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Symposium: "Zukunft des Alterns"
Acht europäische Städte haben sich im November einer gemeinsamen Herausforderung gestellt. Die Auswirkungen einer immer älter werdenden Bevölkerung betreffen ganz Europa gleichermaßen. Im Rathaus haben daher Politiker und Experten die Zukunft des Alterns diskutiert. Nur, ab wann ist man eigentlich alt?
Sonja Wehsely, Wiener Gesundheitsstadträtin: "Ja, jetzt kann man sagen, man ist immer nur so alt, wie man sich fühlt."
Passant: "Nein, wir fühlen uns nicht alt, wir sind zwar ein bisschen, ja, betagt kann man noch nicht sagen, wir sind älter."
Erwin Buchinger, Bundesminister für Soziales und Konsumentenschutz: "Statistisch gesehen sprechen wir so ab 60 oder 65 vom alten Menschen."
Sonja Wehsely, Wiener Gesundheitsstadträtin: "Ich glaube, das ist etwas Relatives. Wenn Sie meinen 14-jährigen Sohn fragen, der findet, ich bin steinalt."
Passantin: "Wenn wir die starken Wehwehchen kriegen, dann sagen wir, wir sind alt."
Die Lebenserwartung in ganz Europa steigt. Derzeit haben Frauen eine Lebenserwartung von 83, Männer von 78 Jahren. 2050 werden es 90 und 86 Jahre sein. Auch eine Stadt muss sich an diese Veränderung anpassen.
Sonja Wehsely, Wiener Gesundheitsstadträtin: "Wien wird im Jahr 2030 die jüngste Stadt in ganz Österreich sein, aufgrund der Bevölkerungsentwicklung. Wir werden aber natürlich auch einen Anstieg haben an älteren und vor allem auch an ganz hoch betagten Menschen. Und da rüsten wir uns jetzt schon dafür, um dann im ausreichenden Ausmaß, ein flächendeckendes und auch sehr vielfältiges Netz von der Betreuung bis hin zur Pflege zu haben."
Passantin: "Na ja, man kann zu den Sozialämtern gehen, man kann in die Pensionistenklubs gehen oder da gibt es ja Seniorenheime, da kann man zum Essen hinkommen."
Erwin Buchinger, Bundesminister für Soziales und Konsumentenschutz: "Barrierefreiheit beispielsweise, das heißt, dass man auch im kulturellen Angebot, im sozialen Angebot alles tut, um auch alten Menschen diese Angebote so nach ihren Bedürfnissen zu gestalten. Und ganz, ganz wichtig ist auch materielle Sicherheit, dass die Pensionen ausreichend sind, dass, wenn ein Pflege- oder Betreuungsfall eintritt, die entsprechende Infrastruktur vorhanden ist."
Passantin: "Man hat alle möglichen, sagen wir mal Vereine, Lokale, da kann man überall hingehen und so."
Senioren leben also mobiler und aktiver als früher. Ein Ziel wird es sein müssen, ihre Bedürfnisse mit denen der jungen Menschen in Einklang zu bringen und so die Kluft zwischen Jung und Alt zu schließen.
Sonja Wehsely, Wiener Gesundheitsstadträtin: "Ich glaube, dass die Kombination von Jung und Alt etwas sehr, sehr Produktives und Innovatives sein kann. Und daher ist es auch hier ganz besonders wichtig, zum Beispiel dafür zu kämpfen und zu arbeiten, dass Menschen länger auch kreativ und im Arbeitsprozess bleiben können. Weil wir sprechen ja derzeit nicht über die Frage des Pensionsalters, sondern dass Menschen lange vor dem Pensionsalter aus dem Arbeitsprozess rausgedrängt werden, in gewissen Bereichen. Weil sie eben zum alten Eisen gezählt werden, was überhaupt nicht der Realität entspricht."
Passantin: "So wie es mir vor Kurzem passiert ist auf der Rolltreppe. Da sagen drei junge Burschen zu mir: 'Na Alte, möchtest nicht auf die Seiten gehen?'."
Passantin: "Mit den Jungen haben wir schon Probleme. Die Generation ist schon arg. Also mit denen kommt man nicht mit."
Passantin: "Wir wissen schon, dass wir nicht mehr 17 sind oder 20. Aber ich fühl mich bei Gott noch nicht so, dass der sagen muss: 'Na Alte, magst nicht auf die Seiten gehen?'."
Passantin: "Die haben andere Meinungen, andere Anschauungen und die wollen mit den Alten nicht viel zu tun haben."
Passantin: "Die Jungen werden auch, glaube ich, gehetzt. Im Beruf und so, es ist alles derartig stressig."
Passantin: "Es gibt schon Ausnahmen auch, es gibt so ganz reizende, junge Menschen auch. Es ist aber leider Gottes, sag ich einmal, der Großteil jetzt irgendwie fast verrodet, für meine Begriffe."
Passantin: "Aber ansonsten, mit den normalen Menschen, also ab 50, mit denen geht es recht gut."
Erwin Buchinger, Bundesminister für Soziales und Konsumentenschutz: "Das Eine ist, glaube ich, die Verantwortung, den Menschen das Gefühl zu geben, dass sie auch dann, wenn sie alt sind, voll im gesellschaftlichen Leben integriert sind. Dass niemand Angst haben muss, dass seine gesundheitliche, seine Pflegesituation, seine Möglichkeit, kulturell auch zu partizipieren, dass das dann schlechter sein wird. Das ist ja oft aus der Erfahrung, wenn man zurückschaut, so der Fall. Denn unser Bild von Alten ist ja geprägt aus unserer Erfahrung zurück. Das wird, da bin ich zuversichtlich, in den nächsten Jahren, Jahrzehnten anders werden. Allein schon deswegen, weil die älteren Menschen, die alten Menschen eine relative Mehrheit in der Gesellschaft haben werden und mit ihrer ganzen politischen Kraft auch dafür eintreten, dass sie gut besser leben als heute."
Passantin: "So lange wir noch gehen können geht es. Dann können wir ja Essen auf Rädern bestellen. Von der Caritas gibt es das, vom Roten Kreuz gibt es das, von der Stadt Wien gibt es das. Das Essen bringen sie dir zur Haustüre. Entweder jeden Tag frisch oder einmal in der Woche. Also es ist immer vorgesorgt für alle Altersstufen und Kranken. Na da sind wir schon sehr zufrieden."
Passant: "Viele waren schon in so vielen Städten auf der ganzen Welt, aber Wien ist am Schönsten."

Archiv-Video vom 04.12.2009:
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Symposium: "Zukunft des Alterns"

Acht europäische Städte haben sich im November einer gemeinsamen Herausforderung gestellt. Die Auswirkungen einer immer älter werdenden Bevölkerung betreffen ganz Europa gleichermaßen. Im Rathaus haben daher Politiker und Experten die Zukunft des Alterns diskutiert.

Länge: 4 Min. 53 Sek.
Produktionsdatum: 2008
Erstausstrahlung: 28.11.2008
Copyright: Stadt Wien

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