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Mitschrift


Die Rodauner Bergkirche ist wieder Kulisse für großes Theater.

Intendant Markus Marschalek bringt mit Hugo von Hofmannsthals Rosenkavalier einen Opern Klassiker in einem völlig neuen Gewand auf die Bühne.
So wird in der Inszenierung "Ein Rosenkavalier Film" produziert, der viel Raum zum Aufarbeiten eines brandaktuellen Themas bietet.

Hofmannsthal hat versucht, im Gewand von Humor und Scherz ernste Themen aufzugreifen, und das war uns auch ein Anliegen in der heutigen Zeit.

Diese Themen sind da, sie schillern durch die Zeiten und wir haben sie heute im Namen der MeToo Debatte.Deswegen ist es, glaube ich, ein sehr, sehr aktuelles Thema,
diese Oper,
zu Hofmannsthals Zeiten, Anfang des 20.
Diese Problematik auf die Bühne zu bringen,
war angesichts der Inszenierung
auf einem Filmset eine leichte Sache.

Es greift diese alte Sache auf die sehr alte Geschichte
anders als in die heutige Zeit rübergebracht.
Diese Geschichte geht heute eben gar nicht.
Und ich finde es so genial, dass dieser Text in der heutigen Zeit
das widerspiegelt und dass wir das jetzt in die heutige Zeit gebracht haben
und sagen So geht es eben nicht mehr.
Und das finde ich extrem spannend.

Produziert wurde mit Unterstützung des 23. Bezirks. Wir waren bis vor einigen Jahren nur
weißer Fleck auf der auf der künstlerisch kulturellen Landkarte.
Das hat sich in den letzten Jahren wirklich massiv geändert
und speziell Persönlichkeiten wie Marcus Marschalek und Rodaun aktiv
bringen hier wirklich einen ganz, ganz wertvollen
Beitrag, den wir selbstverständlich gerne unterstützen.

Wir sind sehr innovativ unterwegs, bieten eine ganz breite Palette,
beginnend von der Kleinkunst bis zum großen Theater.
Und das, glaube ich, haben wir Salzburg vor allem den Festspielen
durchaus voraus. Die Zeit hat gejagt und am Ende gewonnen.

Das Leben, das du nicht gelebt hast, aus dem Rahmen.
Da im Spiegel siehst du sie. Und sie ist auch in uns drinnen.
Sie bricht zuerst die glatte Haut auf, dann die ungestüme Zuversicht,
lautlos das Auge und am Ende das Herz Macht,
Ohnmacht und Druck auf andere Menschen,
gepaart mit scheinbarer Leichtigkeit
im Mantel höher gestellter Personen.


Hofmannsthal hat in zwei 1/2 Stunden Oper sehr geschickt
mit harten Texten und weichen Passagen gespielt und gezeigt,
dass die Probleme der Gesellschaft auch 112 Jahre nach der Uraufführung
in Dresden nach wie vor existieren.

Der Ox von Lärchenau, auch heute begegnen wir ihm immer wieder
an allen Ecken und Enden. Natürlich ein wenig verbrämt
und vielleicht nicht ganz so nobel wie damals sich gegeben hat.
Aber im Wesentlichen hat sich die letzten 200 Jahre
nichts geändert.

Eigentlich kam mir dieses Stück zuerst einmal
wie ein großer Machtmissbrauch vor.

Jede Figur in diesem Stück missbraucht ihre Stellung, ihre Position,
um andere zu dirigieren, um Macht über andere auszuüben.

Selbst die Marschallin, die hier als Sympathieträger rüberkommt,
ist eine Figur, die ihre Stellung nutzt. Sich an den jungen Liebhaber zu halten,
mit dem nette, schöne Stunden zu verbringen, obwohl sie weiß
diese Beziehung hat keine Zukunft.

Und eigentlich missbraucht sie hier einen Knaben,
ein Kind, einen Jugendlichen. Im Stück verborgen
liegt eine konservative Tendenz die Verkommenheit des Ehebrechers
und Lüstling zu entlarven und zu demontieren, um am Schluss
die eheliche Liebe triumphieren zu lassen.

Ein Ansinnen von Hofmannsthal, das vielleicht in der nächsten Epoche
der Menschheitsgeschichte wieder mehr in den Vordergrund rückt.

Rosenkavalier in Liesing

Der Rodauner Theater Sommer bot heuer vor der eindrucksvollen Kulisse der Bergkirche Rodaun Hoffmannsthals „Rosenkavalier“ und anschließend Shakespears Sommernachtstraum. Der Bezirk konnte die Veranstaltung mit der Kulturförderung unterstützen. Wirklich gelungene Stücke werden gezeigt. www.rosenkavalier.at

Länge: 4 Min. 21 Sek.
Produktionsdatum: 2023
Copyright: Donaukanal TV

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