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"Durch die Dunkelheit und wieder zurück" - treffender kann ein Rundgang durch diese bedrückenden Räume nicht beschrieben werden. Wir befinden uns im Arne-Carlsson-Park in Wien-Alsergrund und dies ist ein Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Schülerinnen und Schüler haben hier zusammen mit dem Bezirksmuseum eine Dauerausstellung gestaltet, die ein Mahnmal an die Gräuel des Nationalsozialismus und des Krieges ist.

Marcello La Speranza, Historiker: "In den letzten Jahren ist das Interesse doch gestiegen. Die Bevölkerung möchte sehr wohl wissen was hier drinnen gewesen ist. Weil viele wissen das gar nicht, dass hier ein öffentlicher Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg vorhanden ist. Und dass das hier doch interessant ist und das man den hier als Erinnerungsbunker, also Erinnerungsort für die Bevölkerung öffnet und das zeigt auch der neuen Generation, der Enkelgeneration zeigt, damit die miterleben können, was hier früher eigentlich passiert ist. Man kann auch viel der Bezirksvorsteherin verdanken, die es hier ermöglicht hat, hier diesen Bunker quasi weiter zu bespielen und auch der Öffentlichkeit zu zeigen."

Der 800 Quadratmeter große Bunker wurde 1940 errichtet und besteht aus 44 einzelnen Kammern. Obwohl nur für 400 Menschen gebaut, fanden bis zu 800 Menschen hier Schutz vor den Luftangriffen der Alliierten. Man hat bewusst auf einen großen Sammelraum verzichtet und lauter kleine Räume gebaut - so sollten Paniken verhindert werden.

Marcello La Speranza, Historiker: "Man muss sich vorstellen, die Ängste hier auf diesem engsten Raum - weil hier waren ja immer dicht gedrängt die Leute zusammen - die Ängste, die man hier durchlebt hat. Das muss damals wirklich eine furchtbare Zeit gewesen sein, weil man hatte ja auch in diesen Räumen ganz andere Sorgen im Kopf, zum Beispiel: Was mache ich morgen? Was machen die Verwandten an der Front? Steht mein Haus noch nach dem Angriff?"

Marcello La Speranza, Historiker: "Es war auch so, dass immer Laien-Helferinnen oder Rot-Kreuz-Schwestern hier ihren Dienst zu verrichten hatten. Wenn Leute im Bunker ohnmächtig geworden sind oder vor Aufregung irgendwie die Besinnung verloren haben, dann gab es einen eigenen Raum, wo man die gesondert behandelt hat. Meistens hat man Baldrian-Tropfen verabreicht."

Zur damaligen Zeit war der Luftschutzbunker im Arne-Carlsson-Park auf dem höchsten Stand der Technik. Unter einer 1,10 Meter dicken Stahlbetonplatte und geschützt vor Gasangriffen konnten sich die Wienerinnen und Wiener hier für ein paar Stunden verschanzen.

Die Dauerausstellung "Durch die Dunkelheit und Zurück" zeigt das Gesicht des Faschismus in unterschiedlichen Themenbereichen. Die Besucherin und der Besucher erlebt eine Zeitreise in einen der dunkelsten Abschnitte dieser Stadt.

Marcello La Speranza, Historiker: "Es ist doch auch ein interessanter Lernort, obwohl aus der Geschichte lernt man meistens nicht. Aber zumindest kann man hier der nächsten Generation zeigen, bitte schaut es euch das hier an, das ist hier ein Teil der Wiener Stadtgeschichte."

Archiv-Video vom 05.05.2014:
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stadtUNbekannt - Der Arne-Carlsson-Bunker erinnert an den Zweiten Weltkrieg

Im Arne-Carlsson-Park in Wien Alsergrund befindet sich ein Luftschutzbunker aus dem Zweiten Weltkrieg. Schülerinnen und Schüler haben hier zusammen mit dem Bezirksmuseum die Dauerausstellung "Durch die Dunkelheit und wieder zurück" gestaltet, die ein Mahnmal an die Gräuel des Nationalsozialismus und der Kriegszeit ist.

Länge: 3 Min. 53 Sek.
Produktionsdatum: 2014
Erstausstrahlung: 26.05.2014
Copyright: Stadt Wien

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