein wirklich breitgefächertes Angebot, ein buntes Angebot, ein sehr hochqualitatives Angebot für die Wienerinnen und Wiener. Die Corona-Pandemie, wir haben es heute eh schon einige Male gehört, hat den Kunst- und Kulturbereich natürlich aber sehr stark betroffen. Vieles wurde halt auch dadurch in den digitalen Raum verlegt. Gerade letztes Jahr war es daher besonders wichtig, ein breites Fundament an Stabilität für die Kulturszene und die Fortsetzung und Festigung vieler bewährter Projekte zu gewähren. Ich möchte heute grundsätzlich mal vor allem zur Wissenschaft sprechen, weil es noch nicht so oft vorgekommen ist, und da auch einige Projekte hervorheben.

 

Im Bereich Wissenschaft und Forschung hat Wien in den letzten Jahren enorm aufgeholt und beheimatet eben rund 30 Prozent aller Forschungsstätten in Österreich. Die Wissenschafts- und Forschungslandschaft ist breit aufgestellt, 10.000 WissenschaftlerInnen arbeiten und forschen hier. Ebenso wurden zahlreiche Forschungsvorhaben finanziert. Gleichzeitig wurden auf Grund der Covid-19-Pandemie zusätzlich Stipendien ausbezahlt, um den WissenschaftlerInnen eine Fortsetzung ihrer bisherigen Tätigkeit zu ermöglichen. Da gibt’s einige konkrete Förderungen, die beispielsweise auf folgende Forschungseinrichtungen entfallen sind: die Österreichische Akademie der Wissenschaften, die Ludwig Boltzmann Gesellschaft, als große Forschungseinrichtungen im Bereich der Life Sciences.

 

Aus dem Bereich der Wissenschaft werden auch die Museen gefördert, wie wir auch heute hier bereits gehört haben, in denen gesammelt, vermittelt, aber auch geforscht und dokumentiert wird, unter anderem auch das Wien Museum, das jüdische Museum, das Sigmund Freud Museum, das 2020 mit Infrastrukturmaßnahmen weiterentwickelt wurde. Ich möchte mich aber auf drei wesentliche Punkte konzentrieren, nämlich die Themenbereiche Wissenschaftsförderung, speziell zum Thema digitaler Humanismus, die Wissenschaftsvermittlung und auch Wien Geschichte Wiki, die historische Wissensplattform der Stadt Wien. Nun wissen wir, dass das Themengebiet Wissenschaft nicht nur im Bereich Kultur angesiedelt ist, sondern in mehrere Geschäftsgruppen hineinreicht. Mit dem breiten Budget, das in die Wissenschaft geflossen ist, wo es eine Steigerung zu vorher gegeben hat, können wir, denke ich, sehr, sehr stolz sein.

 

Nun zum ersten Punkt, zum Call digitaler Humanismus, möchte ich festhalten, dass wir in Wien schon einen ganz wesentlichen Meilenstein gesetzt haben. Jetzt kann sich wahrscheinlich nicht jeder etwas unter diesem sperrigen Begriff digitaler Humanismus vorstellen. Es geht dabei runtergebrochen darum, das Zusammenspiel zwischen Mensch und Technik nicht nur zu beschreiben beziehungsweise zu analysieren, sondern auch zu beeinflussen. Ich glaube, ein gutes Beispiel dafür ist die künstliche Intelligenz, die mittlerweile in viele Bereiche hineinwirkt. Da gibt es bereits digitale Systeme, die Lieder komponieren, Gedichte schreiben, aber auch Bilder malen. Digitale Mechanismen haben also bereits Einzug in die Kulturszene gefunden. Gerade in diesem Bereich stellen sich natürlich viele Fragen, zum Beispiel auch, ob künstliche Intelligenz jede menschliche Kreativität ersetzen wird können.

 

Wien hat sich als größte Uni-Stadt im deutschsprachigen Raum diesem Thema fest verschrieben. Wien entwickelt sich immer mehr zum Zentrum des digitalen Humanismus. Wir zeigen in dieser Stadt, dass mit dem digitalen Humanismus der Mensch im Mittelpunkt stehen muss. Beim dazugehörigen WWTF-Call wurden insgesamt 99 Kurzanträge eingereicht. Hier sieht man schon, wie sehr das Thema greift und wie wichtig es ist. Grundsätzlich wurden dann 9 Forschungsprojekte insgesamt gefördert. Das Gesamtvolumen des Calls hat 3,59 Millionen EUR betragen und wurde gemeinsam aus Eigenmitteln des WWTF sowie Mitteln der Stadt finanziert. Die Projekte haben sich mit den sozialen Netzwerken, Fragen der Demokratiepolitik oder eben auch zum Beispiel dem Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Pflege beschäftigt.

 

Insgesamt finanziert die Stadt Wien den WWTF mit rund 6,2 Millionen EUR. Weitere zwei wirklich starke Themen, die sich auch in der Koalitionsvereinbarung widerspiegeln und in diesem Bereich vorangetrieben werden, sind die Präzisionsmedizin als auch die Umweltforschung - sehr wichtige Themen, die sich einerseits mit dem Gesundheitsstandort des 21. Jahrhunderts und andererseits mit Fragen des Klimawandels und Strategieansätzen zur Erreichung der Klimaziele des Pariser Abkommens für Wien beschäftigen. Auch die neuerliche Dotierung des BOKU-Fonds in der Höhe von 1 Million

 

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