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Mitschrift

Wir sind hier im Zimmer vom Hans Weigel, mein bedeutender Lebensmensch. Ich war sogar, ganz spät allerdings, mit ihm verheiratet. In dem Zimmer ist alles geblieben, wie es war, wie er es verlassen hat. Seine Schreibmaschine, wo er die letzten Zeilen geschrieben hat. Sogar noch am Tag seines Todes, hat er auf dieser Schreibmaschine geschrieben.
Die letzten Zeilen.
Er wollte ein Buch über das Kabarett, das war sein Lieblingsthema, vor '38 und nach '45 schreiben. Das waren die letzten Zeichen, die waren das Kabarett "Der liebe Augustin". Punkt, Punkt, Punkt – dann war's aus. Und wie es aus war, möchte ich auch sagen. Er war ein Epigone von Karl Kraus. Es war sein ... intensives Thema. Und es war im Radio gerade eine Wiederholung von "Die letzten Tage der Menschheit". Und da hat er gesagt: "So, das will ich mir noch einmal anhören." Er hat sich hingelegt, und mit "Die letzten Tage der Menschheit" ist er von uns gegangen.
Deutsche Sprache.
Die deutsche Sprache war für ihn so wichtig. Ich muss sagen, ich bin froh, dass er nicht erlebt, was sich jetzt tut. Denn das, was sich jetzt mit der Sprache tut, ist ja ... Ich find es direkt eine Gemeinheit, dass man überhaupt nicht erkennt, wie wertvoll unsere Sprache ist. Und dann wirklich von "super" und "hi" auf "ciao" und ich weiß nicht was auf "tschüss" hin. Und ich weiß nicht, was sich verändert hat. Das find ich furchtbar! Und es ist natürlich auch das Fernsehen. Von daher nehmen die jungen Leute auch diese miese Sprache entgegen. Mich hat der Hans ... Alles, was ich habe, was ich bin, und ich bin jetzt 86 und weiß sehr viel, und es ist jetzt so, dass ich oft das sag, was er immer gesagt hat. Er hat gesagt: "Ich weiß viel. Warum fragt man mich nicht?"
Dankbarkeit.
Ich hab durch ihn, es ist etwas, was so wichtig ist, so viele Menschen kennengelernt. Und auch vorher, bevor ich ihn gekannt hab, hab ich ... Ich durfte spielen mit meinen angebeteten Schauspielern. Mit der Alma Seidler, mit dem Fred Liewehr, mit dem Raoul Aslan, mit dem Hermann Thimig und, und, und, und. Und ich hab für Regisseure, unter Regisseuren gearbeitet, die auch heute nur mehr Geschichte sind. Der Lothar Müthel, der Leonard Steckel, der Leopold Lindtberg.
Handschrift.Mail.
Ja, wenn ich mich erinnere an die Art, wie er geschrieben hat. Das war ... Er hat sehr, sehr viel mit der Hand geschrieben. Natürlich mit der Maschine getippt. Und ... was mir jetzt so zum Bewusstsein kommt, durch ihn und durch diese Art, dass wir eigentlich in einer katastrophalen Zeit leben, wo die Handschrift nichts mehr gilt, wo man nur mehr mailt. Ich selber mail nur mehr, weil das natürlich schneller geht und praktischer ist. Aber ich denk immer: Was hat die Handschriftensammlung dann noch für einen Wert? Und was wird später einmal sein? Wird man vom Turrini, vom Handke und von denen die Handschriften haben? Wahrscheinlich nicht. Und das ist schon ein Thema, ein negatives Thema unserer Zeit. Um in diesem Thema weiterzugehen:
Briefe. Stiche.
Es wird einem auch so bewusst, ich mein, wenn ich hier Briefe finde vom Fritz Hochwälder und vom Viktor Frankl und so von seinen Freunden. Ich mein, da sieht man, was das ... Es hängen auch überall in unserem Haus, also jetzt habe ich sie ein bissl versorgt, gut versorgt, Briefe vom Adalbert Stifter. Das ist so was Seltenes! Oder vom Grillparzer, die auch in seinem ... Er hat mir immer geschenkt, immer Geschenke gemacht. Er hat mir Nestroy-Briefe geschenkt. Oder er hat mir, wo ich aufgetreten bin in den Städten, überall alte Stiche gekauft. Von London oder von Oslo oder wo wir halt waren. Und in meinem Zimmer hängen so viele Stiche von den Orten, wo ich aufgetreten bin. Er hat überhaupt so bewusst gelebt, und durch ihn hab ich so viele Menschen kennengelernt.
Hans Weigel und Ich.
Wir haben so viel miteinander gearbeitet, der Hans Weigel und ich. Wir sind in meinem Zimmer am Kohlmarkt, da ist ein kleiner Tisch, da sind vis-à-vis zwei Sessel, und dort sind wir gesessen, haben gearbeitet, haben geschrieben, meine Programme zusammengestellt. Äh ... Und was ich vielleicht von diesem, von diesem Haus sagen kann: Ich glaub, das ist was Besonderes.
Kindheit.
