Mitschrift

Der kleinste Wiener Weingarten am Schwarzenbergplatz war wie jedes Jahr wieder Schauplatz für die Weinlese - durchgeführt von ungewöhnlichen Weinbauern.

Toni Faber, Wiener Dompfarrer: "Bei der Ernte sind wir immer dabei, weil wir ja ausgesät haben. Und ich glaube, dass ist ein gutes Zeichen - inmitten der Stadt, im Herzen der Stadt, hier auch Wein zu lesen. Weil wir wissen, Wein und Brot, das ich bei jeder Messe 'nehme als Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit'. Dafür ist es gut, Gott 'Danke' zu sagen."

wien.at-TV: "Geben Sie es zu, Sie haben genascht von den Weintrauben."

Michael Häupl, Wiener Bürgermeister: "Ja, deswegen habe ich auch die Finger waschen müssen nachher. Aber sie sind fast schon überreif. Daher natürlich von den Trauben her ziemlich süß. Ich bin froh, dass der Wein vorher schon gekeltert wurde, weil so diese schöne Säure erhalten geblieben ist."

Der Jahrgang 2013 steht unter guten Sternen, meint Hans Schmid, Wiens größter wirklicher Weinbauer.

Hans Schmid, Großwinzer "Mayer am Pfarrplatz": "In der Quantität haben wir uns ursprünglich etwas mehr erwartet, aber durch die lange Trockenheit hat sich das dann ausgewirkt. Dennoch, wir haben die Quantität, wir sind zufrieden. Aber primär legen wir ja, wie bekannt ist, den Wert auf Qualität. Und da denke ich mir, dass es ein sehr, sehr guter Jahrgang wird."

Eine Neuigkeit erfährt ab heuer der Wiener Gemischte Satz, ein Wein mit Tradition, die bis weit ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Er bekommt nun den DAC-Status und ist damit geschützt.

Michael Häupl, Wiener Bürgermeister: "Da bin ich natürlich schon sehr froh, weil der Weg vom Arme-Leute-Wein - der Gemischte Satz - hin heute zum Star-Wein von Wien war ein weiter."

Hans Schmid, Großwinzer "Mayer am Pfarrplatz": "Und darum ist das ganz wichtig, dass es jetzt ein DAC gibt. Dass das jetzt geschützt ist mit Siegel sozusagen. Das wird Manipulationen, hoffe ich, ziemlich verhindern."

Damit darf man ruhig ein gewisses Gottvertrauen in den Gemischten Satz und den Wiener Wein im Allgemeinen haben, das weiß einer ganz besonders.

Toni Faber, Wiener Dompfarrer: "Ich bin auch Weinbauer. Ich bin jeden Tag mit der Frucht der Erde und der menschlichen Arbeit verbunden und das schätze ich sehr. Und ich bin sehr, sehr stolz gerade auf die Wiener Weinbauern."