Mitschrift

Seit über 320 Jahren bekämpft die Wiener Berufsfeuerwehr Brände und ist bei Katastrophen im Einsatz. Für die beste Ausbildung der rund 1.900 Angestellten wurde die Feuerwache Floridsdorf nun modernisiert und erweitert.

Christoph Trimmel, Bereitschaftsoffizier und Referatsleiter des Ausbildungszentrums: "Mit der Inbetriebnahme unseres neuen Feuerwehrausbildungszentrums konnte die Berufsfeuerwehr Wien ihr bisher sehr dezentral organisiertes Ausbildungssystem in ein jetzt großteils zentral organisiertes überführen. Das bedeutet, dass ab sofort alle unsere Grundlehrgänge hier abgehalten werden."

Gerald Schimpf, Bereitschaftsoffizier: "Die Gesamtkapazität des Ausbildungszentrums beträgt 60 Grundausbildungsplätze jedes Jahr. Hier werden neue Kolleginnen und Kollegen auf den Einsatzdienst vorbereitet. Darüber hinaus 180 Plätze für Weiterbildungskurse. Das ist ein Angebot für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die schon im Einsatzdienst stehen."

Die 100-tägige Grundausbildung im neuen Zentrum übernehmen LehrgangsbetreuerInnen. Zusätzliche KursausbildnerInnen, die primär im Einsatzdienst tätig sind, geben vor allem ihr praktisches Wissen an bestimmten Kurstagen weiter.

Gerald Schimpf, Bereitschaftsoffizier: "Hier verschränken sich sowohl Theorie und Praxis. Wir schauen, dass wir in etwa ein Drittel Theorieausbildung haben, und der größere Teil, zwei Drittel, kommt direkt aus der Praxis, wird unter möglichst einsatznahen Bedingungen gezeigt."

Auf dem großen Übungsgelände werden angehende Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen für den Ernstfall gewappnet. Ein eingespielter Ablauf im Team reduziert Gefahrensituationen, wie etwa die sogenannte Türöffnungsprozedur bei einem Zimmerbrand.

Gunther Totz, Kursausbildner: "Das beginnt damit, dass wir einen Temperaturcheck an der Türe machen. Das heißt, wir schauen, ob dieses Wasser verdampft, ob da Hitze an der Türe anliegt. Wenn das nicht der Fall ist, dann öffnen wir diese Türe, geben einen kurzen Sprühstoß nach innen ab, gehen dann weiter und machen dann den Innenangriff und löschen das Feuer, so weit es geht, ab."

Gerätekunde, Verschüttungsszenarien, Autounfälle, Brände löschen, Leben retten: ein verantwortungsvoller Beruf.

Stephan Holzer, angehender Feuerwehrmann: "Besonders an diesem Job gefallen mir die mentale und die körperliche Herausforderung, die Rahmenbedingungen, die Professionalität, wie das Ganze abgewickelt wird. Ich könnte mir keinen anderen, besseren Job vorstellen."