Ich wohne in dem Haus, in dem ich als Kind gewohnt hab - am Kohlmarkt. Ich weiß nicht, wie alt werd ich gewesen sein? Zehn Jahre oder so. Und ja, ... da bin ich jetzt noch. Wenn ich überhaupt an meine Kindheit zurückdenke, das ... Ich hab immer Angst, wenn man mich fragt: "Wie war das?" Dann kann ich sagen: "In meinem Empfinden ist meine Kindheit ..." Ich war immer irgendwie jünger, als ich wirklich war. Ich war sehr kindlich, sehr lang. Und wir haben, also in meiner ganz frühen Kindheit, ein Haus gehabt in Klosterneuburg, das mein Vater gebaut hat. Ich hab noch den Zeppelin gesehen, wie er durch die Luft fährt. Ich hab ... Ja, das ist alles so lange her, das ist ja furchtbar. Und meine Kindheit war, bis ich ein junger Mensch war, eigentlich ein einziges Chaos. Wenn ich zurückdenke, ist es für mich ein Chaos. Wir sind in Wien gewesen, mein Vater hat ein Uhrengeschäft gehabt. Er hat von früh bis abends Uhren repariert. Er hat einen Freund gehabt, und der ist neben ihm gesessen stundenlang und hat in meine Eltern, in meinen Vater hineingeredet und hat gesagt: "Das Größte, was jetzt kommt", weil jetzt so eine Arbeitslosigkeit ist, ist alles so schlecht: "Das Größte, was kommt, ist der Hitler." Und das haben meine Eltern geglaubt, sehr lang. Gott sei Dank hat es nicht allzu lang gedauert. Dieses "Gott sei Dank" muss ich jetzt sofort wieder zurücknehmen. Weil es ja, so hab ich das nicht gemeint, aber mein Vater hat die Katastrophe nicht mehr erlebt, was daraus geworden ist. Ja, mein Bruder ist, der war um vier Jahre älter als ich, der ist als ganz junger Mensch im Krieg gefallen in Russland.
Zell am Moos.
Meine Mutter war natürlich außer sich und mein Vater hat gesagt: "Komm! Jetzt fahren wir auf Urlaub." Und er ist mit uns nach Zell am Moos im Salzburgischen gefahren. Es war so eine kleine Station, und wir sind auf der verkehrten Seite ausgestiegen. Ach ... Ich hab so blöde Holzschuhe angehabt, die mein Vater ... Mein Vater hat gesagt: "Warum ziehst du diese blöden Schuhe an?" Und ich bin mit dem Schuh am Geleise hängengeblieben, und es ist der Schnellzug Wien-Salzburg gekommen. Mein Vater hat mich herausgerissen, und vor meinen Augen hat es ihn selbst zertrümmert. Ich hab nur eine gebrochene kleine Zehe gehabt. Und das hat natürlich im Grunde mein Leben irgendwie sehr beeinflusst. Und es ist dann der letzte Mensch, den wir noch hatten, mein Großvater, der Vater meiner Mutter, der hat bei uns gewohnt, plötzlich umgefallen und war tot. Und, ja es war nur mehr Tod. Und meine Mutter hat nur mehr geweint, und ich hab mich dann irgendwie so dagegen aufgelehnt, und ich wollt nicht mehr nur Trauer und nur Weinen. Also da war schon das totale Chaos.
Kohlmarkt. Fliegerangriffe.
Und ... dann seh ich meine Mutter und mich, zwei Stockwerke tief in unserem Haus am Kohlmarkt, im tiefen Keller ... wohnen. In einem kleinen Verschlag. Dort ist es dann weitergegangen zu den Katakomben. Wir haben dort gehaust, weil ununterbrochen Fliegerangriffe waren. Und dann hat's plötzlich geheißen: "Der Krieg ist aus!" Und dann sind wir hinaufgestiegen und wie ich die Stiege hinauf komm, ich hab einen kleinen Dackel gehabt, den ich an mich gepresst hab, und da steht ein Russe vor mir und will meinen Hund erschießen. Ob mich, weiß ich nicht. Und unser Hausmeister hat sich dazwischen geworfen. Ja, und so ist das irgendwie gut ausgegangen. Und dann haben wir gesagt: "Was ist jetzt? Wie kommt man hinauf, und was ist jetzt auf der Straße?"
Zerbombtes Wien.
Und unser Uhrengeschäft, das wir hatten, das meine Mutter dann hatte, war so zertrümmert. Es war total geplündert! Und es war nichts mehr, es war überhaupt nichts mehr ganz, war alles zerstört. Und mein einziger Gedanke war: "Steht das Burgtheater noch?" Ich war damals schon am Burgtheater engagiert, das letzte Kriegsjahr. Und da sind wir gegangen, gelaufen. Am Heldenplatz sind noch die toten Soldaten gelegen. Und wir sind zum Burgtheater, und es ist zum Teil noch gestanden. Und ich hab da ein Bild, so in Overalls waren wir angezogen, und da war ich mit dem Ewald Balser und mit der Maria Eis. Wir sind fotografiert worden, wie wir dort stehen. Und die Steine für das Burgtheater mit aufräumen.
Die Bedingung.
