Mitschrift

David Settelmaier wien.at- - so nennt sich eine neue Aktion, die derzeit an mehreren Wiener Schulen läuft. Dabei gestalten Schüler der 8. oder 9. Schulstufe eigene Kampagnen, die dem Schlankheitswahn in der Gesellschaft den Kampf ansagen - ganz unter dem Motto: 'Schön heißt nicht immer superschlank'."

Diese Schüler der Berufsschule EHDV im 10. Bezirk sind künftige Einzelhandelskaufleute. Doch heute beschäftigen sie sich mit einem ganz anderen Thema, nämlich mit Essstörungen - und zwar im Rahmen der Wien-weiten Schulaktion "We Like EveryBODY". Dagmar Hanel, Berufsschullehrerin: "Ich denke, es ist ein wichtiges Thema, mit dem sich die Jugendlichen auseinandersetzen sollen. Im Laufe der Informationsphase gab es auch dann Situationen, wo man gesehen hat, da wo man denkt: Es ist eh alles klar…ist es nicht so klar. Was ist Bulimie? Was ist Esssucht? Und so weiter. Woher kommt das? Was können die Leute tun oder nicht tun? Das sind halt Informationen, die wichtig sind, dass sie sich einfach damit auseinandersetzen." Das setzen die Schüler im Rahmen von eigens gestalteten Kampagnen zum Thema Essstörungen um. Dabei geht es sowohl um Magersucht als auch um Fettleibigkeit. Michael Pluta, Berufsschüler (18 Jahre): "Grundsätzlich starten wir unsere Kampagne mit viel Planung. Das heißt, was wir natürlich gemacht haben, alles konkret durchgeplant. Das bedeutet, jeder hat seine Arbeit zugeteilt bekommen und das wird ganz einfach danach umgesetzt natürlich. Wir haben jetzt mehrere Wochen Zeit, um diese Kampagne in Gang zu bringen. Natürlich muss man an alles denken: Slogans, Logo, wie machen wir Werbung dafür? Wie kommen wir an die Leute ran? Was sind die Zielgruppen?" Sebastian Zahrl, Berufsschüler (16 Jahre): "Am Anfang war es Schlankheitswahn oder in der Art eben. Muss man immer schön sein? Oder ganz viel schminken? Oder so. Zum Schluss sind wir dann zur Sucht gekommen, von Drogensucht zu Spielsucht oder andere Süchte eben. So sind wir dann zu dem Entschluss gekommen, dass wir das jetzt nehmen, dieses Thema." Bis Ende November können die Schüler die Kampagnen bei der Stadt einreichen. Die Gewinner-Kampagne wird dann von einer professionellen Werbeagentur an der eigenen Schule umgesetzt. Dagmar Hanel, Berufsschullehrerin: "Die Schüler haben einfach die Möglichkeit, sich auch jetzt in ihrem Interessensgebiet zu manifestieren. Sie können sich aussuchen, zu welchem Thema informieren sie sich und auch in der Projektarbeit dürfen sie selbstständig wählen, in welchem Bereich wollen sie tätig sein." In den nächsten Wochen werden die Schüler der Berufsschule im Rahmen des Unterrichts weiter an ihren Projekten arbeiten. Eines steht aber schon jetzt fest: Mit ihren Kampagnen wollen sie viel bewegen. Michael Pluta, Berufsschüler (18 Jahre): "Wir wollen sozusagen die Welt oder andere Leute dazu bringen, bisschen andere Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind. Und, dass die Menschen selbst, die betroffen sind, sich genauso akzeptieren."