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Mitschrift

Michael Krause, wien.at-Reporter: "Der Dritte Mann zählt weltweit zu den Klassikern auf der Kinoleinwand, außerdem ist er der Wien-Film schlechthin. Unter anderem wurde eine spektakuläre Verfolgungsjagd sieben Meter unter mir, in der Wiener Kanalisation gedreht. Ich begebe mich heute auf die Spuren des Orson Welles-Klassikers und schaue mir das Ganze an. Was erwartet mich heute eigentlich?"

Andreas Ilmer, Direktor Wiener Kanalisation: "Wir entführen Sie in eine Welt, die Sie so noch nie gesehen haben - in ein Abwassersystem. Und Sie sehen live, was wir unterirdisch leisten."

Herr Berger ist Kanalarbeiter und Tour guide, er kennt die Wiener Unterwelt wie seine eigene Westentasche.

Herr Berger, Kanalarbeiter und Tour guide: "Die erste Stelle bei uns im Kanal - das ist ein Sandfang, oder Schotterfang, wie wir es nennen. Wir sind jetzt auf angenehme Weise ins Kanalsystem gekommen, eigentlich kommen wir nur über solche Schächte, die sind 60 mal 60 Zentimeter breit. Hier sieht man dann den Schotterfang, da wird der Kanal in zwei Gerinne geteilt, damit man eine Seite abschwellen kann, arbeiten kann und auf der anderen Seite bleibt der Kanalbetrieb aufrecht."

Der Schotterfang befreit das Wasser von Grobstoffen, Kies und Sand, für die Räumung sorgen die Kanalarbeiter.

Herr Berger, Kanalarbeiter und Tour guide: "Hier sieht man die Vereinigungskammer, die zugleich Überfallkammer ist. Überfallkammer aber nicht, weil man überfallen wird, sondern weil das Wasser hier, wenn es ansteigt, wenn es regnet, runterfällt. Vor fünf Jahren haben wir angefangen einen Entlastungskanal zu bauen. Das heißt, wenn hier das Wasser runterfällt, können wir hinten den Schieber aufmachen und das Wasser fällt 30 Meter tief hinunter in eine 2,5 Kilometer lange Röhre, diese fasst 110.000 Kubikmeter Abwasser."

Das sind über 1,3 Millionen gefüllte Badewannen. Bei den Dreharbeiten in den 50ern blieb es allerdings trocken.

Herr Berger, Kanalarbeiter und Tour guide: "Da sind wir jetzt am originalen Drehschauplatz vom Dritten Mann. Wo wir jetzt stehen, ist der Harry Lime drüber gesprungen, die Mauer entlang gelaufen, runter gerutscht und ist dann raus gelaufen bei so einem Auslass und ist der Polizei entwischt, wie man im Film gesehen hat."

Unweit des Originalschauplatzes vereinigen sich der Ottakringer Bach und sein Entlastungskanal. Sollte Sie in der Dunkelheit die Angst packen, keine Sorge - alleine sind Sie hier bestimmt nicht."

Michael Krause, wien.at-Reporter: "Wie schaut es eigentlich mit Ratten aus, hier im Kanal?"

Herr Berger, Kanalarbeiter und Tour guide: "Ratten sind leider Gottes vorhanden, man sagt: eine pro Einwohner."

Herr Berger, Kanalarbeiter und Tour guide: "Jetzt sind wir im Wienfluss, im eingewölbten. Die beginnt vorne beim Naschmarkt, die Einwölbung, und endet dann beim Stadtpark unten."

Von Mai bis Oktober öffnet die Wiener Unterwelt ihre Kanaldeckel. Rund 17.000 Besucher nutzten im vergangenen Jahr dieses Angebot.

Michael Krause, wien.at-Reporter: "So, zurück aus der Unterwelt. Da steckt aber jede Menge Arbeit dahinter."

Andreas Ilmer, Direktor Wiener Kanalisation: "Ja, wir planen, bauen und betreiben das gesamte Wiener Kanalnetz und das ist immerhin eine Länge von 2.400 Kilometern oder vergleichbar mit einer Strecke von Wien nach Kairo, die natürlich laufend gereinigt werden muss. Das heißt, täglich fallen rund 15 Tonnen Material an, das wir aus diesen Kanälen raus schaufeln."

Michael Krause, wien.at-Reporter: "Auf Wiedersehen."

Andreas Ilmer, Direktor Wiener Kanalisation: "Gerne, auf Wiedersehen."

Michael Krause, wien.at-Reporter: "So, das war eine interessante Tour durch die Wiener Kanalisation. Angenehm kühl da unten, gestunken hat es gar nicht so schlimm. Wir haben die Arbeitsplätze der Kanalarbeiter gesehen und die Originalschauplätze des Films. Ich würde sagen: schauen Sie sich das einmal an!"

Archiv-Video vom 28.11.2012:
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3. Mann Tour: Auf den Spuren des Filmklassikers

Herr Berger, Kanalarbeiter und Tourguide, zeigt Reporter Michael Krause die Kanalisation von innen. Der Direktor der Wiener Kanalisation, Andreas Ilmer, beschreibt die Dimension des Wiener Kanalsystems.

Länge: 4 Min. 12 Sek.
Produktionsdatum: 2012
Copyright: Bohmann Verlag

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