Es war, ich muss ein bisschen zurückgreifen ... Mein Vater wollte nicht, dass ich Schauspielerin werde. Weil so viele Schauspielerinnen zu ihm gekommen sind vom Burgtheater und gesagt haben: "Lassen Sie nur Ihr Kind nicht zum Theater. Das ist furchtbar." Und darum hat er gesagt: "Nein, du musst ..." "Du darfst nur Schauspiel lernen, wenn du imstande bist, das Geschäft zu übernehmen." "Und dafür musst du die Gesellenprüfung haben." Und das war wohl die schrecklichste Zeit meines Lebens. Ich hab das wirklich durchgestanden. Und ... .. war, glaub ich, sehr unbegabt, aber ich weiß nicht, man hat mir irgendwie geholfen. Währenddessen bin ich immer am Abend zu einer alten Burgschauspielerin, zur Lotte Medelsky, gegangen und hab bei ihr Einzelstunden genommen. Das war vielleicht ein Jahr lang oder ein halbes, ich weiß es nicht. Und dann hat sie plötzlich einmal zu mir gesagt: "Du, im Burgtheater suchen sie ein junges Mädchen, und die haben ein Vorsprechen." Dann bin ich ich hingegangen, habe vorgesprochen das Gretchen, die Jungfrau von Orleans, den Christopherl im "Jux" – und ich war engagiert. Im Akademietheater ist ein Gerhard Hauptmann gespielt worden, "Die goldene Harfe". Und da hab ich eine schöne, große Rolle gehabt. Ich hab gespielt mit Schauspielern, die ich nur angebetet hab, wo ich nur beim Bühnentürl gestanden bin und geschaut hab, ob vielleicht einer herauskommt. Und es war die Alma Seidler, der Hermann Thimig, der Horst Caspar, ein großer Schauspieler, der nicht mehr lebt. Ähm ... Ich könnt's jetzt gar nicht mehr sagen, wer da aller war. Jedenfalls waren das Schauspieler, die für mich das Größte waren.
Kriegsende. Große Theaterzeit.
Ja, und dann war der Krieg aus, das Burgtheater war zerstört, das Akademietheater ist noch geblieben. Und da ist das Burgtheater ins Ronacher gekommen. Und ich muss sagen, das war eine ganz große Theaterzeit. Da haben die größten Schauspieler gespielt. Da waren Vorstellungen, die man sich heute gar nicht mehr denken kann. Und ja, ich hab plötzlich große Rollen bekommen. Ich hab die Melitta in der "Sappho" gespielt. Ich hab die Recha im "Nathan" gespielt. Und die Hermia im "Sommernachtstraum" in einer wunderbaren Inszenierung.
Oskar Werner. Freundschaft.
Wie kam das mit dem Oskar Werner? Der ist so mager und in Uniform aus dem Krieg zurückgekommen. Und ja, wir haben uns sofort angefreundet und ... .. haben miteinander gespielt. Wir haben in jeder Hinsicht miteinander gespielt. Wir sind spazieren gegangen im Stadtpark und auf dem Leopoldsberg. Und er hat mir nur erzählt von dem, was er werden wird. "Ich werde noch Könige spielen", hat er gesagt. Als ganz junger Bub. Er hat einmal eine Regie geführt. "Der Feigling" von Lenormand – und da war ich seine Partnerin. Das haben sie dann aus irgendwelchen Zensurgründen abgesetzt – ich weiß nicht, warum. Und äh, ... .. damals war der Direktor der Raoul Aslan, der übrigens mein Nathan war, wie ich die Recha gespielt hab. Und der Liewehr war der Tempelherr. Ja. Und da hab ich fünfeinhalb Jahre gespielt. Und manchmal ... .. haben die Vorstellungen um 17:00 begonnen, weil keine Beleuchtung war. Und manchmal hab ich in drei Theatern gespielt und bin mit dem Radl von einem zum anderen, überall eine kleine Rolle. Der Redoutensaal war auch ein Spielort. Und es war die große Zeit der Käthe Gold. Es kommt mir ... Es ist zu viel in mir.
Liliom und der Stern.
Ich seh mich nur, dass ich das Kind in "Liliom" gespielt hab. Wo der Paul Hörbiger den Liliom gespielt hat. Und der Inspizient hat mich nach Hause geführt weil es schon finster war. Er hat mich auf sein Fahrrad gesetzt und mit dem Stern vom Liliom, den der Liliom vom Himmel bringt, hat er geleuchtet. Das sind so die Blitze, die einen durchfahren, wenn man an diese Zeit denkt. Es war auch so, dass etwas war, das wahrscheinlich jetzt gar nicht mehr, gar nicht mehr so ist. Das sind diese Nachkriegszeiten. Dass wir uns zusammengetan haben, wir Jungen. Da waren ein paar wunderbare Schauspieler, die Hilde Mikulicz und die Solveig Thomas, die dann in Deutschland große Positionen hatten später. Der Jochen Brockmann, der so dick war, - und dann war er damals so dünn. Und wir sind alle bei mir zu Hause ... .. nach der Vorstellung gesessen. Meine Mutter hat irgendetwas gezaubert, gekocht, aus dem Eisenofen oder aus dem Kachelofen. Mit Holz halbwegs gewärmt. Und wir sind gesessen, in unserer Mitte der Raoul Aslan, und er hat uns erzählt, so wie ich jetzt versuch, zu erzählen. Er hat uns alles geschildert, was das Theater sein muss, was das Theater eigentlich für eine Bedeutung hat. Wir sind gesessen und haben ihn angehimmelt.
