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Mitschrift

KR Paul Johann Stadler, Bezirksvorsteher Wien-Simmering: Wie Sie alle wissen, wird im 10. Bezirk die Parkraumbewirtschaftung eingeführt und jetzt sind wir bzw. es bleibt uns im Endeffekt ja nichts anderes übrig, darauf zu reagieren. Das heißt, ich habe mich jetzt einmal erkundigt, was ich überhaupt machen muss, wenn wir in Simmering so eine Parkraumbewirtschaftung machen.
Ing. Herbert Schischa, MA 56 – Verkehrsorganisation: Wie wir eingangs vom Herrn Bezirksvorsteher gehört haben, wurde die Stadt Wien ersucht, dass wir überlegen, in welchen Bereichen sind denn Kurzparkzonen bzw. Parkpickerlzonen sinnvoll.
Allerdings haben wir im Vorfeld auch schon abgeklärt, das sind einmal Diskussionsgrundlagen – hier sind natürlich Anpassungen einzelner Bereiche wie Sackgassen oder Um-Eck-Führungen natürlich jederzeit noch möglich und machbar. Es ist einmal ein grobes Konzept dazu.
DI Dr. Andreas Dillinger, Wirtschaftskammer Wien: Grundsätzlich muss dazu gesagt werden, dass spätestens seit Einführung der Parkraumbewirtschaftung in den Flächenbezirken dieses System in Wien an seine Grenzen gestoßen ist. Denn zum Beispiel in Betriebsgebieten wird die Parkraumbewirtschaftung nicht eingeführt. Die würden sich dann für Pendler oder auch für Personen, die sich jetzt keinen Parkkleber kaufen wollen, eignen, um ihr Fahrzeug gratis abzustellen. Hier gibt es seitens der Wirtschaftskammer Wien – der ÖAMTC hat ein ähnliches Modell – konkrete Vorschläge an die Wiener Stadtregierung, ob dieses System der Parkraumbewirtschaftung in Wien neu zu überdenken ist.
Dr. Nikolaus Authried, ÖAMTC: Der Vorteil ist ganz klar, wir haben schon gehört, sollte die Kurzparkzone kommen, werden aus der Kurzparkzone die Pendler fern gehalten, weil die dürfen dann für einen begrenzten Zeitraum – nämlich für drei Stunden – hier parken. Das heißt, es bleiben dann insofern mehr Parkplätze für Sie als Simmeringer zu Verfügung, wenn Sie über ein Parkpickerl verfügen. Es gibt allerdings auch einige Nachteile, die nicht unbenannt bleiben sollen. Der eine - wir haben schon gehört - sind die Kosten, die Ihnen entstehen. Sie müssen eben dieses Parkpickerl erwerben, wenn Sie diese Ausnahme von der Kurzparkzonen-Regelung haben wollen. Das ist eben zum Beispiel ja nicht möglich für Pendler, die hereinkommen, auch besonders für Arbeitnehmer, die hier arbeiten wollen und denen zum Auto keine Alternative zur Verfügung steht, die müssen sich dann andere Lösungen suchen. Und auch nicht unwichtig ist, dass Sie natürlich, wenn Sie Unternehmen beauftragen wollen, also z.B. der Installateur zu Ihnen kommt, der muss natürlich auch hier mehr zahlen und diese Kosten kann er letztlich dann bzw. wird er auf Sie als Konsumenten dann übertragen.
DI Roman Riedel, MA 18 – Verkehrsplanung: Ich möchte noch abschließen damit, dass die Parkraumbewirtschaftung nicht alle Verkehrsprobleme lösen kann. Es wird jetzt in den Bezirken, wo die Parkraumbewirtschaftung ist, nicht alles in eitel Wonne. Es kommt natürlich am Anfang zu einem stärkeren Rückgang der Auslastung und dann nach ein paar Monaten, wenn sich die Leute daran gewöhnt haben und sehen, dass es trotzdem irgendwie geht, nimmt es dann wieder ein bisschen zu, aber es ist nach Jahren immer noch wesentlich besser als vor der Einführung der Parkraumbewirtschaftung. Und wie gesagt, sie ist ganz ein wichtiges Element der städtischen Verkehrspolitik.
Bürgerin aus dem Publikum: Sehr viele Menschen aus dem Umland von Wien mit Nicht-Wiener Kennzeichen, parken gerade am Abend in Simmering. Sie fahren Richtung Simmeringer Hauptstraße/U-Bahn oder öffentliche Verkehrsmittel und fahren dann nach Wien hinein zu Veranstaltungen, sei es Theater oder sonst etwas.
KR Paul Johann Stadler, Bezirksvorsteher Wien-Simmering: Das Problem ist, die Leute suchen natürlich die Nähe zu den öffentlichen Verkehrsmitteln. Zum Beispiel ist mir schon aufgefallen, am Sonntag ab ein Uhr fangen die ganzen Schwechater, Bruck an der Leitha, dann alles was Bratislava oder Polen ist, schon Parkplatz zu suchen an, dass sie für die ganze Woche da stehenbleiben können. Ich kann jetzt nicht genau auseinanderdividieren, sind da welche dabei die ins Theater gehen oder nicht, aber das ist eine Situation, die so ist. Und warum ist diese Situation so? Normalerweise – und das wäre das Einfachste von der Welt, könnte man sich vorstellen und das ist so eine Vision von mir und ich glaube, ihr könntet da alle mitstimmen –  normalerweise gehört eine große Park-and-Ride-Anlage außerhalb von Schwechat. Dort müsste ich die Schwadorfer und die Niederösterreicher, die von Hainburg kommen, auffangen und damit das ganze einen Sinn macht, müsste die U-Bahn bis dorthin gehen.
Bürgerin aus dem Publikum: Ich wohne am Leberberg, am Hofgartel, und bin jetzt vor kurzem erst extra auf das Auto umgestiegen, weil die öffentlichen Verkehrsmittel eine Katastrophe sind.
KR Paul Johann Stadler, Bezirksvorsteher Wien-Simmering: Sie sprechen mir aus dem Herzen. Ich war erst vor kurzem bei der Frau Stadträtin Sima mit über 3.000 Unterschriften für die Verlängerung des 71ers nach Kaiserebersdorf. Sie sollen nicht glaube: Ich bin dort gegenüber der Wiener Linien gesessen – drei Mann hoch – und habe ihnen das überreicht und habe gesagt, so das ist von der Bevölkerung, die wollen das, die brauchen das. Und man hat mir dann Tafeln und Studien gezeigt und was weiß ich noch alles, damit wir das nicht brauchen. Sie haben auch gesagt, dass der 6er nicht einmal soweit ausgelastet ist, da haben Sie einen Sitzplatz. Dann habe ich gefragt, wann sie dort gemessen haben? Um zwei Uhr Nachmittag, wo alle schon daheim sind oder von der Schule weg sind? Zum Schluss kommt dann: Ja, und außerdem sind wir dem Rechnungshof verpflichtet und wir dürfen keine Linien führen, die nicht gewinnträchtig sind.

