5. Waldbauliche Grundlagen

5.5 Totholzmanagement

Totholz hat eine mannigfaltige Bedeutung für das Ökosystem Wald und ist ein typisches Merkmal naturnaher Wälder. Es dient der Erhaltung der Produktivität (Remineralisation und Bodenbildung, als Feuchtigkeits- und Nährstoffspeicher, Substrat für natürliche Regeneration), als Lebensraum (Mikro- und Makrohabitate für viel Organismen), als Nahrungsquelle (z. B. für Käfer und Pilze), zur Stabilisierung des Bodens (gegen Hangrutschung und Erosion, als Pufferspeicher bei starken Niederschlägen, Regulierung des Bodenklimas) und als Kohlenstoffspeicher. Totholz kann auf verschiedene Weise entstehen: Auslöser können abiotische (z. B. Sturm, Schneebruch, Blitzschlag etc.), biotische (Alter, Insekten, Pilze, Konkurrenz) oder anthropogene (Immissionen, Holzernte etc.) Faktoren sein. In bewirtschafteten Wäldern ist nur ein Bruchteil der Totholzmenge unberührter Wälder vorhanden, da tote oder absterbende Bäume im Zuge der Waldbewirtschaftung konsequent entfernt werden oder die Entstehung von Totholz gar nicht zugelassen wird.