Mitschrift

Zur Faschingszeit erreicht die Ballsaison ihren Höhepunkt und in den Wiener Tanzschulen wird fleißig geübt. Wer auf dem Parkett gute Figur machen möchte, sollte auch die lateinamerikanischen Tänze beherrschen.

Yvonne Rueff, Tanzschule Rueff: "Cha-Cha-Cha ist ja der klassisch lustige Tanz, wo man ein bisschen spielen kann mit dem Partner, mit der Musik, mit den Figuren. Das heißt ein bisschen kokettieren. Es gibt auch Figuren wie Verfolgen oder Lasso, wo man das ein bisschen ausleben kann. Von der Technik ist Cha-Cha-Cha eigentlich sehr strikt und streng mit den gestreckten Füßen, mit der Hüftbewegung. Also wenn man es nur von der technischen Seite sieht: Bis man das draufhat, ist es schon ein langer Weg."

Cha-Cha-Cha hat seinen Ursprung in Kuba. Mitte der 50er-Jahre verbreitete sich der Tanz schlagartig in Amerika und danach auf der ganzen Welt.

Yvonne Rueff, Tanzschule Rueff: "Cha-Cha-Cha ist ja erst relativ spät entstanden. Hat sich aus dem Mambo entwickelt. Da hat man einfach in den Grundschritt einen Wechselschritt hineingetan. Und das war natürlich die Sensation, das hat sich dann verbreitet. Und wirklich zu den Gesellschaftstänzen kam er erst 1963. Also einer der spätesten Tänze, die sich ins Welttanzprogramm geschummelt haben."

Richtige Umgangsformen sind auf Bällen nach wie vor gefragt. Allzu konservative Rollenbilder werden jedoch nicht vermittelt.

Yvonne Rueff, Tanzschule Rueff: "Generell beim Tanzen ist natürlich nach wie vor, dass die alte Etikette, die natürlich Jahre schon gilt, ein bisschen aufgeweicht wird durch die modernen Umgangsformen. Das heißt früher, die Dame, wenn sie am Tisch sitzt und man will sie auffordern, um mit ihr tanzen zu gehen, müssen alle Herren am Tisch aufstehen. Das wird man heutzutage kaum mehr finden. Und das ist auch das Wichtige daran, dass man da weiterentwickelt."

Cha-Cha-Cha wird im Viervierteltakt getanzt. Die Grundschritte sind schnell erlernt.

Yvonne Rueff, Tanzschule Rueff: "Auch wenn der Ball sehr voll ist, kann man in seinem Eckerl einen Cha-Cha-Cha machen. Und vor allem wenn man sich irrt, ist man schnell wieder drinnen. Weil das Cha-Cha hört man in jeder Musik deutlich und damit können es auch die meisten sehr, sehr schnell. Und alles was man schnell kann und Spaß macht, ist natürlich beliebt. Und ich glaube, Cha-Cha ist einer der beliebtesten Tänze, die wir hier unterrichten."