Raimundtheater. Sissy (Operette)
Die Hauptdarstellerin hat irgendwie nicht können – ich weiß nicht, warum. Auf alle Fälle haben die uns angerufen, den Oskar Werner und mich, ob wir nicht einspringen könnten, ob wir nicht "Sissy" spielen wollen, sechs Wochen lang. Und wir waren glücklich. Wir haben "Sissy" gespielt, und im Burgtheater waren sie böse auf uns, dass wir so tief herabgestiegen sind. Und, ich glaub, wir müssen entzückend gewesen sein, wenn ich jetzt die Bilder noch anschau. Er in der Uniform als Kaiser Franz Joseph, und wie wir die Stiegen heruntergestiegen sind im Bühnenbild. Und da war die Kaiserhymne, und da ist das Publikum aufgestanden im Raimund Theater, und wir haben das so genossen. Ja, dann musste auch das aus sein, denn er hat in Salzburg "Die Frau des Potifar" bei den Festspielen gespielt. Und da hat er mich angerufen und hat gesagt: "Stell dir vor, ich sitz auf einem Randstein in Salzburg, und ich hör 'Die Liebe kommt, die Liebe geht' und hab so geweint!"
Neuer Direktor. Neuer Schützling.
Und dann bin ich älter geworden, dann hat ein neuer Direktor, der Josef Gielen, das übernommen, das Theater. Er hat seinen Schützling mitge- bracht, was oft beim Theater ist, und das war die Annemarie Düringer. Und die hat er für mich ersetzt. Und die hat dann alle meine Rollen gespielt. Die hat dann auch die Recha weitergespielt und alles Mögliche. Ja, und ich bin ... zufällig nach Graz gefahren, bin dort ins Theater gegangen, hab "Sechs Personen suchen einen Autor" gesehen von Pirandello. Und war so hingerissen, bin zu dem Direktor gegangen am nächsten Tag und hab gesagt: "Bitte, können Sie mich nicht nehmen?" Er hat gesagt: "Ja, gut." Dann war ich in Graz engagiert. Aber leider nicht sehr lang, denn ich bin krank geworden. Ich hab einen Gallenanfall gekriegt, musste operiert werden. Also war das nicht sehr lang. Und dann sind sieben Jahre gekommen, die völlig trostlos für mich waren. Es hat nichts funktioniert, nichts! Ich bin zwar hie und da für wen eingesprungen, einmal für die Haas und einmal ... Ich bin so ... Ja, sie haben mich also verwendet als Einspringerin da und dort.
Ernst Waldbrunn. Die Blödeljahre.
Und dann hab ich den Ernst Waldbrunn kennengelernt, das waren die Blödeljahre meiner Ehe. Die hat auch lang gedauert, diese Ehe. Und ich hab durch ihn die Beziehung zum Kabarett kennengelernt. Es war zwar manchmal schrecklich, und es war für mich sehr fremd und gar nicht so angenehm. Aber ich hab's dann begonnen zu begreifen. Wir haben uns den Urlaub verdient, indem wir irgendwo getingelt haben. Ja, das ... Er hat dann leider nur so furchtbar viel getrunken, und das ist dann nicht gegangen.
Kritiker. Und Freund.
Und er hat einen guten Freund gehabt, den Kritiker Hans Weigel. Wir haben uns alle vor ihm gefürchtet, alle Schauspieler haben sich vor seinen Kritiken gefürchtet. Er war einerseits sehr streng und andererseits wieder das Gegenteil. Und ja, ich hab ihn kennengelernt und hab gesehen, das ist der Punkt, der für mich wichtig ist. Ich hab den Zugang zur Literatur bekommen, den Zugang, ja, zur Dichtung. Er war immer mit mir, überall. Er hat mich überallhin begleitet.
Hamburg. Liebelei.
Es waren sieben Jahre, wo's nicht funktioniert hat. Dann bin ich einmal am Graben gegangen, hab den Gerhard Bronner getroffen, und der hat gesagt: "Pass auf, in Hamburg beim Fernsehen suchen sie eine Mitzi Schlager in der 'Liebelei'." "Fahr hin und mach das Vorsprechen." Casting sagt man heute. Und das hab ich gemacht, die haben mich sofort engagiert, und ich hab im Fernsehen "Liebelei" gespielt mit dem Hans Moser. Es war eine sehr, sehr schöne Sendung. Und ja, dann ist es, ... Dann hat sich plötzlich ... .. das Burgtheater wieder gemeldet.
Zürich.
