Mitschrift

Warum braucht Wien einen neuen zentralen Fernbus-Terminal?

Fernbusse sind eine wichtige Ergänzung zu Bahn- und Flugreisen. Wien hat derzeit drei Terminals: Am Südtiroler-Platz, in Erdberg und einen hier schon viele Jahre beim Stadion Center. Keiner dieser drei Terminals entspricht in der Qualität einer Weltstadt wie Wien.

Wird man überhaupt wieder so reisen können wie vor der Corona-Krise?

Auch nach Corona werden wir wieder reisen! Was haben die Menschen am meisten vermisst in der Zeit der Corona-bedingten Einschränkungen? Das waren zuerst natürlich die Kontakte zur Familie, zu den Freunden, zu den Großeltern. Aber sehr bald danach wird immer wieder genannt: Das Reisen in fremde Länder. Und wir sind sicher, wir können auch in Zukunft wieder reisen.

Welche Anliegen von BürgerInnen konnten bis jetzt schon in die Planungen für den Terminal aufgenommen werden?

Das waren durchaus einige sehr wichtige Anliegen, z. B. die direkte Zufahrt der Busse vom Handelskai, die Freihaltung der Meiereistraße von Zufahrten mit Bussen oder mit Zubringer- und Abholerverkehr, die Unterbringung der Busse in geschützter Form im Untergeschoss des neuen Gebäudes zur Vermeidung von Lärm und Emissionen und auch ganz wichtig die Verbindung dieses Viertels hier mit dem rechten Donauufer mittels einer eigenen Brücke, einem eigenen Steg.

Wie geht es jetzt weiter, was ist der nächste Schritt?

Der nächste Schritt ist jetzt ein Architekturwettbewerb. Die Aufgabenstellung umfasst dabei nicht nur den neuen Fernbus-Terminal, sondern auch die Ausgestaltung der Engerthstraße und auch Neuerungen für das Stadion Center. Und dazu bitten wir um Ihre Vorschläge und Ideen.

Wie kann man sich den neuen Fernbus-Terminal vorstellen, wie wird man ihn erleben?

Damit Sie sich ein Bild von den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie machen können, nehme ich Sie jetzt mit auf den Weg zum neuen Terminal. Die meisten Fahrgäste werden mit der U-Bahn anreisen und hier bei der Station Stadion aussteigen. Wenn man das Stadion Center durch den neu geschaffenen Ausgang verlässt, befindet man sich genau gegenüber der Halle des neuen Terminals. Hier kann man bequem und komfortabel auf die Abfahrt warten, noch etwas konsumieren, noch etwas einkaufen, Tickets erwerben. Um das Potenzial des Standortes bestmöglich zu nützen, wird es über dieser Ankunftshalle auch ein Hotel und ein Bürogebäude geben. Wir schaffen es damit, die Vorzüge dieses Standortes bestmöglich zu nutzen und diesem Viertel auch eine Signalarchitektur der „Waterfront“ zu verschaffen.  Wenn die Abfahrt des Fahrgastes unmittelbar bevorsteht, nimmt er seinen Weg dann über die Rolltreppe in das Untergeschoss. Dort befindet sich ein zentraler Bussteig, um den herum die Fernbusse angeordnet sind. Damit gibt es keine Kreuzung mit dem Verkehr, einen guten Schutz vor Witterung und einen sicheren Aufenthalt. In dieser Zone werden außerdem nur Fahrgäste mit Tickets akzeptiert. Eine wichtige Aufgabe für die Planerinnen und Planer wird auch die Attraktivierung der Engerthstraße sein. Heute hier in meinem Hintergrund zeigt sich ein Bild, das eine nicht sehr attraktive Zone darstellt. Hier sind normalerweise die Busse abgestellt, die Auslagen des Stadion Centers, der Geschäfte da drinnen, sind nicht sichtbar – also kein Anreiz, sich hier wohlzufühlen. Und durch den Wegfall der Busse bekommen wir aber in Zukunft hier viel Platz für neue Nutzungen.

Worauf freuen Sie sich, wenn Sie an den fertigen Fernbus-Terminal denken?

Das Lieblingsbild in unserem Planer-Team ist die Ansicht von der Terminal-Halle. Dieses Bild zeigt ein wirklich sehr attraktives Bauwerk, das einer Weltstadt Wien würdig wäre. Und so soll es realisiert werden. Wir haben jetzt noch etwas Zeit, ungefähr ein Jahr, bis wir die Ergebnisse der Planerinnen und Planer aus dem Wettbewerb sehen, darauf freue mich besonders, weil hier eine große Spannung natürlich drinnen liegt. Und die Erwartungshaltung ist, dass es vielleicht noch besser werden kann als unsere bisherigen Darstellungen. Was die Zeit nach der Fertigstellung anlangt, würde ich mich freuen über Passagiere, die diesen Terminal benützen, und dann nachher meinen, dass dieses Reise-Erlebnis noch einfacher und noch bequemer ist als Fliegen.