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Hauptkläranlage Simmering - Der Weg des Wiener Abwassers

Mona Müller, wien.at-Kläranlage Simmering fließen. Welchen Weg das Abwasser hier zurücklegt und in welchem Zustand es die Anlage schlussendlich wieder verlässt, haben wir uns vor Ort angesehen.""
Karl Wögerer, Hauptkläranlage Simmering: ""Die Anlage selbst steht an einem der tiefsten Punkte Wiens. Das heißt, das Abwasser kann über das 2.400 Kilometer lange Wiener Kanalsystem in freiem Gefälle ohne den Einsatz von Pumpen zu uns fließen.""
Dann heißt es für das Wasser über die Schneckenpumpe wieder bergauf, damit die Schwerkraft ihre Arbeit für den größten Abfall leisten kann. Durch das Rechenhaus wird der gröbste Abfall ausgesiebt, wo sich auch Dinge finden, die eigentlich nicht in der Toilette hätten landen sollen.
Karl Wögerer, Hauptkläranlage Simmering: ""Also wirklich ein flammender Appell von mir: Die Toilette ist kein Müllschlucker. Sie müssen denken, das kilometerlange Kanalnetz - 2.400 Kilometer lang - da arbeiten Kollegen von Wien Kanal unten, die dafür sorgen müssen, dass das Abwasser ungehindert zu uns fließen kann. Alle Feststoffe, die Sie ins WC werfen, hindern diesen freien Abfluss zu uns und machen unendlich viel Mühe bei der täglichen Arbeit der Kanalarbeiter. Das heißt, ins Klo gehört wirklich nur das, was hineingehört. Nämlich:""
Klopapier, Kot und Urin. Nach einer kurzen Ruhepause werden Kohlenstoff, Stickstoff und Phosphor aus dem Wasser geholt, indem das Wasser wieder aufgewühlt wird.
Karl Wögerer, Hauptkläranlage Simmering: ""Warum? Wir setzen Sauerstoff zu. Den Sauerstoff brauchen die Mikroorganismen, die für die biologische Reinigung des Abwassers sorgen. Die Mikroorganismen benötigen den Sauerstoff zum Leben. Wir regen mit der Zufuhr von Sauerstoff ihren Stoffwechsel an und sie fressen dann unter Anführungszeichen diese ganzen genannten Schadstoffe.""
Die vollgefressenen Mikroorganismen sinken in einer weiteren Ruhephase wieder ab und bilden einen Schlamm. In Form dieses Schlamms wandern sie weiter zur Fernwärme, wo sie verbrannt werden.
Karl Wögerer, Hauptkläranlage Simmering: ""Sie haben ein gutes Leben bei uns. Sie bekommen viel zu fressen. Aber dann haben sie ihre Schuldigkeit getan und dann werden sie zu Schlamm, und haben aber noch eine Funktion: Nämlich aus ihnen wird noch Energie gemacht.""
Mittlerweile sind gut 85 Prozent der Schadstoffe wieder aus dem Wasser herausgefiltert. Seit 2005 ist damit allerdings nicht Schluss. In einem zweiten Belebungsvorgang mittels Sauerstoff wird das Wasser weiter gesäubert, so dass das Wasser am Ende 98 Prozent der Schadstoffe wieder los ist.
Karl Wögerer, Hauptkläranlage Simmering: ""Und das passiert dann in diesen großen, runden Nachklärbecken. Wir haben 15 Stück davon. Jedes hat einen Durchmesser von 64 Metern. Das heißt, sie könnten einen Gasometer nehmen und hineinstellen und er würde genau hineinpassen. Also, das sind gewaltige Dimensionen. Wiederum passiert dasselbe, dass der Schlamm, also die Mikroorganismen - die vollgefressenen - sinken zu Boden und werden unten abgesaugt. Das saubere Abwasser bleibt an der Oberfläche zurück und wird über Tauchrohre abgezogen und kommt dann in den Auslauf, und von dort fließt es dann in den Donaukanal und in weiterer Folge in die Donau.""
Halleluja. Rund 20 Stunden verbringt jeder Tropfen Abwasser in der Kläranlage. Das Endprodukt ist schwarz und erinnert ein wenig an Erdöl. Aber keine Sorge, das gehört auch so, da die lichtreflektierenden Schwebestoffe nicht mehr im Wasser schwimmen.
Karl Wögerer, Hauptkläranlage Simmering: ""Also das Abwasser ist so sauber, dass es die Wasserqualität der Donau überhaupt nicht beeinträchtigt.""
Mona Müller, wien.at-TV: ""Wenn Sie mehr über die Hauptkläranlage und das Wiener Abwasser erfahren möchten, so haben Sie jeden Samstag um 14 Uhr die Möglichkeit dazu.""

Archiv-Video vom 09.06.2010:
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Hauptkläranlage Simmering - Der Weg des Wiener Abwassers

130 Liter Wasser täglich verbraucht der Durchschnittsmensch in Wien. 130 Liter, die über das Kanalsystem in die Kläranlage Simmering fließen. Welchen Weg das Abwasser hier zurücklegt und in welchem Zustand es die Anlage schlussendlich wieder verlässt, haben wir uns vor Ort angesehen.

Länge: 3 Min. 40 Sek.
Produktionsdatum: 2010
Erstausstrahlung: 11.06.2010
Copyright: Stadt Wien

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