Mitschrift

Brennend heiß ist es im Müllkessel der Verbrennungsanlage Spittelau: ein richtiger Blickfang, der vor bald 30 Jahren von Friedensreich Hundertwasser gestaltet wurde. Hier wird knapp die Hälfte der jährlich 500.000 Tonnen Wiener Abfall verwertet.

Ulrich Ponweiser, Bauleiter: "Bis zu 250 Autos bringen hier pro Tag den Müll aus der Stadt Wien zu uns. Dieser Müll wird im Bunker zwischengelagert, durchgemischt, wird dann in den Kessel aufgegeben und verbrennt dort mit bis zu 850 Grad."

Zuvor durchmischen die Kranfahrer den Müll und stapeln ihn. Das sorgt für eine gleichmäßige Qualität in der Verbrennung. Dann landet er im Müllkessel.

Ulrich Ponweiser, Bauleiter: "Im Kessel fällt der Müll auf einen sogenannten Rost. Der Rost selbst ist beweglich und transportiert so den Müll von Hauptbrennzone, wo er eben verbrennt. Und am Ende dieser Verbrennung bleibt eigentlich nur Schlacke, das sind unverbrennbare Teile, über."

36 Stunden dauert es von der Inbetriebnahme des Kessels bis zur vollen Leistung. Die abgegebene Energie wird dafür sinnvoll genutzt.

Ulrich Ponweiser, Bauleiter: "Dabei erzeugen wir Dampf, dieser Dampf wird auf einer Turbine abgearbeitet. Dabei erzeugen wir Strom und gleichzeitig wird auch Wärme ausgekoppelt, für bis zu 60.000 Haushalte in Wien."

Eine Leitstelle kontrolliert das Geschehen 24 Stunden täglich. Für den reibungslosen Ablauf sorgt zusätzlich eine Generalsanierung nach 40 Jahren Betriebszeit.

Ulrich Ponweiser, Bauleiter: "Im Zuge des Umbaus der Anlage Spittelau wurden beide Müllkessel erneuert. Es wurde die Entstickungsanalge erneuert, das Wasserdampfsystem neu aufgebaut und eine neue Turbine samt Generator installiert."

Nach der Erneuerung ist die Anlage 2015 nun um 76 Prozent effizienter. Müll wird zu Wärme und so sinnvoll genutzt.