Mitschrift

Mein Name ist Georg Vogel,
ich bin Musiker.
"Ich bin Esra Oezmen,
ich bin mittlerweile 34,
habe auf der Akademie der Bildenden
Kuenste Konzeptuelle Kunst studiert
und ich schreibe jetzt
an meiner Doktorarbeit."
* perlende Musik *
Meine Musik klingt nach verschiedenen
Stationen des Lebens sozusagen
und nach den verschiedenen
Herausforderungen, die sich ergeben,
was kontrollierbar ist
und was sich ergibt.
Seit meiner Karriere versuche ich,
mein Publikum mitzuziehen,
deswegen ist es auch immer
ein Austausch.
Also Leute, die mich kennen,
wissen auch,
dass nach den Konzerten
Gespraeche sind.
Fuer mich ist auch meine Musik da,
dass Menschen sich nicht
alleine fuehlen und sagen koennen,
"Ah, krass, ich hatte das auch,
und anscheinend hat das auch Esra."
* Sie rappt. *
Also die Instrumente, die ich spiele,
sind Tastinstrumente,
und zwar verschiedener Art.
Einerseits das Klavier,
so wie man es kennt,
andererseits auch Tastinstrumente,
die in dieser Werkstatt
entstanden sind.
Der Hauptbeweggrund, das zu tun, war,
die eigenen Kompositionen
spielbar zu machen.
Als wir dann begonnen haben
vor 15 Jahren, zu sagen,
"Ey Leute, lasst uns doch
arabeske Elemente,
orientalische Elemente
mit Hip-Hop verbinden" -
man hat die Produzenten
nicht gefunden.
Wir haben versucht,
in der Tuerkei es zu machen,
dann haben wir auch gemerkt,
in der Tuerkei
ist es auch zu tuerkisch fuer uns.
Unsere Musik war genau das,
was wir in Wien sehen,
und das war wirklich schwierig,
das musikalisch mal zu finden.
Ich moechte in intensiver
Auseinandersetzung sein
mit dem Kulturgeschehen,
mit dem musikalischen Geschehen,
egal, in welcher Zeit,
in welchem Ort.
Und wenn das mit anderen Menschen
geteilt werden kann,
die Begeisterung dafuer,
dann bin ich sehr zufrieden.
Man sagt im Tuerkischen,
Musik ist die Nahrung der Seele,
und das ist dann fuer mich
Zufriedenheit.
Und Glauben,
Glauben in jeglicher Sicht,
Glauben, dass die Zukunft
gut sein wird.
Und denken, es wird schon alles,
wir machen das.
Ich bin auch viel mehr ich, wenn ich
auf der Buehne bin, als sonst.
Es ist so fuer mich, als waere
die Buehne das echte Leben,
und das echte Leben waere eine Buehne.