Mitschrift
Ich bin ein richtiges
Wiener Gemeindebaukind
und hab sehr frueh mich interessiert
fuer Lebensgeschichten.
Ich hab allen Loecher
in den Bauch gefragt.
Ich versteh Kulturarbeit,
dass meine Hauptaufgabe ist,
Leute mit aehnlichen Interessen
zusammenzubringen.
Dass die in einen Austausch
treten koennen
ueber die Generationen,
die Geschlechter,
die Herkunftsbackgrounds et cetera
hinweg.
Dass man sich inspiriert
und anregt.
* ruhige Musik *
Was das Schreiben betrifft
und das Lesen und das Lebensgefuehl,
hat mich natuerlich die
Christine Noestlinger total gepraegt
als Schriftstellerin.
Ich bin so bissl
eine Zwischengeneration.
Ich hab '84 maturiert, das heißt,
ich bin eigentlich
eine New Waverin und ein Punk.
Ich war so ein Polit-Punk.
Also so ein Hippie-Punk.
Also kein Sauf-Punk,
sondern ein lustiger,
also politischer.
* ruhige Musik *
Ich setz mich immer
mit den Leuten auseinander,
mit denen ich zu tun hab.
Wirklich ein ehrlicher,
inspirierender Austausch
mit den Leuten,
die halt grade da sind.
Wenn man in Bewegung kommt,
dann geht schon was.
Das ist Kulturarbeit uebrigens,
die Leute in Bewegung bringen.
Dass sie was tun,
dass sie inspiriert sind,
dass sie fuehlen,
dass sie selber wichtig sind.
Und dass sie sehr wohl was zur
Veraenderung beitragen koennen.
Preise der Stadt Wien 2025 - Volksbildung
Der berufliche Lebensweg der Ethnologin und Kulturwissenschafterin Mag.a Ulli Fuchs zeichnet sich durch beeindruckende Vielfalt sowie durch Interdisziplinarität und methodisch innovative Zugänge aus, die sie im Bereich der Vermittlung von Kunst, Kultur und Geschichte sowie im Bereich sozialer Projekte stets mit dem Ziel umsetzt, Menschen zusammenzubringen und gesellschaftliche Impulse zu setzen. Schon während ihres Studiums engagierte sich Fuchs im Rahmen der Wiener Volkshochschulen in Oral-History-Projekten, die sich mit Arbeiter- und Alltagskultur in Wien beschäftigten und 1991 unter dem Titel „Trümmer & Träume. Alltag in Favoriten 1945–1955“ in einer ersten Publikation mündeten, die soeben wiederaufgelegt wird. Neben ihrer Mitarbeit im „Verein für audiovisuelle Selbstbestimmung“ leitete Ulli Fuchs einige Jahre das Kulturzentrum 7*STERN. In der Folge fungierte sie 2007/08 als Koordinatorin des Mariahilfer Projekts „Erinnern für die Zukunft“ im Gedenken an NS-Opfer. Zudem organisierte sie mit „Kunst im Schrebergarten“ künstlerische Workshops für alle Altersgruppen und begann 2009 mit volkskundlichen „Grätzelspaziergängen“. Ulli Fuchs leitet aktuell die von ihr mitgegründete „Freie Akademie Meidling“ des gemeinnützigen Kulturvereins „Labor Alltagskultur“.
Länge: 1 Min. 31 Sek.
Produktionsdatum: 2025
Copyright: Stadt Wien