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Gemeinderat, 22. Sitzung vom 12.12.2002, Wörtliches Protokoll  -  Seite 86 von 93

 

aber das ist zu wenig. Es ist noch mehr, aber es hat sich keiner gefunden. Daher muss ich froh sein, dass es jemanden gibt, der mir das gemacht hat. Jeder hätte ja die Möglichkeit sehen können. Und jetzt gibt es das. (GR Günter Kenesei: Ich mache es sofort ums Doppelte!) Hören Sie zu, Herr Kollege Kenesei, jetzt gibt es einen Investor, der in die Infrastruktur investiert, der, nehme ich an, Wohnungen der Bauklasse II, was in dem Gebiet dort ist, entsprechend errichtet, vielleicht sogar ein bisschen niedriger als das Altersheim, das dort ist. Man wird es erst in der Flächenwidmung, nämlich in den Bebauungsbestimmungen sehen, aber die stehen heute überhaupt nicht zur Debatte. Heute steht lediglich die Option zur Debatte. Dann können Sie bei der Flächenwidmung entsprechend mitwirken, dass dort nicht gigantische Bauten entstehen, dass viele Dinge, wo Sie jetzt glauben, dass es schief läuft, ins rechte Lot gelegt werden. Jetzt steht die reine Option zur Debatte und nicht die Flächenwidmung.

 

Meine Damen und Herren, viele haben natürlich nicht gewusst, was dort geschieht. Ich habe es auch nicht gewusst. Ich habe halt ein bisschen nachgefragt. Es ist schon toll, etwas ganz Tolles entsteht nämlich dort. Auf dieser kleinen Fläche sollen Wohnungen von Total Quality entstehen, genau nach dem System, wie Sie es, meine Damen und Herren von den GRÜNEN, immer wieder gefordert haben. Genau nach diesem System wird das errichtet. Damit wird Ihren Forderungen genau Rechnung getragen. Das ist das, was die GRÜNEN immer wollen, Ressourcenschonung, Bodenschutz, Abfallvermeidung, elektrobiologische Hausinstallationen, Verminderung der Belastungen für Umwelt und Mensch, hineinpassend in dieses Gebiet. Das kann man natürlich nicht irgendwo in eine Fußgängerzone oder in ein anderes Gebiet machen. Vermeidung der Belastungen von Baustoffen, Barrierefreiheit, Planungsqualität, all das soll und will man dort machen. Aber das steht natürlich nicht fest, sondern das will man machen. Das sind Absichtserklärungen. Das wird dann alles, entsprechend mit der Bauhöhe, in den Bebauungsbestimmungen festgelegt, was gehen kann. All das ist Ihnen aber heute überhaupt nichts wert. Sie wollen dort vielleicht lieber einen Wohnbau, der gefördert ist, der Hunderte Millionen an Steuermitteln verschlingt, dass der Bau subventioniert wird und kaum Ökologie beinhaltet, wie zum Beispiel die autolose Siedlung. Der Bau beinhaltet überhaupt keine Ökologie, hat aber viele Fördermittel. Herr Kollege Chorherr weiß es. Er hat bei diesem Unternehmen sehr stark mitgewirkt. Das hat natürlich Steuermittel verschlungen. Recht so, ist in Ordnung, soll man auch bauen. Er hat ein Experiment gemacht. Lassen Sie uns doch dort das Experiment für die Ökologie machen! Lassen Sie das doch zu! Das muss uns doch etwas wert sein, dass da etwas in dieser Stadt weitergeht! Diese Investitionen sind - das sage ich dazu - kein Ersatz für ein Sportstättengesetz, für eine Planung für Sportstätten. Das ist überhaupt kein Ersatz.

 

Meine Damen und Herren von den GRÜNEN! Machen Sie doch endlich Druck, machen Sie Druck beim Sportamt! Verlangen Sie wie wir eine entsprechende Planung, ein entsprechendes Gesetz. Aber verhindern Sie nicht Transaktionen - die im Bereich der Ökologie sind, die auch für Sportplätze eine Sanierung herbeiführen, für die Allgemeinheit -, nur weil es hier eine günstige Option gibt, meine Damen und Herren!

 

Noch einmal: Es steht die Option auf der Tagesordnung, nicht die Flächenwidmung! Dieser Option für die Ökologie, für die Sanierung muss man die Zustimmung geben. (Beifall bei der ÖVP.)

 

Vorsitzende GRin Mag Heidemarie Unterreiner: Als nächster Redner ist Herr GR Ing RUDOLPH gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.

 

GR Ing Herbert RUDOLPH (Klub der Wiener Freiheitlichen): Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Meine sehr geehrten Damen und Herren!

 

Herr Kollege Fuchs, es war ein durchaus bemühter Auftritt, um diesen Akt schönzureden. Das haben Sie mit Grandezza hingelegt. Es ändert nur überhaupt nichts an den Inhalten - wenngleich Ihr Auftritt hier eine humoreske Note hat, das soll man durchaus würdigen.

 

Aber zum Ernst der Situation: Die "Kronen Zeitung" vom 7.11. berichtet - nicht im Kommunalteil, sondern im Sportteil -, "Stadion wird ausgebaut, Schulden werden getilgt", und zitiert dann den Vizepräsidenten der Vienna, der zur sportlichen Situation der Vienna Folgendes zum Besten gegeben hat: "Die Situation ist leicht unzufriedenstellend. Wir spielen zwar einen attraktiven Fußball, der geht aber auf Kosten der Defensive. Zwar erzielten bisher nur Schwechat und Rohrbach mehr Tore als Blau-Gelb, die Abwehr ist dafür umso verwundbarer. Das Saisonziel, einen Platz unter den ersten fünf, hat man aus den Augen verloren." Es geht hier um einen Platz in der Ostliga, das war damals der Platz neun in der Ostliga. Dieses Saisonziel "Platz fünf in der Ostliga" hat man also aus den Augen verloren.

 

Das ist dann interessant, wenn man sich anschaut, was jetzt in weiterer Folge aus diesem Stadion gemacht werden soll. Es soll Bundesliga-tauglich gemacht werden. Das heißt, die Vienna, derzeit Platz neun in der Ostliga, bekommt ein Bundesliga-taugliches Stadion, und das Ganze mit 150 Parkplätzen! Das wird dort also wirklich eine phantastische Situation werden. Darauf freuen sich schon alle, die dort wohnen, dass die Vienna in der Bundesliga sein wird und es insgesamt 150 Parkplätze gibt.

 

Ich glaube, dass der wahre Kern dieses Geschäftsstücks in einem anderen Absatz dieses Artikels zu finden ist, nämlich in dem Punkt, in dem steht: "Die finanziellen Außenstände der Vienna werden beglichen." Offensichtlich geht es der Vienna finanziell wirklich nicht blendend. Über die genaue Höhe der Verbindlichkeiten gibt es unterschiedliche Informationen. Ich möchte daher der Vienna nichts Übles tun und hier keine Zahlen nennen, es sind jedoch Verbindlichkeiten, die den einen oder anderen nicht mehr ruhig schlafen lassen würden. Aber gut, möglicherweise findet man jetzt eine neue Variante.

 

Weil hier angekündigt wurde, dass das Ganze noch fraglich sei: Es gibt ein Schreiben des Herrn

 

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