Mitschrift

Der Tango - ein Hauch von Melancholie und Erotik umweht ihn. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde der Tanz in den Hafenkneipen von Buenos Aires entwickelt.

Rocio Murguia, Tango-Tanzlehrerin: "Es gibt Leute, die sagen, dass der Tango traurig ist. Eigentlich, Tango ist für mich nicht traurig. Es ist romantisch. Es ist voll Leidenschaft. 'Passional' können wir sagen auch."

Die Tänzerin ist gebürtige Argentinierin. Sie studierte Ballett und den Tango in Buenos Aires. Sie lebte auf Kuba und in Mexiko, bevor sie nach Europa kam. Ihr Repertoire reicht von Salsa bis Flamenco, doch keinen Tanz liebt sie so sehr wie den Tango.

Rocio Murguia, Tango-Tanzlehrerin: "Wenn ich Tango mache und ich höre die Musik, ab und zu mein Kopf fliegt ein bisschen und dann denke ich an meine Eltern, an meine Freunde, an meine Stadt. Es ist Heimat."

Was sie dort gelernt hat, teilt sie gerne mit ihren Schülerinnen und Schülern in Wien. Alles beginnt mit dem Grundschritt.

Aber schon rasch werden die Figuren freier. Da muss die Chemie zwischen den Tänzern stimmen.

Rocio Murguia, Tango-Tanzlehrerin: "Im Tango führen die Herren, unbedingt. Die Damen lassen sich führen. Aber die Damen bewegen viel die Beine. Machen Boleos, Sacadas, Ganchos, Volcadas."

Der Oberkörper bleibt aufrecht und eher ruhig.

Rocio Murguia, Tango-Tanzlehrerin: "Wir tanzen viel mehr mit dem Unterkörper und wir machen so eine Bewegung." (Sie zeigt die Drehbewegung mit den Händen.)

Dass der Tango immer wieder entdeckt wurde, liegt wohl auch an den besonderen Klängen.

Rocio Murguia, Tango-Tanzlehrerin: "Die Musik ist die Hauptsache. Am Anfang hören die Leute die Musik nicht. Egal ob sie's verstehen oder nicht, die konzentrieren sich auf alle Schritte."

Möglichkeiten zum Üben gibt's in Wien genug. Tangotanzanlässe - sogenannte Milongas - können auch gut alleine besucht werden.

Der Tango ist mehr als ein Tanz. Er ist Lebensgefühl und seine Sprache universell.