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Gemeinderat, 3. Sitzung vom 16.12.2020, Wörtliches Protokoll  -  Seite 78 von 101

 

deutlicher zum Ausdruck. Die wahnwitzigen Zerstörungskräfte des Kapitalismus haben das letzte Jahrhundert geprägt und werden auch dieses prägen. Und wenn es die ArbeiterInnenklasse nicht schafft, die muss es schaffen, die bürgerliche Klassenherrschaft zu überwinden.“ - Meine Damen und Herren, wenn ich Sie daran erinnern darf, die kapitalistische Klasse sind Sie als liberale Partei. Der arme Hayek dreht sich im Grabe um, wenn er sieht, was Sie als liberale Partei hier fördern. Das ist ja absurd.

 

Jetzt bin ich selbstverständlich nicht die Verteidigerin liberaler Wähler, deswegen gehe ich auch ein wenig auf die Zahlen ein, die Förderungen. Und zwar sehe ich da beim Kostenplan - den wir dankenswerterweise bekommen haben, das möchte ich anfügen, wir haben jetzt alle Unterlagen erhalten, ich möchte mich dafür bedanken - eine Steigerung bei Gas, Strom, Heizung von 20.000 auf 27.000 EUR binnen eines Jahres. Da ist mir nicht ganz klar, was da passiert. Dann habe ich im Akt nachgeschaut. Im Akt steht nichts drinnen außer einem kommunistischen Manifest, das tatsächlich eins zu eins im Akt des Vorjahres auch drinnen stand, also eigentlich nur reinkopiert wurde. Vielleicht ist jemand in der Lage, mir das zu erklären. Ich hätte es sehr gerne im Ausschuss gefragt, was aber auf Grund der Aktenlage noch nicht möglich war. Also, wir haben hier einen ziemlich rasanten Anstieg an den Kosten von Strom, Wasser, Heizung, Gas, vielleicht ist es möglich, das noch zu erklären?

 

Dann gehe ich zu Postnummer 29 weiter, ein Akt, den wir ablehnen werden. Warum? Nicht aus inhaltlichen Gründen, sondern weil hier ein aktiver SPÖ-Gemeinderat Vorsitzender ist. Wir sehen keinen Grund, warum das der Fall ist, da es sich hier um keinen politischen Verein handelt. Deswegen unser Versprechen: Sollte es zu einer Änderung des Vorsitzes kommen, sind wir bereit, uns diesen Akt selbstverständlich neu anzuschauen, neu zu bewerten.

 

Dann haben wir im Ausschuss noch über den Verein Zeit!Raum gesprochen, über den ich wenig sagen konnte, weil ich die Kostenaufstellung nicht hatte. Jetzt habe ich sie und ich habe sie mir auch angeschaut. Ich habe ja gesagt, wir hatten Probleme damit, zu erkennen, was aus Mitteln der Stadt und was genau aus Mitteln des Bezirks gefördert wird. Das ist mir jetzt immer noch nicht klar, aber bevor ich mich hier aufrege, kündige ich an, dass wir uns das noch im Detail anschauen werden, eventuell Anfragen dazu stellen werden, da ich keine unqualifizierten Vorwürfe hier kommunizieren möchte. Also, Sie können erwarten, dass wir Anfragen zu diesem Verein stellen. - In diesem Sinne bedanke ich mich für Ihre Aufmerksamkeit.

 

Vorsitzende GRin Gabriele Mörk: Als Nächste gelangt Frau GRin Marina Hanke zu Wort. Bitte, Frau Gemeinderätin.

 

17.40.28

GRin Marina Hanke, BA (SPÖ)|: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Werte Berichterstatterin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

 

Die, die mich schon länger kennen, werden wissen, dass es mich besonders freut, dass wir heute so eine lange, aber auch eine, wie ich finde, sehr sachliche und konstruktive Diskussion zum Thema Jugendarbeit führen. Ich habe ja erst letzte Woche ausgeführt, wie es jungen Menschen in dieser Stadt, aber auch in Österreich gerade geht, und die Jugendarbeit ist da ein großer und wichtiger starker Partner/Partnerin an der Seite der Jugendlichen, aber auch der Kinder in dieser Stadt.

 

Es ist schon von einigen VorrednerInnen ausgeführt worden, was Jugendarbeit macht, ich möchte noch ein paar andere Aspekte abdecken, die jetzt noch nicht genannt worden sind. Ein ganz wichtiger Faktor der Jugendarbeit beziehungsweise worauf auch in den letzten Jahren ein Schwerpunkt gelegt worden ist, ist natürlich auch der Bereich der Demokratiebildung. Wir haben mit der „Werkstadt Junges Wien“ eines der weltweit größten Beteiligungsprojekte für Kinder und Jugendliche gemacht. Aber Demokratiebildung, Demokratie erleben, ist etwas, was in der Jugendarbeit tagtäglich passiert, sei das jetzt, wenn es darum geht, das Jugendzentrum mitzugestalten, das direkte Lebensumfeld im Grätzl mitzugestalten, oder aber auch in den Bezirksjugendparlamenten und im Rahmen von Schulprojekten.

 

Demokratiebildung, aber auch die Befähigung und die Motivation für junge Menschen, dass sie sich sozial engagieren, dass sie Gesellschaft mitgestalten, auch das macht Jugendarbeit seit vielen Jahren sehr erfolgreich in dieser Stadt. Jugendarbeit schafft Bewusstsein und schärft das Bewusstsein für die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen, und gerade in diesem Jahr können wir auch sehr froh sein, dass wir ein so dichtes Netz an Jugendarbeit in dieser Stadt haben. Die Situation mit dem ersten Lockdown war gerade für Kinder, aber auch für Jugendliche besonders herausfordernd, und das ist es auch jetzt noch. Was unsere vielen großartigen Vereine hier geschafft haben, war eigentlich, von Tag 1 an der Seite der Jugendlichen zu stehen, extrem flexibel auf Online-Angebote umzustellen, weiterhin für die Jugendlichen da zu sein und zu sagen: Ihr seid nicht allein, wir stehen an eurer Seite. Und für diese Flexibilität und für dieses wirklich großartige Begleiten der Jugendlichen in dieser Stadt möchte ich an der Stelle auch noch einmal den vielen MitarbeiterInnen der Vereine ein großes Dankeschön sagen.

 

Die große Debatte der Struktur und Gestaltung der Wiener Kinder- und Jugendvereine haben wir hier eh schon öfter geführt. Ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass es zwar eine breite Landschaft an Vereinen ist, die aber natürlich mit unterschiedlichen Zielgruppen, aber auch mit sehr vielfältigen Schwerpunkten und Angeboten arbeiten. Dass das ein an sich erfolgreicher Weg ist, zeigt, glaube ich, auch, dass es in den Bezirken sehr viele Kooperationen gibt und auch noch sehr viele Förderungen seitens der Bezirke für die Jugendarbeit. Ich glaube, rund ein Drittel der gesamten Finanzen kommt auch aus den Bezirken, und dadurch haben wir seit vielen Jahren auch ein sehr erfolgreiches Netz an Jugendarbeit.

 

Jugendarbeit ist ein lebendiger Bereich, genauso wie es die jungen Menschen in dieser Stadt sind, dennoch wird sie immer weiterentwickelt. Das ist, was Jugendarbeit aus sich heraus macht, weil sich jugendliche Le

 

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