4. Energie

4.6 Wie energiefit bist du?

Im Folgenden findest du Tipps für deinen Umgang mit Energie und Ausbildungsmöglichkeiten in diesem Bereich.

Neues Energielabel

Seit März 2021 ist in der EU ein neues Energielabel für elektronische Haushaltsgeräte vorgeschrieben. Mit Hilfe des Labels kannst du den Stromverbrauch des Gerätes besser einschätzen und vergleichen. Zusätzlich gibt es je nach Gerät Infos zum Wasserverbrauch, zur Lautstärke oder zum Fassungsvermögen.

Auf den ersten Blick schauen altes und neues Label sehr ähnlich aus – eine Ampelskala von grün bis rot informiert über die Energieeffizienz. Das neue Label aber ordnet die Geräte den Klassen A (beste) bis G (schlechteste) zu. Aktuell erhalten nur einige wenige Geräte die Energie-Klasse A. Damit sollen die Hersteller*innen motiviert werden noch effizientere Geräte zu entwickeln.

Informiere dich hier über das neue Energielabel.

Den Haushalt optimieren

Ein Grad weniger in deinen Wohnräumen spart sechs Prozent Energie.

Ein Vier-Personen-Haushalt verbraucht im Schnitt rund zehn Prozent seines jährlichen Strombedarfs für Beleuchtung – so wird es weniger: Lampen nur dort, wo sie gebraucht werden, LED-Lampen verwenden und beim Einrichten darauf achten, wie du Tageslicht gut nutzen kannst.

Kühlen ohne Klimagerät: Nachts und morgens für Durchzug sorgen, sonnige Fenster durch Rollläden, Vorhänge, Rollos abschatten und an heißen Tagen Fenster tagsüber geschlossen halten.

Rund 18.000 Liter Warmwasser braucht ein Mensch in Österreich pro Jahr. So sparst du Energie: Kurz duschen statt baden und nicht unter fließendem Wasser Geschirr spülen.

Graue Energie

„Graue Energie“ ist ein Begriff, der die ganze Wahrheit über den Energieverbrauch eines Produktes erzählt. Damit wird jene Energie bezeichnet, die für Gewinnung der Rohstoffe, die Herstellung, den Transport, die Lagerung, den Verkauf und schließlich auch für Entsorgung oder Recycling benötigt wird.

Hier ein paar Tipps, wie du graue Energie einsparen kannst:

  • Dinge gebraucht kaufen, reparieren lassen und so ihre Lebensdauer verlängern

  • Ausleihen statt kaufen

  • Lebensmittel aus der Region und am besten aus Bio-Anbau verwenden

Nur bei sehr alten Geräten, wie z. B. einem Kühlschrank, zahlt sich der Tausch eines Altgerätes mit hohem Stromverbrauch gegen ein neues energiesparendes Gerät aus.

Mann repariert ein elektronisches Gerät.
Foto © unsplash: C. Bustrillos

Rebound-Effekt

Dieses Phänomen kann man auch als Bumerang-Effekt bezeichnen. Er tritt ein, wenn trotz steigender Effizienz die erwartete Einsparung nicht erreicht wird. Etwa weil die eingesparte Energie durch häufigeres Verwenden wieder eingesetzt wird und der Energieverbrauch gleichbleibt oder sogar steigt.

Zum Beispiel sind Fernseher in den letzten Jahren pro Pixel viel effizienter im Energieverbrauch geworden – aber auch deutlich größer. Oder wir stellen unsere Beleuchtung auf LED um, drehen aber das Licht öfter auf.

Was können wir gegen den Rebound-Effekt tun? Das ist gar nicht so leicht, weil es dabei oft um unbewusste Zusammenhänge geht. Wir können aber unser eigenes Verhalten genau unter die Lupe nehmen und versuchen uns nicht selbst auszutricksen.

Ausbildungsmöglichkeiten

Das Berufsfeld rund um erneuerbare Energien boomt und es fehlen Fachkräfte dafür. Du möchtest dich diesem Zukunfts-Thema widmen? Dann nutze eine dieser Ausbildungsmöglichkeiten:

  • Energieberater*in (ARGE­EBA)

  • Umweltschutz-Techniker*in (Lehre)

  • Matura mit dem Ausbildungszweig Umwelt und Wirtschaft (Höhere Lehranstalt für Umwelt und Wirtschaft)

  • Matura mit dem Ausbildungszweig Umwelt - Technik (HTL Mödling)

  • Kolleg für Berufstätige: Erneuerbare Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit (HTBLA Wien)

  • Öko - Energietechniker*in (WIFI)

  • Energie - Effizienz - Beauftragte*r (WIFI)

  • Bachelor und Master Umwelt - und Bioressourcenmanagement (BOKU)

  • Universitätslehrgang Nachhaltiges Bauen (TU Wien, TU Graz)

  • Bachelor und Master Erneuerbare Energie (FH Technikum Wien)

Mädchen lernt gerade und ist von einem Laptop und Büchern umgeben.
Foto © unsplash: Windows

Führerschein für Energie!?

Mit dem energie-führerschein lernen Jugendliche bewusst und sparsam mit Energie umzugehen und setzen sich mit Umwelt- und Klimaschutzfragen auseinander.

Hier geht es zu den Lernunterlagen und dem Quiz für den energie-führerschein.

Energieprojekten auf der Spur

Du willst tiefer in innovative Energieprojekte in Wien eintauchen? Dann ist die Energy!ahead-App genau das Richtige für dich! Die App zeigt dir den Weg zu 200 Vorzeige-Projekten in Sachen Energie – vom Photovoltaik-Glasdach des Giraffen-Hauses im Tierpark Schönbrunn bis zu innovativen Fassadenbegrünungen, vom Kleinwasserkraftwerk Nussdorf bis hin zu stromproduzierenden U-Bahn-Stationen.

Du kannst die Projekte einzeln ansteuern oder einer der vorgeschlagenen Themen-Touren folgen, wie z. B. „Historisches Wien saniert“, „U2­Tour“ oder „Energiewunder im Magistrat“. Für die besonders Interessierten bietet die App Infos zu Wiener Bildungseinrichtungen mit Energieschwerpunkt.

Du hättest die Energy!ahead-App gern auf deinem Smartphone? Hier findest du sie!