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Gemeinderat, 42. Sitzung vom 28.04.2004, Wörtliches Protokoll  -  Seite 59 von 76

 

Fußball Österreich und der Schweiz zuteil wurde. Der Umstand, dass Wien mit seiner vorhandenen Stadioninfrastruktur und den Angeboten, die wir rundherum gemacht haben, sowie mit der Erfahrung Wiens bei der Veranstaltung von so großen Events und dass die U-Bahn bis zu diesem Zeitpunkt fertig wird und daher eine ganz entscheidende Verbesserung auch der Verkehrsinfrastruktur bringen wird, hat tatsächlich den Ausschlag gegeben, dass diese wunderbare Veranstaltung hier durchgeführt werden wird, die für Wien und für Österreich, für viele Bundesländer, vor allem, weil sie Stadionneubauten bekommen, eine ganz entscheidende war.

 

Das heißt, die Entscheidungen, die auf Grundlage dieser Ursprungsplanung angeregt worden waren, sind zum Teil getroffen worden, das Teilgebiet des Wurstelpraters hat noch eine detailliertere Planung nach sich gezogen, weil auch dieser Teil des Praters nicht nur als Erholungs- und Erlebnispark für die Wienerinnen und Wiener, sondern auch für den Tourismus von unendlicher Bedeutung ist.

 

Die Zielsetzung, die Wien verfolgt, nämlich insgesamt bis 2010 die Anzahl der Übernachtungen von derzeit 7,5 Millionen auf 10 Millionen zu steigern, setzt sich vor allem auch aus der Überlegung zusammen, dass sozusagen die Anzahl der Nächtigungen, nämlich die Verweildauer in Wien, erhöht werden soll und Magnete, wie der Prater einer ist und in Zukunft auch sein soll, verstärkt dazu beitragen mögen.

 

Der Praterverband ist die Interessensvertretung der PraterunternehmerInnen. Wie das bei vielen Verbänden und Interessensvertretungen so ist, vertritt er nicht alle UnternehmerInnen, und nicht umsonst hat er in dem Konzept, das erst vor wenigen Wochen vorgestellt wurde, als Maßnahmenkonzept des Vorstandes vom Praterverband auf sieben Seiten zusammengefasst, was ihm wichtig ist und einer der Punkte darin ist, dass es eine verbindliche Mitgliedschaft der Unternehmerinnen und Unternehmer zum Praterverband geben soll.

 

Ich erwähne das nur deshalb, weil wenn man von PraterunternehmerInnen allgemein spricht, dann muss man wissen, dass es eine höchst unterschiedliche Struktur bei den achtzig Unternehmerinnen und Unternehmern gibt. Ihr aller, und auch der Stadt gemeinsames Interesse ist, das, was wir hier haben, als ältesten, und ich wiederhole das noch einmal, als ältesten noch in Betrieb befindlichen Vergnügungspark dieser Welt auch für die Zukunft zu sichern. Und zwar genau mit jener Struktur, die uns auch unterscheidet von vielen, vielen anderen, nämlich einer gemischten UnternehmerInnenstruktur, einer gemischten Angebotsstruktur und damit auch einer vollkommen gemischten Nutzungsstruktur.

 

Und dies ist daher so wichtig, und der Vorwurf, dass hier viele Konzepte in der Schublade liegen, dem kann ich nur hinzufügen: Nun, jetzt haben wir erstmalig mit dieser Masterplanung etwas, das Zahlen bekannt gibt, Umfragen - es gibt allein eine umfassende Marktforschung zum Wiener Prater, die es in dieser Form noch nie gegeben hat - mit Zahlen und Fakten, die man braucht, um tatsächlich gezielter Weise eine solche Entwicklung voran zu treiben.

 

Dass solche Entwicklungen sehr positiv sein können - wir haben in Wien ein solches Beispiel, wo sukzessive die Umsetzung passiert -, zeigt das Beispiel Schönbrunn, wo vor einigen Jahren, als Pechlarner Schönbrunn übernommen hat, wir eine Situation hatten, dass die Unterbringung der Tiere nicht mehr zeitgemäß war, die Attraktivität gelitten hat, damit auch die Besuche in Schönbrunn, und es in der Zwischenzeit jährlich gelingt, mit ein Stückchen Mehr diese Attraktivität zu steigern und dementsprechend auch die hohe Zufriedenheit der Wienerinnen und Wiener. Und in der Befragung, die durchgeführt wurde, steht Schönbrunn berechtigter Weise an erster Stelle. Die Zielsetzung ist, die Kundenzufriedenheit auch im Prater zu steigern.

 

Das heißt, Optimismus ist gefragt. Die Freiheitliche Partei, die offensichtlich vermeint hat, hier in einer Situation, wo unterschiedliche Meinungen auch öffentlich diskutiert wurden, sich schnell drauf zu setzen und schnell zu vermeinen, es gelinge wieder einmal, ein Problem sozusagen zu vereinnahmen, hat sich zumindest seit Montagabend, aber spätestens seit gestern Abend als Fehler erwiesen. Aber es spielt ja keine Rolle, es besteht ja noch die Möglichkeit, sich zu Wien zu bekennen, zu positiven Entwicklungen zu bekennen und wenn Sie Ihren ersten Satz ernst nehmen, dann müssen Sie das auch tun.

 

Jetzt zu den einzelnen Punkten Ihrer Anfrage:

 

Zu Punkt eins: Die Erhaltung und darüber hinausgehend die Wiederbelebung, also die Renaissance des traditionellen Pratercharakters, ist exakt die Zielsetzung des Masterplanes. Die inhaltlichen Vorgaben zur Erstellung des Masterplanes und die jetzt vorliegenden Ergebnisse sind Basis für alle Entscheidungen der Zukunft mit dem Ziel, den Standortvorteil des Praters auszubauen und den Mehrwert des Praters für die einzelnen BesucherInnen, für den Tourismus und als Wirtschaftsstandort und damit auch für die Unternehmerinnen und Unternehmer, die im Prater tätig sind, zu steigern.

 

In diesem Zusammenhang soll vor allem - und das ist das Entscheidenste - die Konsumentenzufriedenheit gesteigert werden, denn die Benotung, das Erlebnis der derzeitigen Besucherinnen und Besucher ist im Vergleich zu anderen Wiener Orten wie zum Beispiel Schönbrunn, nicht befriedigend.

 

Sie können sich versichern, so fragen sie als Zweites, dass es auch in Zukunft keine Einzäunung des Volkspraters geben wird und ein kostenloser freier Zutritt gewährleistet ist, diese Frage beantworte ich mit ja, was ich auch schon am Montag getan habe.

 

Zu Frage drei: Noch einmal kurz die Wiederholung: Im Rahmen des Vergabebeirates hatte der Praterverband, der ja, wie ausgeführt, nicht alle Unternehmen vertritt, sondern nur einige, bloß eine beratende Funktion. Ein Entscheidungsrecht gab es damals nicht, was ja auch sozusagen als Interessensvertretung schwierig wäre. Zur generellen Problematik des Vergabebeirates darf ich aber auch auf die Beantwortung einer an mich gerichteten Anfrage in der Sitzung vom 19.12.

 

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