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"Es ist dunkel, es ist eng und bedrohlich. Diese Männer hier arbeiten unter einem der berühmtesten Plätze Europas. Wo ist das? Kleiner Tipp von mir - ich sage nur: Sachertorte."

Abendstimmung am Wiener Stephansplatz. Wenn alle anderen Feierabend machen, fängt für sie die Arbeit an - die Männer der Wien Kanal. Hier in der belebten Innenstadt können sie nur nachts ihren Job machen: Kanalreinigen. Zuerst der Sicherheitscheck.

Kanalräumer: "Das Gasspürgerät lassen wir jetzt hinunter. Da oben ist die Anzeige, wenn Gase unten sind, fängt es zu piepsen an. Und dann dürfen wir natürlich nicht hinunter. Wenn ich es jetzt runter lasse und es schlägt nicht an oder piepst nicht, dann können die zwei Kollegen hinunter steigen."

Die Ausrüstung ist schnell erklärt.

Thomas Majewsky, Kanalräumer: "Das sind einmal die hohen Stiefel. Wenn sehr viel Wasser unten ist, muss ich die rauf ziehen. 'Für den hohen Seegang', sagen wir. Damit wir nicht nass werden. Das Gaswarngerät selber, dann haben wir einen Auffanggurt, so einen Kittel, der ein bisschen schützt vor dem Schmutz."

Thomas Majewsky, Kanalräumer: "Die meisten haben keine Ahnung oder wissen gar nicht, was wir tun. Manche sind sehr interessiert und manche wissen es, aber manche gar nicht, weil sie uns ja sonst nicht sehen. Es wird alles unterirdisch gemacht, sie haben mit uns nichts zu tun. Und wenn sie uns dann einmal aufsteigen sehen: 'Was macht ihr da?' dann sage ich: 'Naja, wir reinigen den Kanal.'"

Thomas und seine Kollegen sind stolz auf ihren Job und machen ihn schon seit Jahren.

Kanalräumer: "Man muss sich daran gewöhnen. Mögen wirst du das nie, aber man gewöhnt sich an die Arbeit. Weil mögen…wer geht gern immer in gebückter Haltung? Aber man gewöhnt sich wirklich daran. Wenn du länger dabei bist, dann ist das wie eine normale Arbeit, finde ich."

1,20 Meter ist dieser Kanal hoch, zu klein für eine Maschine. Die Männer räumen den Dreck per Hand mit einem sogenannten Schimmel weg.

Thomas Majewsky, Kanalräumer: "Vom Gestank her ist es nicht so schlimm, wie es viele Leute vielleicht glauben. Weil sich das meiste eh zersetzt. Die Fäkalien werden zersetzt, übrig bleibt dann so ein modriger Geruch. Aber, wie gesagt, wir haben uns schon daran gewöhnt."

Die Kollegen oben bereiten am nächsten Gitter den Ausstieg vor. Unter ihnen schieben die Männer das Material, wie sie hier sagen, zum nächstgrößeren Kanal.

Thomas Majewsky, Kanalräumer: "Man findet sehr viele Sachen. Angefangen von Strumpfhosen über Essbesteck, das Katzenstreu ist schlimm. Ja, leider Gottes tun die Leute wirklich das Katzenstreu ins Klo, weil es ganz einfach für sie einfacher ist. Und so wie es vom Rohr in den Kanal hinein kommt, bleibt es auch liegen und schwemmt natürlich das Wasser ab und dadurch kommt es natürlich zu Geruchsbelästigung. Und dann rufen die Leute an: 'Da stinkt's!' und wir müssen dann ausrücken und müssen den Kanal dann reinigen."

"Eine Stunde wirklich voll arbeiten ist schon hart, das glaubt ja keiner. Wir sind mehrere Leute, wo man sich abwechseln kann. Wir sind sechs bis sieben Leute oben, zwei sind unten."

So geht es weiter, die ganze Nacht hindurch.

Archiv-Video vom 13.07.2012:
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Die Arbeit der Kanalräumer unter dem Stephansplatz

Abendstimmung am Wiener Stephansplatz. Wenn alle anderen Feierabend machen, fängt für sie die Arbeit an - die Männer von Wien Kanal sorgen für Sauberkeit in der Stadt.

Länge: 3 Min. 18 Sek.
Produktionsdatum: 2012
Copyright: Abenteuer Leben

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