Mitschrift

2019 feiern die Wiener Gemeindebauten 100 Jahre Jubiläum. In diesen 100 Jahren hat Wien den Wohnbau auch in ganz Europa vorbildhaft beeinflusst.

RAMSER DIREKTORIN WIENER WOHNEN
Das besondere am Wiener Gemeindebau ist, die Anzahl der Wohnungen, die der Stadt Wien im Gemeindebau zur Verfügung stehen. Im Gemeindebau wohnt ein Viertel der Bevölkerung Wiens oder mit anderen Worten, so viele Menschen wie in Graz, Salzburg und Klagenfurt zusammengerechnet.
Die Wiener Stadtregierung hat sich in den letzten hundert Jahren den ganzen Privatisierungstrends, die es gab, zur Wehr gesetzt und hat es so geschafft das dieser Bestand nun bereits hundert Jahre zur Verfügung steht. Das ist eigentlich auch das, warum uns alle anderen Städte und Ballungsräume, in Europa, beneiden.

RAMSER
Das Wien die lebenswerteste Stadt ist, hängt für uns auch ganz maßgeblich mit dem Gemeindebau zusammen. Zum einen kann man einem großen Teil der Wiener Bevölkerung leistbaren Wohnraum zur Verfügung stellen, aber man hat damit auch einen Einfluss auf die Preisentwicklung am privaten Markt. Wohnen ist in Wien immer noch günstiger als in München, Paris oder London oder Berlin. Und das Besondere am Gemeindebau ist, aus meiner Sicht auch, dass es den Menschen Sicherheit bietet. Die Menschen bekommen alle, ausnahmslos unbefristete Mietverträge. Sie können sich somit sicher sein, dass ihr Wohnbedürfnis nicht Immobilienspekulationen zum Opfer fällt.

Alte Gemeindebauten werden saniert, Dachböden ausgebaut und neue Wohnungen errichtet.

RAMSER
Nun gibt es das Programm des Gemeindebaus Neu, da werden bis 2020, 4 Tausend neue Gemeindewohnungen auf Schiene gebracht und auch der Gemeindebau Neu steht ganz in der Tradition des Gemeindebaus unter dem Motto: Licht, Luft und Sonne.

Ganz nach diesem Motto werden etwa die Wohnungen für den neuen Gemeindebau Fontanastraße in Favoriten im Herbst übergeben.

(Atempause)

Nicht nur das Wohnen sorgt für ein herausragendes Markenzeichen für Lebensqualität. Auch das umfangreiche Freizeit-, Veranstaltungs- und das große Bildungsangebot sind dafür verantwortlich. Wien verfügt zum Beispiel über 39 Städtische Büchereien. Diese erfreuen sich großer Beliebtheit. Warum ist das so?

Ein Faktor ist natürlich unser Medienbestand, unser Medien Angebot. Aber das Medienverhalten ändert sich natürlich durch die digitalen Angebote, dass heißt als Bücherei muss man sich überlegen: Wie bringt man Menschen sonst noch in die Bücherei und wie bleibt man relevant für die Menschen?
Dazu zählen natürlich Veranstaltungen, die einen immer wichtigeren Stellenwert einnehmen, das heißt wir bieten Veranstaltungen für alle Altersgruppen. Angefangen bei den null- bis dreijährigen. Unser Lesefrühförderungsprogramm: Kirangolini, geht über einen Deutschkurs für Kinder mit nicht- deutscher Muttersprache bis hin zu neuen innovativen Angeboten, die wir auch immer wieder setzen wollen

Und: Man kann nicht nur Bücher ausborgen …

Das Lesen online oder digital wird immer wichtiger, also die Menschen sind es gewohnt das sie, das unabhängig von Ort und Zeit nutzen können, das Angebot. Die Büchereien Wien reagieren damit mit der virtuellen Bücherei Wien. In der momentan circa 50 Tausend elektronische Medien ausgeborgt werden können.

Also grundsätzlich ist es so, dass viele Angebote der Bücherei auch ohne Karte und ohne Mitgliedschaft nutzbar sind. Dazu zählen sämtliche Veranstaltungen, die man besuchen kann, dazu zählt auch sich hier aufzuhalten um zu lesen, um zu sinnieren, um zu lernen.

Wer sich eine Bibliothekskarte besorgt, kann das umfangreiche Angebot der Büchereien Wien zur Gänze nützen.
 
Wer Medien ausborgen möchte, mit nach Hause nehmen möchte, braucht eine Büchereikarte. Da ist es so, dass Kinder und Jugendliche bis zum 18. Geburtstag gratis lesen, die zahlen nichts. Danach wäre eine Jahresgebühr zu bezahlen und da gibt es auch Ermäßigungen für Menschen mit geringem Einkommen, für SchülerInnen und StudentInnen und so weiter.

Der Standort der Bücherei am Enkplatz in Simmering zählt übrigens zu den größten in Wien. 43. 000 Medien stehen mit einem einfachen Entlehn- und Rückgabesystem hier für alle Wienerinnen und Wiener jeden Alters bereit.