Und dann hat der Lindtberg in Zürich den "Jux" zu Silvester inszeniert und hat mich als Christopherl engagiert. Das war eigentlich, also diese, das war Zürich ... Und ... .. also wenn ich das jetzt sag, das hat in Graz schon angefangen. Plötzlich ist mir bewusst geworden, wie ich weg war in einer anderen Stadt, in einer anderen Umgebung: "Was mach ich denn da? Ich will nach Wien. Ich gehöre nach Wien." Ja, dann bin ich nach Wien zurück, glückselig, wieder daheim zu sein, und es ist bis heute so. Also ich meine, es könnte Hollywood kommen und ich würde sagen: "Nein, bitte, ich möchte in Wien sein." Also jetzt ist es eh zu spät, das ist ein Witz. Aber es ist so, dass ich, dass mein Herz immer in Wien war. Und ich schließe jetzt nicht Österreich aus, also Österreich, Österreich gehört natürlich zu Wien. Ich habe mir gedacht: "Ich will aus diesem Kreis nicht heraus." "Wien muss immer mein Zentrum sein." Und das ist mir eigenartigerweise geglückt. Das ist nicht so selbstverständlich in meinem Beruf, dass man wirklich da bleiben darf, wohin man sich wünscht.
Bürgerin der Stadt Wien.
Im Laufe der Jahre hat Wien sich auch immer revanchiert. Ich war eine der Ersten, die den Goldenen Rathausmann gekriegt hat damals mit dem Qualtinger. Ich hab Medaillen bekommen. Ich war immer, immer von Wien auch bestätigt. Und die schönste Bestätigung war die Letzte, dass ich Bürgerin der Stadt geworden bin. Und das hat mich sehr stolz gemacht. Ich hab mir gedacht: "Mein Gott, wenn der Hans Weigel Bürger von Wien gewesen wär, das wär für ihn die Krönung gewesen." Er war genauso ein Wien- und Österreich-Liebhaber. So mit Schwert und Feuer hat er für Wien gekämpft, geschrieben. Immer für Wien, immer für Österreich. Und alle seine Bücher kreisen immer um Wien, um unsere Sprache, ja, um uns.
Josefstadt. Und Jugendwahn.
Mein Zentrum ist natürlich das Theater an der Josefstadt geworden. Heute bin ich Doyenne der "Josefstadt". Und ... Ich bin jetzt 60 Jahre an der "Josefstadt" gewesen. Im Moment kann ich nicht spielen, weil ich eine Knieoperation hatte, die nicht so gut ausgegangen ist, wie sie sollte. Und dadurch bin ich also jetzt ... Dadurch hab ich jetzt eine hoffentlich große Pause. Aber ... es wär ja ... Es ist ja für alte Menschen immer wieder, ... .. für Stücke wieder wichtig, dass es alte Menschen gibt. Und das war auch dieser entsetzliche, dieser entsetzliche Jugendwahn, der plötzlich aufgekommen ist. Ich mein, alle Alten sind auf einmal weggetan worden, weiß ich, wie die Holzmeister oder wie der Balser war weg. Also große Schauspieler, die plötzlich weg waren. Und ich bin ja der Überzeugung, dass das eine finanzielle Sache war. Dass man immer gesagt hat: "Die Jugend muss kommen. Es muss alles von Jungen gespielt werden." Ja, die kosten ja nicht so viel. Und ich hab das selber erlebt in der "Josefstadt", wie der Schenk da war. Der hat mich plötzlich geholt und hat gesagt, er möchte mich nicht mehr im Ensemble haben. Ich hätte ihm in einer Rolle nicht gefallen. Und ich war ja so sprachlos, ich hätte den Bezirk nicht mehr betreten, wenn man mich hätte das tun lassen, was ich wollte. Aber da war der Hans Weigel und der Robert Jungbluth, die haben gesagt: "Nein, du bleibst da, unter allen Umständen." Und um die halbe Gage bin ich dann da gewesen und hab alle Hauptrollen gespielt. Eine große Zeit des Theaters war auch so die Peymann-Ära, wo man plötzlich nur mehr gesagt hat: "Nur jung, jung, jung, jung." Andererseits hat man einen Tabori natürlich verehrt oder den Minetti, ganz alte Menschen. Ja, beim Theater darf man alles nicht genauso nehmen, wie es scheint.
Kammerspiele.
Ich war natürlich viele, viele Jahre an den "Kammerspielen", hab da Komödien gespielt. Also da war kein Montag und kein Sonntag frei, es war durchgehend. Und diese vielen Doppelvorstellungen! Es waren harte Jahre. Die Leute gehen gern ins Theater, weil sie lachen wollen. Und natürlich auch ins Kabarett, nicht? Und ich hab die Zeit erlebt, wo noch Autoren da waren, die einem Sachen in den Mund geschrieben haben. Als zum Beispiel der Ernst Waldbrunn hat mir so vieles, ja, in den Mund gelegt. Wenn wir ein Stück gespielt haben, das nicht so bedeutend war, wo man ein bissl was draus machen musste. Der Fritz Eckhardt war der Autor, der uns sozusagen die Stücke ins Maul geschrieben hat. Das gibt's alles nicht mehr.
Erster Soloabend.
