Mitschrift

Die Biogasanlage in der Pfaffenau nutzt schon seit geraumer Zeit Küchenabfälle zur Energiegewinnung. Ein entscheidender Fortschritt gelang nun mit der Inbetriebnahme von Wiens erster Biogasaufbereitungsanlage.

Annemarie Nowak, Leiterin des Bereichs Biologische Behandlung: "Die Biogasanlage Wien wurde 2007 eröffnet, um biogene Abfälle in Biogas umzuwandeln. Bisher wurde das Biogas dafür genutzt, um Fernwärme zu produzieren. Seit heuer ist neu, dass wir das Biogas so aufbereiten, dass wir es direkt ins Gasnetz der Stadt Wien einleiten können."

Die Herstellung von nahezu reinem Biomethan beginnt mit der Anlieferung von Speiseresten. Die Abfälle stammen vorwiegend aus Großküchen und Restaurantbetrieben.  

Annemarie Nowak, Leiterin des Bereichs Biologische Behandlung: "Pro Tag kommen zwischen fünf und zehn Lkws mit Küchenabfällen. Diese Küchenabfälle werden dann hier in den Speiserestebunker entleert und gelangen dann zur weiteren Aufbereitung."

"Wir sind jetzt auf der Rückseite vom Speiserestebunker, den wir gerade gesehen haben. Über die Schrägförderschnecke wird der Abfall in eine Hammertrennmühle befördert. Die Hammertrennmühle zerkleinert die Abfälle und trennt gleichzeitig das Plastik ab."

In der Rechensandfang werden weitere unerwünschte Feststoffe abgeschieden. Danach gelangt die Abfallmaische in die Hygienisierungseinheit, bevor sie  in den Gärreaktor eingeleitet wird.

Annemarie Nowak, Leiterin des Bereichs Biologische Behandlung: "Das Biogas entsteht dadurch, dass wir biogene Abfälle vergären, in einem Gärreaktor, wo Mikrobiologie dafür zuständig ist, die Abfälle in Biogas umzuwandeln. Dieses entstehende Biogas wird in der Entschwefelungsanlage entschwefelt.

Anschließend gelangt das Biogas in den Gasspeicher. Von dort aus gelangt es dann in unsere neue Biogasaufbereitungsanlage."

Um das Biomethan ins Erdgasnetz einspeisen zu können, ist ausgeklügelte und streng geheime Technologie am Werk.Das heißt, das CO2 wird abgetrennt, Siloxane werden abgetrennt und es findet eine feine Entschwefelung statt. Sodass am Ende 99 Prozent Methan in das Stadtnetz eingeleitet werden können."

Das im Umweltzentrum Simmering produzierte Biogas kann bis zu 900 Wiener Haushalte im Jahr versorgen. Ab Juli 2015 ist das umweltfreundliche Produkt von Wien Energie erhältlich.