Mitschrift

Es ist eines der ältesten Kinos der Welt. 1905 wurde es als Zeltkino gegründet und übersiedelte bereits 1909 an den heutigen Standort. Freundlich begrüßen Stan und Ollie die Besucher und Anna Nitsch-Fitz. Sie ist die Besitzerin der Breitenseer Lichtspiele.

Anna Nitsch-Fitz: „Ich liebe Kino, ich bin im Kino meiner Großmutter aufgewachsen und habe sozusagen fast mit der Muttermilch die Liebe zum Kino mitbekommen.“

Ihr Herz schlägt für Klassiker und Schwarz-Weiß-Filme. Aber auch Blockbuster finden ihren Weg auf die Leinwand. Immerhin war Winnetou 2 der geschäftlich erfolgreichste Film des Jahres 1965.

„Kinokultur bedeutet für mich, aus dem Angebot, das da ist, nicht Tschin-Bumm-Filme zu spielen, sondern wirklich künstlerisch wertvolle Filme, Art-House-Filme und eben den Jungfilmern eine Chance zu geben, auch ihre, oft recht guten, Werke zu präsentieren.“

Die zwei Projektoren verrichten seit 1970 ihren Dienst. Aber heute bleiben die Filmrollen leer – der Film wird von DVD abgespielt. Es ist mittlerweile unmöglich geworden, auf digitale Technik zu verzichten, denn:

„Es gibt fast keine Filme mehr auf 35 mm. Nur sehr wenige Filme, die es auf Blu-ray oder DVD gibt. Das meiste der neuen Filme ist digital.“

Bei den heutigen Herausforderungen denkt man gern mal an bessere Zeiten zurück.

„Eine ausverkaufte Vorstellung mit einem Film von Peter Alexander zu Silvester oder zu Neujahr.“

Und das Besondere daran?

„Weil das die einzige Vorstellung in den 45 Jahren war, die ausverkauft war!“

Regelmäßige Gustostückerl wie Stummfilme mit live Pianobegleitung, Strickfilm oder ein Best-of nichtkommerzieller Filmschaffender runden das Angebot ab. Dennoch:

„Was ich mir für die Zukunft
wünschen würde: dass es mehr Filme auf Blu-ray gäbe, sodass mein Angebot, das ich den Leuten bieten könnte, etwas größer wird.“

… und dass es eines der ältesten Kinos der Welt noch weitere 100 Jahre gibt. Die Breitenseer Lichtspiele: seit die Bilder laufen lernten.