"Phantasie in Ö-Dur": Und da war die Wiener Volkskomödie der Mittelpunkt. Ich hab ganze Szenen gespielt, ganze Liedfolgen, Quodlibets, alles, was es gibt. Sehr schwere Sachen, in einen Abend zusammengefasst. Und mit dem bin ich dann überall herumgezogen. Ich war überall: Ich war in Paris, in London, in Stockholm, in Mistelbach – überall, wo es nur irgendwie möglich war, mit diesem Abend. Und das war, wie wenn ein Golfball ins Loch hineinfällt. Irgendwie ist das auf der Willenslinie des Publikums gelegen. Und das hat dann viele Jahre gedauert. Dann konnte ich einen Abend mit dem Waldemar Kmentt zusammen machen, also auch mit einem Sänger. Seine Gesangslehrerin hat ihm verbo- ten, mit mir den Abend fortzusetzen, weil seine Stimme so beansprucht war. Ja, und dann bin ich immer wieder mit Soloabenden, mit schwierigen Texten und Musiken ... Aber es hat sich alles, fast alles, immer um Wien gedreht. Und wenn ich ... .. Texte vom Friedrich Hollaender singen durfte, die früher die Blandine Ebinger gesungen hat. Und die beiden sind im Zuschauerraum gesessen - das waren so die Höhepunkte. Dann hat er mir diese Berliner Lieder ins Wienerische übersetzt. Und ja, das war eigentlich meine große Zeit. Währenddessen ich in der "Josefstadt" laufend große Rollen gespielt hab. Aber der Direktor Stoß hat mir immer freigegeben und hat es so gemacht, dass ich beides machen konnte.
Wandel des Theaters.
Die Popularität der Schauspieler hat sich eigentlich ... durch das Fernsehen so verändert. Ein Schauspieler, der nie im Fernsehen war, das ist bis heute so, wird keine Popularität haben. Ihn kennt man einfach nicht. Und das ist ein großer Wandel der Zeit im Theater. Ich mein, das Theater hat sich ja überhaupt ungeheuer gewandelt. In seinem Stil, in seiner ... Wenn man von der "Josefstadt" spricht und denkt ... Also ich mein, nach dem Krieg waren ja Vorstellungen wie "Die Conways" und die "Zeit". Also da haben sie alles gespielt, zum Beispiel Tennessee Williams. Also das war eine große Zeit mit großen Schauspielern. Aber da waren halt Zimmer Zimmer. Und das hat sich so geändert! Heute spielt das Bühnenbild eine Hauptrolle: Die Lichtregie, die bestimmt eigentlich die sogenannte Modernität eines ... Stückes.
Modernität.
Ich bin der Meinung, dass die großen Schauspieler von damals, der Leopold Rudolf, die Alma Seidler, wie sie alle waren, ich kann sie jetzt nicht alle aufzählen. Aber wenn man die heute in ein abstraktes Bühnenbild stecken würde, mit einer ungeheuren Lichtregie, dann wären das die heutigsten Schauspieler. Man darf nicht sagen: "Früher haben sie halt anders gespielt." Vielleicht in der Zeit von Moissi, wo sie im Burgtheater vielleicht so gesprochen haben. Das weiß ich nicht, das hab ich nicht erlebt. Ich hab im Burgtheater nur große Klassiker erlebt. Der Lindtberg zum Beispiel hat also einen großen Klassiker nach dem anderen inszeniert. Das war immer so, dass man es im Leben nicht vergisst. Und ja, das mein ich eben, um den Faden zu finden: Das ist ... die Modernität. Das ist das, wo man sagt "modernes Theater". Was heißt schon modern? Modern heißt, die Mode, die gerade ist.
Im Burgtheater.
Ich war mal mit dem Hans Weigel im Burgtheater, die sogenannte neue Ära. Und da war ein Bühnenbild und da war etwas, was man eigentlich noch nie gesehen hat, man hat gesagt: "Wie geht das?" Hat er gesagt: "Hab ich gesehen im Jahr 1923 beim Piscator in Berlin." Also es wiederholt sich auch alles immer.
Komödie. Und die Pflicht.
Ich hab immer Stücke gespielt, die die anderen Menschen zum Lachen gebracht haben. Und ... ich steh auch dazu, obwohl ich wahnsinnig Sehnsucht gehabt habe. Ich hätte so gern einmal einen Strindberg gespielt. Oder einen großen Klassiker. Und es war ... Sie haben mich immer wieder eingesetzt in sogenannten Komödien. Aber zu diesen Komödien muss ich nur sagen, dass ... Ich will jetzt nicht von mir aus ... sprechen, sondern ich hab mit ganz großen Komikern gespielt, mit großen Schauspielern. Zum Beispiel über den Ernst Waldbrunn hat man gelacht, wenn er nur mit dem Auge gezwinkert hat. Aber wenn er dann den Jacobowsky gespielt hat, dann hat man dreimal so viel geweint. Es ... Es ist für einen Schauspieler, der das tun darf, Menschen zum Lachen zu bringen, ... .. eigentlich ein großes Geschenk. Weil das können nicht sehr viele. Und man muss dazu stehen. Ich hab so viele kennengelernt. Ich mein, mein Lieblingspartner, der Fritz Muliar, wir waren so "zusammengespielt", dass jeder vom anderen nur jedes Augenzwinkern genommen hat. Und wenn ich an den Maxi Böhm denke, der im Grund ein ganz trauriger Mensch war, der ganz traurige Gedichte geschrieben hat, von einer tiefen Melancholie. Und der Fredi Böhm, der ... auch ein ganz ernster Mensch war und oft sehr, sehr verzweifelt. Und es, ja ... Wenn ich an den Chaplin denke: Ich war einmal im Zirkus und hab ihn gesehen. Er hat gearbeitet wie eine Uhr. Die Leute haben gebrüllt über jede Geste und ich hab gewusst, dass am Nachmittag seine Frau am Flughafen in seinen Armen gestorben ist. Es sind so Momente, die man auch nie im Leben vergisst. Mit dem Maxi Böhm hab ich gespielt, da hat sich sein Sohn am Nachmittag erschossen. Ich bin zur Probe gegangen, nachdem meine Mutter gestorben ist – unmittelbar. Es ist die Pflicht und es ist die Selbstverständlichkeit, dass man unseren Beruf so ernst nimmt. Dass man gar nicht zögert, wenn das private Schicksal so zuschlägt.
