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Gemeinderat, 55. Sitzung vom 28.04.2005, Wörtliches Protokoll  -  Seite 54 von 85

 

Wienerinnen und Wiener dort Sport betreiben und die jetzigen Sporthallen liegen großteils an sehr leistungsstarken U-Bahn-Linien beziehungsweise öffentlichen Verkehrsmitteln, die Stadthalle an der U6, also man braucht nicht mit dem Auto hinzufahren, die U-Bahn bleibt vor der Haustüre stehen, die Albert-Schultz-Halle an der U1, und wenn ich die vielen anderen Sporthallen, die es in Wien gibt, auch aufzählen würde, hätten wir hier ein sehr gutes Ergebnis. Dass natürlich zum Beispiel zum Prater-Stadion ein sehr starker Zustrom mit Autos ist, ist klar, aber das wird sich sicherlich verbessern, wenn die U2 in 2008 hier eine Station hat.

 

Eines möchte ich auch richtig stellen, nämlich wenn Sie heute so tun, als wäre Dr Podkowicz die Reinkarnation des Bösen im Sport, deswegen ist alles schiefgegangen und keiner weint ihm eine Träne nach. Ich weiß ja nicht, in welcher Sportszene Sie sich bewegen, aber ich kann Ihnen versichern, dass sehr viele Wienerinnen und Wiener, die Sport treiben, Herrn Dr Podkowicz als einen sehr ehrenwerten und sich für den Sport einsetzenden Beamten, Menschen und Sportler kennen und auch schätzen gelernt haben. Wenn Sie das nicht machen und ihm keine Träne nachweinen, so ist das Ihre Sache, aber ich glaube, man sollte hier nicht Menschen abkanzeln, die sich in diesem Raum nicht dagegen wehren können. (GR Kurth-Bodo Blind: Er hat eh seinen Pflichtverteidiger!) Ich bin nicht der Pflichtverteidiger, aber ich halte nichts davon, dass man Bürger dieser Stadt im Gemeinderat abkanzelt. Davon halte ich nichts. Aber das ist der Stil der FPÖ und deshalb jetzt auch bei den Orangen eingezogen.

 

Was ich auch nicht verstehe, ist, wenn Sie Wien Energie kritisieren, dass Wien Energie den Sport fördert. Ich würde es begrüßen, wenn sich viele andere Unternehmen daran ein Vorbild nehmen würden, wenn sich große Unternehmen, die wir in dieser Stadt haben, nicht aus dem Sport oder vor allem aus dem Breitensport zurückziehen und sich nicht nur noch auf Starkult konzentrieren und Einzelsportler fördern würden, die auch sehr wichtig für den Sport sind. Aber letztlich kommt ein Einzelsportler nur aus dem Breitensport über den Vereinssport in den Spitzensport. Und wenn Wien Energie sich einen Schwerpunkt gesetzt hat und einen Monat lang Sportveranstaltungen, Spitzensport, Breitensport und auch Volkssport unterstützt, so finde ich daran überhaupt nichts Negatives. Im Gegenteil, ich kann nur dazu aufrufen, dass sich das möglichst viele Unternehmen als Vorbild nehmen und auch den Return erkennen, der im Breitensport liegt.

 

Zur Sportförderung: Das Bundeskanzleramt hat in seinem Sportbericht kürzlich festgestellt, dass Wien auf die Bevölkerung umgerechnet pro Kopf die höchste Sportförderung hat, 32 Prozent vor dem Zweitplatzierten, den ich aber jetzt nicht nennen möchte. Ich glaube, da können wir uns durchaus einmal österreichweit gesehen ein bisschen auf die Schulter klopfen und vielleicht dem Schlechtreden des Sports auch durch real belegte Zahlen entgegnen.

 

Was die Sportförderungsvergabe betrifft und die Frau Vizebürgermeisterin gemeint hat, dass das System der Subventionsvergabe ihr ein Dorn im Auge ist, so ist das nicht der Fall, dass sie gemeint hat, dass es da Mauscheleien oder Tricksereien gibt, sondern dass wir hier einige Verbesserungen gesetzt haben. Ich darf daran er-innern, dass vor ein paar Jahren die Dachverbände verstärkt aufgefordert wurden, die empfangenen Sportförderungsmittel entsprechend nachzuweisen. Sie wissen ganz genau, dass dies bei dem einen oder anderen Dachverband durchaus zu Schwierigkeiten geführt hat, die aber jetzt alle bereinigt sind, und das System sehr gut funktioniert. Sie wissen auch, dass wir im Landessportrat ein Instrument geschaffen haben, sodass auch die Sportverbände über eigene finanzielle Mittel, dieses Jahr in etwa 280 000 EUR verfügen, also auch durchaus sehr gut. Jetzt ist geplant, und das wird in Bälde im Landessportrat diskutiert werden beziehungsweise hat es schon die ersten Ansätze gegeben, dass wir in die Richtung gehen möchten, dass die Sportförderung, wenn sie vergeben wird, ein bisschen formalistischer werden soll, in dem Sinn, dass hier klare Kriterien aufgestellt werden, wer wann für was und wozu eine Sportförderung bekommen kann, dass aber natürlich auch die Vereine und die Verbände rechtzeitig sagen müssen, was sie wollen beziehungsweise was sie als Finanzierung als notwendig erachten und dass sie transparenter ihren Nachweis bringen. Es wird sicherlich auch zu Diskussionen führen, ist aber in allen anderen Bundesländern üblich und in Wien bis jetzt nicht so üblich gewesen, dass auch eine gewisse Eigenleistung erfolgen soll. Es kann nicht sein, dass man die Kommune, die Stadt Wien, für alles verantwortlich macht und sagt, die Stadt muss zahlen und ich verwende und konsumiere das Geld, sondern es wird auch verstärkt auf die Eigenleistung ankommen. Ziel ist es, dass wir im Budget schon entsprechende Vorsorgen für die Zukunft treffen können.

 

Zur Kollegin Schmalenberg: Die Sportanlage Mauer wurde voriges Jahr um 500 000 EUR hergerichtet. Woher Sie das Gerücht haben, dass die Anlage dort desolat ist, weiß ich nicht. Tatsache ist, dass die Stadt Wien voriges Jahr 500 000 EUR in die Sportanlage investiert hat.

 

Von einem Sportanlagensterben kann ich nichts feststellen, wenn ich an das Investitionsprogramm denke, das mehrere 10 Millionen EUR gekostet hat, wo wir die Wiener Fußballplätze auf Vordermann gebracht haben und dieses Projekt voriges Jahr sehr erfolgreich abgeschlossen wurde. Es war ja ein 10-Jahres-Projekt. Wenn ich daran denke, dass wir sehr viele neue Sportanlagen und auch Hallen errichten konnten, so glaube ich, dass wir hier auch am guten Weg sind und sich Ihre Kritik eigentlich in Luft auflöst.

 

Aber ich verstehe schon, wenn man eine neue Partei ist, muss man neue Themen suchen. Dass sie den Sport thematisieren, ist für den Sport sicher nicht schlecht, aber dass Sie negativ thematisieren, ist nicht gut für den Sport.

 

Ich darf Sie auch darauf hinweisen, dass wir gerade heute zu diesem Geschäftsstück 258 000 EUR Sportförderung in die Hand nehmen und ausgeben. Wir haben

 

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