5. Ernährung

5.3 Weißt du, wo dein Essen wohnt?

WeltTellerFeld

Dieses Projekt holt die Welt auf einen Acker in die Donaustadt. Das 3.500 m2 große Feld zeigt, wie viel Fläche für den durchschnittlichen Lebensmittel-Jahresbedarfs eines Menschen in Österreich gebraucht wird. Weltweit liegt der Flächenbedarf übrigens nur bei 1.200 m2. Wir brauchen also fast dreimal soviel wie der weltweite Durchschnitt!

Erkundungswege führen durch das WeltTellerFeld und du kannst erleben, wie viel Fläche in Österreich (49 Prozent) und wie viel im Ausland (51 Prozent) für unsere Ernährung nötig ist. Die Bereiche sind weiter unterteilt und zeigen, welche Anteile für pflanzliche Lebensmittel (46 Prozent) und tierische Produkte für Weide und Futter (54 Prozent) verwendet werden.

Monokultur

Bei der Monokultur wird ein Acker mit einer einzigen Pflanzenart über mehrere Jahre hinweg bepflanzt. In Mitteleuropa eignen sich für diese Anbauform vor allem Mais und Roggen. Monokulturen sind für Landwirt*innen einfacher zu bewirtschaften, aber die Umwelt zahlt dafür einen hohen Preis.

Der Boden muss immer das gleiche „Nährstoff-Menü“ für die Pflanzen liefern, deshalb erfordert diese Anbau­ Methode einen hohen Einsatz von Dünger. Auch gewöhnen sich Schädlinge leichter an die gleichbleibenden Rahmenbedingungen und eine wachsende Menge an Pestiziden ist nötig, um sie in Schach zu halten.

Darunter leiden aber auch „unbeteiligte“ Insekten, wie die Bienen. Es gibt auch Alternativen zur Monokultur!

Mischkultur

In der Mischkultur werden verschiedene Pflanzen gemeinsam auf einer Fläche gepflanzt. Diese Form des Anbaus basiert auf jahrhundertelanger Beobachtung, wie Pflanzen miteinander harmonieren und sich unterstützen oder sich in direkter Nachbarschaft nicht gut tun. Ein Beispiel für gute Nachbar*innen sind z. B. Kartoffeln und Kren, weil dieser mit seinem starken Duft die Kartoffelkäfer vertreibt.

Die Mischkultur kommt vor allem in Gemüsegärten und in der biologischen Landwirtschaft zum Einsatz. In der industriellen Landwirtschaft wird dieses Wissen leider noch kaum genutzt. Dabei bietet die Mischkultur viele Vorteile, wie z. B. weniger Bedarf an Dünger oder Schädlingsbekämpfungsmitteln.

Bild von einer Wiese mit Sträuchern und Blumen. Im Hintergrund befindet sich ein Wald.
Foto © dreamstime: S. K. Singh

Permakultur

Die Permakultur ist mehr als nur eine Anbaumethode. Sie ist in erster Linie eine Philosophie. Ziel ist es, die Bedürfnisse des Menschen und der Natur miteinander zu verbinden. Vorbild sind die Natur und deren Kreisläufe, die in der Permakultur zur Anwendung kommen. Ziel ist es, langfristig gute Erträge zu erzielen und das bei geringem Energie-Einsatz. Die Mischkultur, die du auf einer anderen Karte beschrieben findest, ist Teil der Permakultur.

Was sind die Grundsätze der Permakultur?

  • Achtsamer Umgang mit der Natur (earth care)

  • Achtsamer Umgang mit Menschen (people care)

  • Überschussverteilung und Selbstbegrenzung (fair share)

Saisonale Ernährung

Hast du schon einmal sonnenwarme, reife Paradeiser direkt vom Strauch gegessen? Dann kennst du eines der Geheimnisse saisonaler Ernährung: den Geschmack! Paradeiser werden im Winter halb reif geerntet und haben oft lange Transportwege hinter sich. Dagegen ist saisonales Gemüse vollgepackt mit Vitaminen und Nährstoffen und es strapaziert beim Einkauf nicht einmal dein Geldbörsel. Fürs Klima machen saisonale Produkte mit kurzen Transportwegen, geringerem Wasserverbrauch und weniger Dünger-Einsatz das Rennen.

Aber: „Regional“ ist nicht immer saisonal! Auch in Österreich werden Paradeiser in beheizten Gewächshäusern angebaut. Das kann aber bis zu 30-mal so viel CO2-Verbrauch bedeuten wie im Freiland-Anbau.

Tipp: Garantiert saisonales Gemüse aus dem Biokistl!

Mann pflückt Tomaten und gibt sie in einen Korb.
Foto © dreamstime: P. Klimek

Klima-Vergleich zwischen Fleischarten

Fleisch steigt schlecht aus in der Klimabilanz. Aber gibt es da Unterschiede?

Die Rindermast verursacht die meisten Treibhausgase. Wie alle Wiederkäuer produzieren Rinder beim Rülpsen und Du-weißt-schon-was Methangas – ein stark wirksames Treibhausgas. Bei der Verrottung des Tiermists entstehen ebenfalls Treibhausgase.

Schweine steigen da besser aus, weil sie kleiner und keine Wiederkäuer sind. Sie brauchen weniger Futter und produzieren auch weniger Mist.

Laut einer Untersuchung der Universität Heidelberg verursacht ein Kilogramm Rindfleisch bis zu 15 kg CO2, ein Kilogramm Schweinefleisch dagegen nur fünf kg CO2. Die Produktion von Linsen verursacht dagegen 20-mal weniger CO2 als Rindfleisch.

Die Grafik stellt den CO2 Verbrauch von Fleisch und Linsen bildlich dar.
Foto © dreamstime: M. Lashcheuski, Lext, B. Folsom