Unterricht. Schauspielschule.
Ja, meine Schüler. Es war so, dass meine Mutter dann immer zu mir gesagt hat: "Nein, das ist falsch, dass du jetzt unterrichtest." "Du bist am Höhepunkt deiner Laufbahn." "Du hast deine Abende, du hast das Theater, du spielst und jetzt gibst du noch von dir was her." Das war ein ziemlicher Kampf. Und dann – ja – dann hat sich das verlaufen, das Unterrichten. Aber es hat sich nicht wirklich verlaufen, denn zig Jahre später bin ich einmal zur Kulturstadträtin gegangen. Und ich hab gesagt: "Ich würde so gern unterrichten." "Haben Sie nicht irgendwo einen Platz für mich?" Sie: "Sie kommen gerade recht." "Im Konservatorium gründen wir eine Schauspielabteilung, wollen Sie die haben?" Und das war's eigentlich. Dann hab ich mindestens 20 Jahre, wenn nicht länger, das gehabt. Ich war Abteilungsleiterin für Schauspiel im Konservatorium. Und das hat sich dann auch plötzlich sehr verändert. Es ist Universität geworden, es hat einen neuen Direktor bekommen, zu dem ich nicht diese Beziehung hatte wie zu dem vorigen. Ja, und dann war das plötzlich aus. Dann hab ich mir gedacht: "Das gibt's doch nicht!" "Das kann ich doch nicht einfach wegschmeißen, was ich jetzt erlernt hab im Unterrichten." "Und was ist mit den jungen Leuten?" "Das geht doch nicht!" Und dann hab ich eine eigene Schauspielschule gegründet, wirklich so von Grund auf. Mit eigenem Kapital, das ich da hineingeschmissen hab.
Fabelhaftes Team.
Und dann hab ich fabelhafte Mitarbeiter gefunden: Die Sabine Staudacher, eine ehemalige Schülerin von mir, die fabelhaft unterrichtet. Und den Gernot Haas, ein junger Schauspieler, Kabarettist. Äh ... Und wir haben das sozusagen aufgebaut. Und zuerst ein kleineres Studio gehabt am Schwedenplatz. Und jetzt ein größeres gefunden am Schwarzenbergplatz. Ja, und das ist sehr aufwärts gegangen und jetzt haben wir, habe ich viele Lehrer und ungefähr 42 Schüler pro Semester. Ja. Ja, und jetzt ...
Unzählbar.
Ich kann sie nicht mehr zählen, meine Schüler und meine Ehemaligen. Sie spielen überall: im Burgtheater, im Volkstheater, im Theater der Jugend, beim Bruno Max – überall spielen sie. Sie spielen auch in Deutschland und es fängt an beim Niki Ofsczarek im Burgtheater. Das ist also ungeheuer, die Karriere, die er gemacht hat. Über die Kristina Sprenger im Fernsehen, der Stefano Bernardin. Der ... der ... Äh ... Es fallen mir nicht alle ein, weil's zu viele sind. Es sind zu viele. Hm. Die Cervik ... .. in der "Josefstadt". Sie spielen ... Ja. Zu mir hat der Reinhard Urbach, der Direktor vom Theater der Jugend war. unlängst gesagt: "Ich hätte ja gar nicht mehr gewusst, wie ich mein Ensemble zusammenbring, wenn nicht deine Schüler wären." Und das hat mir auch der jetzige, der Birkmeyer, der Michael Birkmeyer, der hat auch immer wieder ... Sie kommen und nehmen alle.
Nestroy-Spiele Liechtenstein
Ja, und dann ist natürlich ... Erstens einmal hab immer in der "Josefstadt" gespielt und in den "Kammerspielen". Immer gespielt, gespielt, gespielt. Und ... dann haben wir ein Haus gebaut, der Hans Weigel und ich. In Maria Enzersdorf. Dann hab ich gesagt: "Das gibt's doch nicht, dass wir da sind." "Und dass wir keine Festspiele haben." "Wer soll denn Festspiele haben, wenn nicht wir?" Und da hat man uns gesagt, in der Burg Liechtenstein, da ist ein Platz, da kann man spielen. Ich bin zum Bürgermeister gegangen und er hat gesagt: "Machen wir!" Und ein paar Monate später haben wir die erste Vorstellung gehabt. Das war im Jahr '81. Und wir haben natürlich gedacht: "Ja, das ist eine Sache für kurz." Und jetzt ist es – jetzt im kommenden Jahr – das 30. Jahr. Das 30. Jahr. Er hat natürlich nicht alle erlebt, aber ich hab das Gefühl, er tut noch immer mit. Weil alles, was ich mache, in seinem Sinn ist und in ... seiner Überzeugung. Und er hat mir immer gesagt: "Versprich mir, dass du, wenn ich einmal nicht mehr da bin, das machst, was du glaubst." "Und dich von niemandem beeinflussen lässt." Und er hat mich so beeinflusst, dass ich das mach und glaube, dass das richtig ist.
