Mitschrift
Ich heiße Werner Wuertinger,
war Schueler bei Wotruba
an der Akademie.
Die Arbeiten, die ich mache,
die sind so ein fiktives,
ein ... die zweite Welt, die dritte,
in der ich mich selbst
versetzen kann, um darin zu wohnen.
Nicht physisch, selbstverstaendlich.
Mit dem zu sehr zu viel Verstehen
wird natuerlich die eigene
schoepferische Neugierde
zurueckgehalten, beziehungsweise
wird nicht zum Leben gebracht.
Das, was eigentlich
jeder Mensch fuer sich,
ob jetzt Bildhauer oder sonst was,
ist egal,
fuer sich zu erobern hat,
das ist der Raum,
in dem er sich befindet
oder den er sich vorstellen kann.
Das beginnt vom Haus bis zur Stadt
oder geht auch bis ins Universum.
Dass der Raum etwas ist,
in dem mein zweites Ich,
meine zweite Wahrheit,
dass die nach Orten sucht, aehm ...
die vorhanden sind.
Also ich kann nur sagen,
da, wo ich bin,
ist immer der richtige Ort.
Und ich halte Wien fuer einen sehr,
sehr guten Platz fuer meine Arbeit.
Preise der Stadt Wien 2025 - Bildende Kunst
Der Bildhauer Univ.-Prof. i.R. Mag. Werner Würtinger war in seiner beinahe 30-jährigen Tätigkeit als Lehrender eine prägende und wichtige Integrationsfigur für mehrere Generationen von Künstlerinnen und Künstler. Werner Würtinger schafft spezifische Räume mit einfachen Mitteln. Die offenen Szenen befinden sich im Übergang vom Materiellen ins Immaterielle durch den präzisen Einsatz von Tüten, Schürzen, Keilen, durchlässig, gerüsthaft, gläsern. Das Material das hier zum Einsatz kommt kann alles sein und ist immer in Verbindung zur Geschichte, von der Farbe bis zur A3 Schachtel. Seine Räume sind durchlässige Filter und flächige Hüllen, die Flächen erschließen und andeuten: farbig oder Farbigkeit reflektierend, ohne Symbolik, kein Formalismus, keine Ideologie. Die Szenenbilder sind geometrisch konstruktiv, perfekt durchdacht und in ihrer Ausdehnung variierend. Skulpturale Begleiter sind zahllose Handschriften oder kantige Zeichnungen auf A4.
Länge: 1 Min. 23 Sek.
Produktionsdatum: 2025
Copyright: Stadt Wien