Ihre aktuelle Position:
  1. wien.at
  2. Video

Mitschrift

"Zu unserem Schicksal haben wir zu stehen, wie auf dem Boden, auf dem wir stehen. Ein Boden, der das Sprungbrett für unsere Freiheit ist."

Der Wiener Arzt und Philosoph Viktor Frankl war einer der bedeutendsten Wegbereiter der modernen Psychiatrie. Zu seinem 110. Geburtstag wurde im neunten Bezirk nun ein Museum eröffnet.

Johanna Schechner, Kuratorin Viktor Frankl Museum: "Wir befinden uns im Raum der Vita. Hier sind die Lebensfragen, die Frankl gestellt wurden, von ihm beantwortet. Und uns war es wichtig zu zeigen, dass nicht der Mensch die Fragen an das Leben stellt, sondern das Leben die Fragen an den Menschen stellt und hier im Besonderen an Viktor Frankl."

Eine Auseinandersetzung mit Sinn- und Existenzfragen: 1905 in eine jüdische Beamtenfamilie geboren, überstand er vier Konzentrationslager. Trotzdem ja zum Leben sagen ist sein bekanntestes Werk.  

Johanna Schechner, Kuratorin Viktor Frankl Museum: "Wir befinden uns jetzt in dem Raum, der das Menschenbild, das von Frankl entwickelt wurde, sehr erlebbar und sehr fühlbar zeigt. Und zwar hat der Mensch eine körperliche Dimension, den Organismus, eine psychische Dimension, unsere Emotionen. Der Boden des Schicksals, auf dem jeder und jede von uns einzigartig und einmalig steht. Und jetzt kommt der Höhenmoment, den Frankl dazugibt: Der Mensch ist in der Lage, zu psychischen und körperlichen Gegebenheiten Stellung zu nehmen, und kann somit sich und seine Lebensumstände gestalten."

Als Begründer der Logotherapie und Existenzanalyse beschreibt er drei Wege für ein sinnerfülltes Leben.

Johanna Schechner, Kuratorin Viktor Frankl Museum: "Er beschreibt den Menschen als: erlebender Mensch – liebender Mensch, als schaffender Mensch und als leidender Mensch. Das sind Zustände, in die jeder Mensch gerät, und die jeder Mensch im Leben vorfindet. Und es sind Möglichkeiten, sinnvolle oder sinnwidrige Entscheidungen zu treffen. Was regt mich auf? Jeden von uns regt ununterbrochen was auf. Dauernd zu viel Stress hört man in unseren Breiten sehr viel. Da wäre jetzt die Wende: 'Du willst das Beste für dein Umfeld. Achte auch auf dich.'"

Clemens Dus, Designer Viktor Frankl Museum: "Die Besucher haben die Möglichkeit, sich so weit zu vertiefen wie sie wollen. Wenn sie den von selbst öffnen und entdecken, haben sie auf der linken Seite ein Fallbeispiel. Sie haben auf der rechten Seite einen Appell, eine Aufforderung, und damit das Ganze im Gedächtnis bleibt, gibt es ein Element in der Mitte, wo man sich damit spielen kann und sich weiter vertiefen kann, um das ganze Thema für sich weiter aufzuarbeiten.“

In "Zehn Thesen über die Person" fasste Frankl seine Idee des Menschenbildes zusammen.

Johanna Schechner, Kuratorin Viktor Frankl Museum: "Wir befinden uns jetzt im Vertiefungsraum, und der ist dafür gedacht, dass man die erfahrenen Inhalte für sich memoriert und sich entsprechende Literatur aus der Präsenzbibliothek besorgt."

Insgesamt sechs interaktive Räume laden in sein ehemaliges Wohnhaus. Viktor Frankl ist 1997 in Wien verstorben.

Archiv-Video vom 25.03.2015:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Viktor Frankl Museum

Der Wiener Arzt und Philosoph Viktor Frankl war einer der bedeutendsten Wegbereiter der modernen Psychiatrie. Zu seinem 110. Geburtstag wurde im neunten Bezirk nun ein Museum eröffnet.

Länge: 3 Min. 26 Sek.
Produktionsdatum: 2015
Erstausstrahlung: 26.03.2015
Copyright: Stadt Wien/Bohmann Verlag

Aktuelle Videos

Wiener Märkte digital

Wiener Märkte digital

Wiens Märkte werden digital: Standler*innen können nun Marktplätze bequem via PC, Handy oder Tablet buchen – das natürlich rund um die Uhr. Der Marktplatz kann dann am gebuchten Markttag sofort bezogen werden. Auch Anträge können im One-Stop-Shop der Stadt Wien unter www.mein.wien.gv.at für zum Beispiel fixe Zuweisungen, Schanigärten oder marktbehördliche Bewilligungen online gestellt werden. Ein weiteres Service: der Status der Anträge ist auf der Übersichtsseite abrufbar.
Länge: 1 Min. 51 Sek. | © Stadt Wien - Magistratsabteilung 59
Enthüllung neue Pionierinnen

Enthüllung neue Pionierinnen

Zum Frauentag holt die Stadt Wien zwei neue „große Töchter“ vor den Vorhang: Im Arkadenhof des Rathauses werden für Ingeborg Bachmann und Luise Fleck zwei Gedenktafeln in der Pionierinnengalerie enthüllt. Die Galerie stellt außergewöhnliche Frauen der Stadt, ihr Engagement, ihr Handeln und ihre Leben in den Mittelpunkt. Ingeborg Bachmann war eine heimische Schriftstellerin, die als eine der bedeutendsten Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts gilt. In ihren Werken widmete sich die Klagenfurterin Themen wie die Rolle der Frau in der männlich geprägten Gesellschaft oder den Konsequenzen und dem Leid von Kriegen. Sie verstarb 1973 in Rom, seit 1977 wird jährlich der Ingeborg-Bachmann-Preis verliehen. Luise Fleck war die erste österreichische und weltweit zweite Frau, die als Filmregisseurin und Produzentin Erfolg hatte. Sie führte bei mehr als 100 Filmen Regie und schrieb auch 20 Drehbücher. Besondere Bekanntheit erlangte sie in der Zeit während der Wende von Stumm- zu Tonfilmen. Sie starb 1950 in Wien. Die nun 30 Porträts der großen Töchter der Stadt können noch bis 31. März im Arkadenhof des Wiener Rathauses besichtigt werden.
Länge: 2 Min. 47 Sek. | © Stadt Wien / KOM

wien.at TV Kanäle