Theater der Zukunft.
Ja. Mein Wunsch ist, dass trotz aller Technik und trotz allem, der Mensch Mensch bleibt. Und dass sein Schicksal, das er erlebt, ob in der Familie oder im Beruf oder was es ist, auch in seinen Fantasien, dass das immer noch den Schauspieler ausmachen darf. Dass er nicht vertechnisiert wird. Dass er nicht kalt wird. Dass immer die ... Schwingung eine große Rolle spielt. Dass ich nicht ins Theater gehen muss und sage: "Oh, jetzt haben sie mich nur frustriert!" "Ich hab überhaupt keine Aussicht mehr." Ich möchte, dass man aus dem Theater geht und sagt: "Ja, es war schrecklich." Ich mein, ich hab "Titus Andronicus" gesehen von Shakespeare. Es ist so fürchterlich. Und ich geh trotzdem heraus ... mit einer Hoffnung und mit einem: "Es hat mich nicht kalt gestellt." Das wünsch ich meinen Schauspielerkollegen für die Zukunft.
Wien.
Was ist Wien für mich? Ich war immer ein Kind der Inneren Stadt. Aber ich kenn natürlich die ganze Stadt. Ich kenne die Außenbezirke, ich kenn diese wunderbare Umgebung. Was will eine Stadt mehr als den Wienerwald? Das ist ein solches Geschenk! Ich hab einmal geschrieben in einem Text ... Wo ich geschrieben hab: "Ich komm mir vor, ich bin ein Fleckerl aus der 'Josefstadt', ich bin ein Pflasterstein aus einer Straße von Wien, ich bin ein Tröpferl aus dem Donauwasser." Ja, das ist für mich eigentlich Wien. Und die Wiener Menschen, ja, das ist zum Teil wunderbar. Es gibt so herrliche Wiener Menschen, österreichische Menschen. Schon die Sprache ist so wunderbar. Wenn man von wo zurückkommt, und man steigt ins Flugzeug und auf einmal heißt es: "Nö, Mensch, jetzt fahren wir in diese schöne Stadt Vienna." Und man hört: "Ja, servas Franzi. Wie geht's da?" "Und jetzt wer ma bald landen." Das ist wie ein – ahhhhh – wie ein warmes Wasser, das einen durchrieselt.

Archiv-Video vom 12.08.2014:
Bitte beachten Sie, dass die Inhalte (Termine, Kontaktmöglichkeiten,...) möglicherweise nicht mehr aktuell sind.

Elfriede Ott (Schauspielerin)

Wir und Wien - Erinnerungen Elfriede Ott ist nicht nur eine der populärsten Schauspielerinnen Österreichs, sondern auch Diseuse, Malerin, Regisseurin, Schriftstellerin und Lehrerin. Sie stand mit vielen Größen der Theaterszene auf der Bühne, von Oskar Werner, über Ernst Waldbrunn bis hin zu Fritz Muliar, mit dem sie als kongeniales Gespann die Wiener Kammerspiele geprägt hat.

Länge: 50 Min. 40 Sek.
Produktionsdatum: 2013
Copyright: Stadt Wien

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Länge: 1 Min. 51 Sek. | © Stadt Wien - Magistratsabteilung 59
Enthüllung neue Pionierinnen

Enthüllung neue Pionierinnen

Zum Frauentag holt die Stadt Wien zwei neue „große Töchter“ vor den Vorhang: Im Arkadenhof des Rathauses werden für Ingeborg Bachmann und Luise Fleck zwei Gedenktafeln in der Pionierinnengalerie enthüllt. Die Galerie stellt außergewöhnliche Frauen der Stadt, ihr Engagement, ihr Handeln und ihre Leben in den Mittelpunkt. Ingeborg Bachmann war eine heimische Schriftstellerin, die als eine der bedeutendsten Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts gilt. In ihren Werken widmete sich die Klagenfurterin Themen wie die Rolle der Frau in der männlich geprägten Gesellschaft oder den Konsequenzen und dem Leid von Kriegen. Sie verstarb 1973 in Rom, seit 1977 wird jährlich der Ingeborg-Bachmann-Preis verliehen. Luise Fleck war die erste österreichische und weltweit zweite Frau, die als Filmregisseurin und Produzentin Erfolg hatte. Sie führte bei mehr als 100 Filmen Regie und schrieb auch 20 Drehbücher. Besondere Bekanntheit erlangte sie in der Zeit während der Wende von Stumm- zu Tonfilmen. Sie starb 1950 in Wien. Die nun 30 Porträts der großen Töchter der Stadt können noch bis 31. März im Arkadenhof des Wiener Rathauses besichtigt werden.
Länge: 2 Min. 47 Sek. | © Stadt Wien / KOM

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