Bürger aus dem Publikum:  Ja, ich möchte mich eigentlich bedanken. Ich bin mit der Entscheidung schon hier her gekommen, was ich eigentlich dann abstimmen werde. Ich bin jetzt ganz anderer Meinung. Und meine Bitte auch an den Bezirkschef: Jeder Haushalt hat ja die Broschüre bekommen für diesen Abend heute und es hat ja insgesamt drei gegeben. Der Herr vom ÖAMTC hat Vorteile und Nachteile erwähnt und die waren für mich sehr entscheidend für meine Meinung jetzt, also für was ich stimmen werde. Und meine Bitte an Sie: Schicken Sie vor der Befragung an jeden Haushalt die Varianten mit den Vor- und Nachteilen, dass jede Simmeringerin und jeder Simmeringer richtig informiert ist für diese wichtige Entscheidung. Danke!
KR Paul Johann Stadler, Bezirksvorsteher Wien-Simmering: Also, es ist ein Zeichen, dass die Bevölkerung sehr daran interessiert ist, wir ihnen sehr viele Informationen geliefert haben und sie jetzt entscheiden kann, welche Variante sie will und ob sie ein Parkpickerl will oder ob sie keines will. Und für mich wird das dann bindend sein.
Interviewer: Was nehmen Sie noch mit an Information aus den Fragen hier?
KR Paul Johann Stadler, Bezirksvorsteher Wien-Simmering: Sehr viel, weil so wie Sie gesehen haben, es gibt einige Sachen an Grenzen, wo man schauen muss ob es Sinn macht, dass man dort ein Parkpickerl einführt oder nicht. Oder so wie beim Zentralfriedhof der große Parkplatz, der dort frei ist – das muss man sich noch ganz genau ansehen. Aber dafür sind ja diese Informationsabende da, damit man auch an Ecken und Enden ein bisschen feilen kann, um es dann perfekt zu machen.

Archiv-Video vom 27.04.2017:
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Parkpickerl in Simmering

Zur Information über die bevorstehende Volksbefragung über die Einführung einer Parkraumbewirtschaftung lud Bezirksvorsteher Paul Stadler die Bevölkerung zu insgesamt drei Informationsabenden, an denen zusammen mehr als 1.000 Bürgerinnen und Bürger teilnahmen. Gemeinsam mit Experten aus dem Magistrat, dem ÖAMTC und der Wirtschaftskammer wurden die Vor- und Nachteile einer Parkraumbewirtschaftung diskutiert sowie drei mögliche Zonen für die Einführung vorgestellt. Die in diesem Video zusammengefasste Veranstaltung fand am 22. März 2017 im Restaurant Zentral statt.

Länge: 7 Min. 12 Sek.
Produktionsdatum: 2017
Copyright: Stadt Wien

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