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Mitschrift

(ruhige Gitarrenmusik)  (Applaus)  Ich bin froh, dass heute der letzte Stein verlegt worden ist. Mich macht glücklich, so viele Menschen zu sehen, die Freude daran haben. (heitere Musik) 

Jetzt ist es schöner!  Es ist ruhiger.- Angenehmer!  Es war eine gute Entscheidung. In zehn Jahren redet niemand mehr drüber. Irgendwann erinnert man sich nicht mehr daran, dass man mit dem Auto durchgefahren ist!  (beschwingte Musik) 
Heute weiß keiner mehr, dass da früher eine Straßenbahn gefahren ist. Und zwar Menschen, die es wissen müssten vom Alter her. (Mann:) Das braucht man nicht. (Frau:) Können's umbauen, was sie wollen, Palmen pflanzen. Mir wurscht!  (Frau:) Ein Horror! Ich war von Anfang an dagegen.

Wenn eine Baustelle abgeschlossen ist, schauen die Leute:  Was steht da?  So ist der typische Österreicher: Anfangs wird immer gepoltert. Brauch'ma ned, woll'ma ned! A Schas! Will keiner, interessiert keinen. Dann sehen sie's: Schaut doch nicht so schlecht aus. Ich bin nicht die große Shopping Queen. Aber einfach durch die Mariahilfer flanieren ist jetzt okay. Vorher war's Horror. - Es war lauter.- Schmutzig war's. Der Geruch war nicht immer angenehm, es war laut. Und jetzt ist das genaue Gegenteil eingetreten. - Ich find's irgendwie angenehmer. - Wesentlich besser ist, schauen Sie um sich, dass Menschen Platz haben. Dass sie die Straße erobert haben. Dass man hier flanieren kann. Dass man hier anderen Menschen begegnen kann. - Die Begegnungszone - da gibt's verschiedene Aspekte. Begegnung zwischen Menschen. Begegnung zwischen Fahrzeugen. Da! - Auf die Radfahrer muss man sehr aufpassen. Die halten sich nicht alle an die Geschwindigkeit mit 20 km/h. Das muss man auch dazusagen. - Das kann das Miteinander fördern. Man geht nicht aneinander fremd und hektisch vorbei. Sondern locker, man lächelt sich zu. - Wir sind eine Ellbogen- und Vorwärts-Gesellschaft. Ob ich da eine Begegnungszone mach, ob ich grüne Radwege mach und mehr Bäume pflanz, das wird die Leut auch nicht zusammenbringen. Der Schein, das klingt immer alles super, "Yes", alle hüpfen zusammen. Aber in Wirklichkeit ist es immer noch so, dass jeder auf sich schaut. Ob ich auf einem Rad oder im Bus sitz oder zu Fuß geh, das wird das auch nicht ändern. Begegnungszone hin oder her:  Die Leut werden trotzdem nicht Hand in Hand da durchschunkeln. - Es ist sicher ein ein Signal. Aber ich glaub nicht ... Man muss mehr tun, um die gesellschaftlichen Tendenzen, ..... diese Auseinanderentwicklung ... Um das wieder zusammenzuführen muss man mehr tun als öffentlichen Raum zu gestalten. Aber es ist ein Beitrag. (ruhige Gitarrenmusik) 
Es entsteht ein Kinderparadies, und ich denk, auf einer Einkaufsstraße muss nicht Spielplatzatmosphäre herrschen. - In einer Gesellschaft, die insgesamt eher unübersichtlicher wird. Da hatten manche zu Beginn, also im August 2013, das Gefühl:  Jetzt wird mein Leben hier noch unübersichtlicher. Und das hat Ärger erzeugt, und Ablehnung. Und weil dann auch vielen die Fantasie gefehlt hat und die Bilder noch nicht da waren, das könnte ein schöner Ort werden, der zur Entschleunigung beiträgt, haben viele vor allem Unklarheit wahrgenommen. - Die Zwischenlösung war noch unklarer. Aber wenn sie das durchziehen, ist das okay. - Da hätte man ein Stück bauen müssen. Dann wäre die Zustimmung wohl noch größer gewesen. Und die mediale Aufregung nicht so groß. - Falsch gelaufen ist nicht viel. Aber das Projekt war über lange Strecken sehr kontroversiell. Weil sehr viele sich nicht vorstellen konnten, wie es aussehen wird, wenn es fertig ist. Und was sie davon haben werden. (heitere Musik) 

Dieses Leben ist ja nicht statisch. Und die Mariahilfer Straße ist nicht statisch in ihrer Funktion. Sie wird eine Dynamik entwickeln und ihr gerecht werden. Eben dadurch. Im Sinne von anpassen von den Bedürfnissen, die dann notwendig sind. Das kann ein Radständer mehr oder eine Bank mehr oder weniger sein. - In fünf Jahren findet man auf der Mariahilfer Straße hoffentlich noch ein paar grüne Plätzchen mehr. Vielleicht ein paar Bäume mehr, mehr Sitzgelegenheiten. Noch mehr Cafés hoffentlich, oder Lokale zum draußen sitzen. - Um 100 Prozent zu erreichen, fehlt noch ein bisschen was. - Zuerst wird immer geplärrt: Naa, woll'ma ned. Nachher: Ah, is eh ned so schlecht!  Hätt'ma ja schon viel früher machen können, sind wir blöd! Ned?  So. Das ist's eigentlich.

Untertitel: AUDIO2

Archiv-Video vom 30.11.2015:
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Querstadt im Detail - MAHÜ 7

Der Umbau der Mariahilfer Straße - eine Zäsur für die Stadt, die BewohnerInnen, aber auch für den Umgang mit der urbanen Struktur Wiens im Allgemeinen. Urbanität ist Kommunikation, ist Dialog und zwar ständig - wir begleiten diesen Prozess. In 8 Episoden treffen wir AnrainerInnen, PolitikerInnen, PlanerInnen, BauarbeiterInnen, PassantInnen und Geschäftsleute und sehen Veränderung Geschichte werden.

Länge: 6 Min. 35 Sek.
Produktionsdatum: 2015
Copyright: querstadt

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