Ihre aktuelle Position:
  1. wien.at
  2. Video

Mitschrift

Gebratene Austernpilze auf gemischtem Salat. Diese kommen aus dem heimischen Jungunternehmen Hut & Stiel. Das Besondere: Sie wurden auf Kaffeesud gezüchtet.

Florian Hofer, Gründer von Hut & Stiel: "Zum ersten Mal habe ich von der Idee auf einem Seminar in der Uni gehört. Und wie das Seminar vorbei war, bin ich aber drangeblieben, habe dem Manuel davon erzählt und er war als Agrarwissenschaftler auch stark begeistert von der Idee. Und seither sind wir da dran."

Der Kaffeesud kommt aus Wiener Gastronomiebetrieben oder Hotels. Drei Mal die Woche holen ihn die Studenten Manuel oder Florian mit dem Lastenfahrrad ab. Verarbeitet wird er im eigenen Labor im 20. Bezirk.

Manuel Bornbaum, Gründer von Hut & Stiel: "Wir befinden uns jetzt im Mischraum. Das ist der Raum, wo wir den Kaffeesud anliefern. Das heißt, wir mischen den Kaffeesud gemeinsam mit den Kaffeehäutchen, mit Kalk und mit dem Pilzmyzel, das dann zusammen das fertige Substrat ergibt. Dann füllen wir das Substrat in Säcke ab, wo sie dann in den nächsten Raum weiterkommen."

Im Inkubationsraum wird der Frühling simuliert. Drei bis vier Wochen lang durchwächst hier der Pilz das Kaffeegemisch.

Manuel Bornbaum, Gründer von Hut & Stiel: "Und in dem Raum ist es finster, es ist warm, es ist ein höherer Kohlendioxid-Gehalt und die Luftfeuchtigkeit ist sehr niedrig."  

Nach drei Wochen kommen die Säcke in den letzten Raum, den Fruchtungsraum. Dort entwickeln die Austernpilze all ihre Pracht.

Manuel Bornbaum, Gründer von Hut & Stiel: "Das heißt, wir spielen den Pilzen hier die Bedingungen des Herbstes vor. Das heißt, es ist kalt, um die 15 Grad, sehr feucht, wir befeuchten den Raum mit einem Luftbefeuchter und wir haben relativ hohen Sauerstoffaustausch. Das heißt, geringer Kohlendioxid-Gehalt und viel Frischluft. Und das bringt die Pilze dazu, dass sie aussehen, wie wir an diesem Sack hier sehen, und so ist der Prozess abgeschlossen und aus dem Kaffeesud sind Pilze geworden."

In voller Größe sind sie bereit für den Transport.

Florian Hofer, Gründer von Hut & Stiel: "Also momentan produzieren wir circa 40 Kilogramm Austernpilze pro Woche. Wir wollen das in Zukunft auf rund 80 bis 100 Kilogramm steigern. Davon kommt der Großteil an die Gastronomie. Und mit den Pilzen, die wir nicht direkt verkaufen können, machen wir Sugo, Pesto und Aufstrich."

Der verwendete Sud wird von Regenwürmern zu Kompost weiterverarbeitet. So schließt sich der ökologische Kreislauf.

Manuel Bornbaum, Gründer von Hut & Stiel: "Nachhaltigkeit bedeutet für uns, da wir uns mit Lebensmitteln beschäftigen, vor allem, dass die Lebensmittel lokal produziert sind und keine weiten Wege zurücklegen müssen und in unserem Fall auch, dass sie ressourceneffizient produziert werden."

Mit ihrer Idee wurden sie mit dem "Crafted in Vienna"-Award der Wirtschaftsagentur Wien ausgezeichnet.

Archiv-Video vom 16.12.2015:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Hut und Stiel

Das heimische Jungunternehmen Hut & Stiel produziert Austernpilze. Das Besondere: Sie wurden auf Kaffeesud gezüchtet. Für diese Idee wurden die Gründer Florian Hofer und Manuel Bornbaum von der Wirtschaftsagentur ausgezeichnet.

Länge: 2 Min. 59 Sek.
Produktionsdatum: 2015
Erstausstrahlung: 18.12.2015
Copyright: Stadt Wien/Bohmann Verlag

Aktuelle Videos

Wiener Märkte digital

Wiener Märkte digital

Wiens Märkte werden digital: Standler*innen können nun Marktplätze bequem via PC, Handy oder Tablet buchen – das natürlich rund um die Uhr. Der Marktplatz kann dann am gebuchten Markttag sofort bezogen werden. Auch Anträge können im One-Stop-Shop der Stadt Wien unter www.mein.wien.gv.at für zum Beispiel fixe Zuweisungen, Schanigärten oder marktbehördliche Bewilligungen online gestellt werden. Ein weiteres Service: der Status der Anträge ist auf der Übersichtsseite abrufbar.
Länge: 1 Min. 51 Sek. | © Stadt Wien - Magistratsabteilung 59
Enthüllung neue Pionierinnen

Enthüllung neue Pionierinnen

Zum Frauentag holt die Stadt Wien zwei neue „große Töchter“ vor den Vorhang: Im Arkadenhof des Rathauses werden für Ingeborg Bachmann und Luise Fleck zwei Gedenktafeln in der Pionierinnengalerie enthüllt. Die Galerie stellt außergewöhnliche Frauen der Stadt, ihr Engagement, ihr Handeln und ihre Leben in den Mittelpunkt. Ingeborg Bachmann war eine heimische Schriftstellerin, die als eine der bedeutendsten Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts gilt. In ihren Werken widmete sich die Klagenfurterin Themen wie die Rolle der Frau in der männlich geprägten Gesellschaft oder den Konsequenzen und dem Leid von Kriegen. Sie verstarb 1973 in Rom, seit 1977 wird jährlich der Ingeborg-Bachmann-Preis verliehen. Luise Fleck war die erste österreichische und weltweit zweite Frau, die als Filmregisseurin und Produzentin Erfolg hatte. Sie führte bei mehr als 100 Filmen Regie und schrieb auch 20 Drehbücher. Besondere Bekanntheit erlangte sie in der Zeit während der Wende von Stumm- zu Tonfilmen. Sie starb 1950 in Wien. Die nun 30 Porträts der großen Töchter der Stadt können noch bis 31. März im Arkadenhof des Wiener Rathauses besichtigt werden.
Länge: 2 Min. 47 Sek. | © Stadt Wien / KOM

wien.at TV Kanäle