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Matti Bunzl ist Direktor des Wien Museum. 24 Jahre hat er in den USA gelebt, dort studiert und Karriere gemacht. Zurück in Wien schätzt er das dichte Netz öffentlicher Verkehrsmittel.

Matti Bunzl, Direktor Wien Museum: "Hier sind wir bei meiner U-Bahn-Station. Nestroyplatz. In Chicago bin ich öffentlich unterwegs gewesen, aber das war immer ein Problem. Das war nie die Idealsituation. Also in einer Stadt leben zu können, wo der öffentliche Verkehr so gut funktioniert, auch wenn er mal verspätet ist oder wenn mal was passiert, aber einfach zu wissen, ich kann überall hin und sehr schnell, das ist wirklich toll."

Bereits in seiner Kindheit hat Matti Bunzl im zweiten Bezirk gewohnt und fühlt sich mit der Leopoldstadt besonders verbunden.

Matti Bunzl, Direktor Wien Museum: "Wir sind hier im Zentrum, wirklich im Herzen des zweiten Bezirks, auf der Praterstraße. Und es ist natürlich ein ganz wichtiger Punkt für die jüdische Geschichte. Es ist eine sehr bewegte Geschichte, eine sehr tragische Geschichte, aber auch eine Geschichte, die weitergeht. Der zweite Bezirk ist heute doch wieder ein jüdischer Bezirk. Also es gibt eine doch sehr sichtbare jüdische Gemeinde. Das war nicht so in meiner Kindheit. Ich bin 1971 geboren und als Jude aufzuwachsen in Wien, in den Siebzigern, Achtzigern, hat bei mir ganz, ganz tiefe Spuren hinterlassen. Keine traumatischen, aber es hat mich zu dem gemacht, der ich bin. Ich hab Tausende Kilometer weggehen müssen, um dort auch die Distanz zu haben, um dort im Grunde auf meine identitäre Struktur zu reflektieren."

Eine Erkenntnis, die seine Arbeitsweise als Museumsleiter prägt. Das Wien Museum soll ein Ort der Diskussion und Reflexion sein.

Matti Bunzl, Direktor Wien Museum: "Der Karlsplatz ist der Ort, wo das Museum wirklich als Museum fungiert. Die 18 Außenstellen, die wir haben, sind im Grunde … sie haben verschiedene Funktionen. Viele von ihnen sind Gedenkstätten."

Eine der Außenstellen, die Johann-Strauss-Wohnung, liegt direkt auf dem Arbeitsweg des Direktors.

Matti Bunzl, Direktor Wien Museum: "Ich hab so einen Lokalpatriotismus schon als kleines Kind gehabt. Also mir war sehr bewusst, welche berühmten Leute in der Leopoldstadt, im zweiten Bezirk, gewohnt haben. Wir stehen hier in einem großen Salon. Wir sehen im Hintergrund ein Klavier aus dem Besitz von Johann Strauss. Wir sehen da ganz im Eck seine Violine. Es ist genau der Ort, der mir immer gewahr werden lässt, wie großartig es ist, dass wir in einer Stadt wohnen, die diese Geschichte hat, diesen kulturellen Reichtum.
Was uns die Geschichte Wiens, aber wirklich jede Geschichte zeigt, ist, dass die Vergangenheit und das menschliche Leben aus unendlich vielen Entscheidungen bestehen. Was ich hoffe, dass wir nachvollziehbar machen können, ist, dass Geschichte ein ständiger Wandel ist, ein Wandel im Kontext von verschiedenen Entscheidungen."

Archiv-Video vom 29.03.2016:
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Menschen, Plätze, G'schichten: Matti Bunzl

Matti Bunzl ist Direktor vom Wien Museum. In seiner Kindheit hat er im zweiten Bezirk gewohnt und fühlt sich der Leopoldstadt besonders verbunden. Wir waren mit ihm beim Nestroyplatz unterwegs.

Länge: 2 Min. 59 Sek.
Produktionsdatum: 2016
Erstausstrahlung: 31.03.2016
Copyright: Stadt Wien/Bohmann Verlag

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